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Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Dienstag, 18. Mai 2010

Metalfest Open Air Austria - Tag 2 - Captain Morgan's Revenge!

Nachdem's die ganze Nacht durchgehend geregnet hat, erwache ich irgendwann am Morgen total durchnässt in meinem Zelt, das leider auch total durchnässt war, genauso wie mein Schlafsack und meine ganze Kleidung. Ich wollt mir von dem Regen die Stimmung aber nicht vermiesen lassen und spring mal nur mit Boxershort raus aus dem Zelt durch den Matsch zum Auto, um mich mit so viel trockenen Kleidungsstücken einzudecken wie nur möglich. Das Resultat: 2 Paar Socken, 3 T-Shirts, 2 Westen und die Kutte noch dazu, größtenteils sogar ganz warm.
Voller Eifer versuchten wir den Pavillon wieder zum Stehen zu bringen, aber vergebens. Da hilft nur Improvisation, und so schafften wir es zumindest den Pavillon auf 2 der 4 Stützen zum Stehen zu bringen, was unter anderem auch den Vorteil hat, dass der Pavillon als Windschutz dient...sofern man halt auch mitgedacht hat und das Pavillondach in Windrichtung fallen hat lassen, was wir natürlich nicht bedacht haben ;)
Zumindest konnte man darunter gemütlich sitzen, der Regen schaffte es aber doch immer wieder bis hierher. Stimmung wollte bei dem Wetter auch irgendwie keine aufkommen, es war kalt, der Regen wollte noch immer nicht nachlassen, der Wind schaffte es fast regelmäßig, unsern Pavillon komplett umzuhauen und nicht mal das kalte Bier wollte schmecken.
So saßen wir also bis zur ersten interessanten Band des Tages nichtssagend unter unserm halb kaputten Pavillon, bevor wir uns das erste Mal auf den Weg zu den Stages machten.

Die erste Liveband des Tages war für uns Imperium Dekadenz, für Black Metal Fans lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Überraschend gut fand ich diesmal den Sound, eine der wenigen Bands, wo die Tontechniker nicht dauernd Fehler gemacht haben. Ein würdiger Start in den Tag, denn der Regen ließ auch relativ bald endlich nach!

Nach einer kurzen Pause am Campingplatz ging's auch zur nächsten Band, Steelwing, die mit klassischen Heavy Metal Klängen und einem, meines Erachtens, relativ talentierten Sänger punkten konnte. Auch hier war ich vom Sound positiv überrascht.

Gleich danach nahmen Leaves' Eyes die Main Stage in Besitz, und was sich hier abspielte gleichte eher einem Trauerspiel. Der Sänger war zu 90% der Zeit eher damit beschäftigt, das Publikum zu animieren, als zu singen, die Soundqualität war mal wieder unter aller Sau, das lustigste an dem Auftritt war immer noch, dass sich anscheinend sogar die Bühnenkulisse so geschämt hat, dass sie den Abgang machen wollte, 2 Mal! Hab mir zwar von dem Auftritt nicht sonderlich viel erwartet, aber das ist wohl die Enttäuschung des Tages.

Nach wieder ein paar Bierchen und Captain Morgan mehr ging's zu Parkway Drive. Auch hier hab ich relativ wenig erwartet, weil's absolut nicht meine Musik ist und wurde von meinen Erwartungen bestätigt. Violent Dancing Kiddies vorne im Moshpit mit ihren wunderschönen Kappen bestätigten mich nur noch mehr in meiner Meinung, dass Metalcore Bands auf Metalfestivals nichts verloren haben.

Nach einer etwas längeren Pause waren Nevermore auf der Mainstage an der Reihe. Solider Sound, eine nette Best Of Mischung aus sowohl älteren Hits, als auch Songs vom neuen Album "The Obsidian Conspiracy". Auch wenn Warrel Dane teilweise etwas gelangweilt wirkte, Nevermore waren trotzdem das Highlight des Tages.

Am Rückweg von Nevermore kam jemand auf die glorreiche Idee: "Sauf ma uns an!" Das ließ ich mir natürlich nicht zwei Mal sagen und ziemlich schnell war fast die ganze Flasche Captain Morgan (zur Info, wir hatten 2 Flaschen Captain Morgan in eine 1,5l Plastikflasche gefüllt) leer, nur noch etwa ein Viertel Liter blieb übrig.

Schon ziemlich angeheitert ging's zu den Waldbewohnern von Korpiklaani, die mich auf wundersame Weise so langweilten, dass ich beschloss, alleine auf den Campingplatz zurück zu gehen um mich weiter zu betrinken, mit dem Spruch "Wir treffen uns bei Legion of the Damned genau an derselben Stelle wieder".

Ab hier gibt's jetzt nur noch Sachen, die ich über mich gehört hab von anderen Leuten bzw. was vermutlich passiert ist in dieser Zeit.
Da am nächsten Tag die ganze Flasche Captain Morgan weg war, geh ich mal davon aus, dass ich die im Eiltempo alleine vernichtet hab. Am Weg zu den Stages bin ich anscheinend total besoffen einem anderen total Besoffenen in die Arme gelaufen, mit dem ich mich ganz gut unterhalten haben, soweit ich mich erinnern kann, und auch Legion of the Damned dürft ich mir mit dem angesehen haben.

Während Dornenreich hab ich dann so ziemlich alle meine Leute verloren bis kurz vor Schluss, wo ich versucht hab, mir den Schuh zu binden während mich ein Freund dabei beobachtet hat. Wer schon mal besoffen versucht hat, mitten in einem Gatschsee steckend, seinen Schuh zu binden, weiß bestimmt, was genau jetzt kommt. Richtig, beim Vorbeugen hab ich das Gleichgewicht verloren, bin zuerst ein paar Mal wild im Kreis gehüpft bis ich schlussendlich Bekanntschaft mit Matsch vor der Bühne machen durfte, diesmal allerdings nicht nur an den Beinen sondern am ganzen Körper. Na wenigstens die anderen Leute unterhalten hab ich angeblich :O

Nach Dornenreich spielten auch noch Bolt Thrower, bei denen ich aber auch nicht lange geblieben bin, der Sound war wie gewohnt scheiße und ich war zu dicht um noch irgendwas mitzukriegen. Deswegen ging's ab Richtung Campingplatz, diesmal aber nicht ins durchnässte Zelt, sondern ins Auto. Mit Müh und Not versuchte ich den Sitz so nach hinten zu beugen, dass ich halbwegs liegen kann, doch vergebens, stattdessen bin ich wohl ein paar Mal an der Hupe angekommen. Total betrunken schlaf ich sitzend am Fahrersitz ein, immerhin die Tür hab ich geschafft zuzusperren, aber die Nacht war alles andere als angenehm.

Und was am letzten Tag passiert ist, erfahrt ihr morgen!

Murli

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