Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Sonntag, 20. Juni 2010

Equilibrium - Rekreatur

Kaum ein Album wurde von vielen Fans mehr erwartet als Equilibriums neuer Streich "Rekreatur". Nuclear Blast sei Dank wurde das Album 2 Monate vor dem Release schon promoted und gehyped ohne Ende, wodurch mich eine hohe Chartplatzierung auch gar nicht mal wundern würde, aber wir werden sehen. Mit Robse ist zudem ein neuer Mann am Mikro vorzufinden, die Drummer-Position wurde zwar auch neu besetzt, jedoch erst nachdem die Drums schon aufgenommen wurden, daher kann uns Hati, der neue Drummer, von seinem Können vorerst nur live versuchen zu überzeugen. Die Songs wurden wie eh und je von René geschrieben, weswegen keine großen Unterschiede zu vorhergehenden Releases zu erwarten sind...oder etwa doch? Wir werden es erfahren!

Equilibrium - Rekreatur

rekreatur

Releasedate: 18.6.2010
Genre: Symphonic Folk/Pagan Metal


Tracklist:
1. In Heiligen Hallen
2. Der Ewige Sieg
3. Verbrannte Erde
4. Die Affeninsel
5. Der Wassermann
6. Aus Ferner Zeit
7. Fahrtwind
8. Wenn Erdreich Bricht
9. Kurzes Epos

Nanu, nur 9 Tracks? Irgendwie etwas untypisch für Equilibrium, hatten die letzten beiden Alben doch jeweils 13 Tracks zu bieten. Von der Laufzeit her ist das Album mit etwa 60 Minuten trotzdem gut dabei. Ein Intro an sich hat man sich diesmal gespart, das Intro wurde direkt in den Opener "In Heiligen Hallen" gepackt, der Equilibrium-typisch beginnt. Es sind kaum Unterschiede zu Sagas oder Turis Fratyr auszumachen, lediglich Robses Stimme bringt neuen Schwung in die Musik. Viele eingefleischte Equilibrium-Fans werden mich wahrscheinlich dafür hassen, ich allerdings wage zu behaupten, dass Robse das beste ist, was Equilibrium passieren konnte, seine Stimme ist abwechslungsreicher als die von Helge und passt mindestens genauso gut zum Rest der Band.
Vor allem in Verbrannte Erde beweist uns Robse, dass er auch anders kann. Tiefe Growls begleitet von einem fast schon dramatischen Marsch-Rhythmus, den man von Equilibrium so mal gar nicht gewohnt ist. Das soll jetzt aber nicht negativ gewertet werden, denn mit Songs wie diesem schaffen sie weitaus mehr Abwechslung als auf dem Vorgänger-Album Sagas, wo mir die Vocals am Ende einfach nur noch auf die Nerven gegangen sind, weil sie immer gleich geklungen haben.
Robse beherrscht aber auch hohe Shouts und Screams wie Helge, keine Sorge. Für die gute Laune-Fetischisten gibt's Songs wie Die Affeninsel und Der Ewige Sieg, zu denen man ziemlich gut abgehen kann. Auch interessant ist der Hund in "Aus Ferner Zeit", völlig überraschend hört man in einem Instrumentalteil des Songs plötzlich das Bellen eines Hundes. Man kann ihnen keinen Vorwurf machen, sie scheinen ziemlich viel experimentiert haben seit ihrem letzten Release um neuen Wind in die Equilibrium-Segel zu bringen, mit Erfolg. Das Album ist als ganzes weitaus abwechslungsreicher als Turis Fratyr und Sagas, besonders der dramatische Song "Wenn Erdreich Bricht" unterstreicht diese ganze These nochmals. Mit dem wie schon aus Sagas bekanntem instrumentalem Abschlussstück, Kurzes Epos, lassen sie das Album wunderschön folkig nochmal ausklingen, ich hab es nach dem ersten Mal Hören auf jeden Fall nicht geschafft, das Album wieder aus der Playlist zu nehmen, ich hör es immer noch gern auf und ab.
Fazit: Ein Schritt nach vorne nach dem auf Dauer eher enttäuschenden Sagas, der neue Vocalist versteht seinen Job, das Album ist abwechslungsreicher und etwas anders, trotzdem immer noch typisch Equilibrium. Im Großen und Ganzen besser als Sagas, auch wenn mir so ein Stück wie "Heiderauche" leider fehlt, und an Turis Fratyr kommt's sowieso nicht ran. Trotzdem empfehle ich jedem, der mal 60 Minuten seines Lebens entbehren kann, in dieses Album mal reinzuhören, es macht Spaß es zu hören, nur wer auf tiefergehende und anspruchsvollere Musik steht, sollte lieber die Finger davon lassen.
Bewertung: 91 von 100 Punkten



Sofern ich Zeit dafür finde, kommt noch ein Review bevor ich euch mein Album des Monats Juni vorstelle, seid gespannt! ;)

Rock on! \m/
Murli

Mittwoch, 16. Juni 2010

Nova Rock 2010 - Wo alle Gedanken an die Außenwelt für ein paar Tage vergessen werden

Ein paar Tage ist es her als die Pannonia Fields II wieder zum größten Festivalgelände Österreichs verwandelt wurden. Die genaue Besucheranzahl weiß ich leider nicht, da man alles im Bereich von 50.000 bis 150.000 zu lesen bekommt, eines steht allerdings auf jeden Fall fest: Es waren mir zu viele!
Doch vergessen wir mal den Part der ganzen asozialen Festivalbesucher des Nova Rocks, die Stimmung war ja schließlich doch mehr als nur geil. Aber trotzdem fangen wir mal chronologisch an, schaut schöner aus und is übersichtlicher!

Donnerstag - Tag 0 - Die Anreise:

Der Tag der Anreise. Kurz vor 11:00 verlasse ich meine Bude, um noch ein paar Leute abzuholen und mich auf den Weg nach Nickelsdorf zu machen. Gleich nach dem Abholen der ersten Freundin fällt mir ein, dass ich praktischerweise unsere Wasservorräte zuhause gelassen hab, der erste Retourweg des Tages.
Das soll's aber noch nicht gewesen sein. Noch zwei Freundinnen aus Wien abgeholt und auf dem Weg nach Wien raus so oft verfahren, dass ich die Strecke Wien-Nickelsdorf fast zweimal zurücklegen könnte, und das trotz Navi! Manchmal mach ich mir echt Sorgen um meinen Orientierungssinn.
Angekommen sind wir dann nicht wie geplant kurz nach 3 sondern eher kurz vor 4. Als wir versuchten, all das Zeug vom Kofferraum mit einem Mal aufs Campinggelände zu tragen, war uns schnell klar: Das wird nichts. Mit so viel Zeug auf den Schultern und in den Armen wie nur möglich, machten wir uns auf den mittlerweile als "Green Mile" bekannten Weg vom Parkplatz zum Campinggelände. Wenn's wenigstens nur eine Meile gewesen wäre, wär ich froh gewesen, denn der Weg wollte und wollte kein Ende nehmen, bei gefühlten 40° im Schatten. Aber genug des Jammerns, dass der Weg von Parkplatz zu Campinggelände ziemlich fürn Arsch ist, ist ja allgemein bekannt, also beschwer ich mich darüber mal nicht weiter.
Angekommen am Campingplatz genehmigen wir uns erst mal ein Bier, bevor wir die Zelte aufstellen. Hat diesmal sogar geklappt, ohne dass dabei was hin wird, die Pavillons sind zum Glück schon gestanden, da uns netterweise ein Platz freigehalten wurde, danke dafür nochmal ;)
Da einige der Leute erst am Freitag anreisten, war der Donnerstag Abend eigentlich eher uninteressant, aber chillig mit ein paar Bier, nur zum Ansaufen hat's ned gereicht, das war mir an dem Tag aber relativ egal. Mitten in der Nacht, irgendwann um halb 4 herum oder so, wollten wir uns noch auf den Weg zum Partyzelt machen, haben dann aber gemerkt, dass wir doch zu müde sind und sind dann irgendwann um halb 5 oder so eingepennt.

Freitag - Tag 1 - Rock 'N' Roll Will Never Die:

Der Tag war schon weitaus interessanter als der erste. Nach nur etwa 1 Stunde Schlaf dank Sauna im Zelt waren wir um 6 herum schon auf den Beinen. Nach Frühstück und Zähneputzen genehmigte ich mir auch gleich mal mein erstes, sogar noch kühles Bier. Dank Zahnpasta schmeckte das aber trotzdem grauslich aber egal. Der Vormittag war eher unspektakulär, eine Chillage unterm Pavillon wie sie im Buche steht mit Bier.
Interessant wurde es erst in der Mittagshitze. Eigentlich wollte ich mir schon The Dillinger Escape Plan in der Mittagshitze anschauen, der Weg zur Blue Stage war mir aber zu lang und da keiner mitkommen wollte, hab ich darauf dann doch lieber verzichtet.
Meine erste Band des Tages war AIRBOURNE, zugleich mein persönliches Highlight des Nova Rocks. Und eines muss man sagen: Sie wissen wie man Stimmung macht. Sie animierten das Publikum zum Mitgröhlen, Headbangen und was auch immer noch. Highlight des ganzen war als Sänger Joel einen Masten der Bühne hochgeklettert ist, um dort ein fettes Gitarrensolo abzulegen. Die Show war einfach nur verdammt geil und auch wirklich mein absolutes Highlight am Nova Rock. Rock 'N' Roll will never die!
Weiter ging es dann mit einer meiner Einstiegsbands in härtere Gefilde: Subway to Sally. Leider gefiel mir ihr Set nicht ganz so gut, wie ich es erwartet hätte. Henkersbraut war zwar ein sehr geiler Opener, aber mir haben Songs wie Liebeszauber, Ohne Liebe, Knochenschiff und Die Schlacht gefehlt. Man muss dazu sagen, dass sie aber auch einen verdammt schlechten Slot hatten und nach 9 Songs schon wieder gehen mussten. Dafür durften wir wenigstens den Klassiker Julia und die Räuber am Ende mitgröhlen.
Nach Subway to Sally betrat der ehemalige Guns N' Roses Gitarrist und von vielen Fans als bester Gitarrist der Welt gefeierte Saul Hudson aka Slash die Bühne. Als Sänger hatte er den Alter Bridge-Frontmann Myles Kennedy mit im Gepäck. Er lieferte ein solides Set bestehend aus Guns N'Roses, Slash's Snakepit und Velvet Revolver Klassikern, aber auch Songs von seinem Soloalbum ab. Hervorzuheben ist hier die wirklich sehr gute Gesangsleistung von Myles Kennedy, fast immer perfekt passend, nur an einen Axl Rose kommt er natürlich nicht ran. Was mich persönlich gestört hat war, dass es quasi null Bühnenshow gab, Slash rannte hin und wieder mal hin und her um einmal links auf der Bühne ein Solo zu spielen, dann wieder rechts. Er ist nicht mehr der jüngste, aber eine gute Bühnenshow schaut anders aus. Musikalisch gesehen kann man allerdings nichts bemängeln, der Mann weiß, wie man Gitarre spielt.

Nach Slash traf sich die ganze Gruppe mal am Campingplatz. Endlich waren alle angekommen und die Stimmung wurde immer besser. Den ganzen Abend wurde wieder gemütlich gechillt, bis dann irgendwann gegen 9 die Aussage kam, dass es schon 9 is und wir alle komplett nüchtern unterm Pavillon sitzen. Das wollten wir mit Sangria, den man schon fast als Punsch verkaufen konnte, ändern, doch wir blieben erfolglos. So gingen wir im besten Falle leicht angeheitert wieder zur Blue Stage, um uns den Headliner des Abends anzuschauen.

Ich will gar nicht wissen, wie teuer sie waren, die Bühnenshow war auf jeden Fall alles andere als billig. Mit einer Pyroshow sondergleichen heizten Rammstein dem Publikum ordentlich ein, und das obwohl wir den ganzen Tag eh schon 35° hatten. Ich persönlich hab die Show nur teilweise und von weit hinten verfolgt, da mich Rammstein musikalisch nicht sonderlich begeistern können. Aber für die Pyroshow haben sie auf jeden Fall meinen Respekt verdient, von der Bühnenshow auf jeden Fall die beste Band des Festivals.

Die Aussage "Nach Rammstein sauf ma uns an!" hat danach dann auch nicht mehr wirklich hinhauen wollen. Nach einem ewig langen Weg zurück zum Zelt hockten wir um 2 in der Früh alle doof in unseren Campingsesseln und waren eigentlich eh schon nur noch am Pennen. Bevor wir dann allerdings komplett eingepennt sind, haben wir uns mal ins Zelt begeben und ein wenig gepennt, besser als draußen einschlafen.


Samstag - Tag 2 - "Gemma Kübelsaufen?":

Von der Stimmung her absolut der geilste Tag des Festivals. Wieder um 7 in der Früh aufgestanden, diesmal sogar etwas mehr Schlaf gehabt, wollten wir uns ursprünglich eigentlich zu den Shuttlebussen begeben und zum Neusiedlersee chillen fahren, die Hitze war nämlich bereits um 8 Uhr morgens absolut unerträglich. Sachen gepackt, ab zur Shuttlebus-Stelle, am Weg noch ein warmes Bier runtergekippt, an der Haltestelle angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass wir wohl nicht die einzigen waren, die auf diese Idee gekommen sind. Nein, es wollte anscheinend das ganze Nova Rock zum Neusiedler See fahren! Nach einiger Wartezeit in der Hitze gaben wir unsern Plan lieber auf und begaben uns zum Zelt bzw. zu unseren Pavillons in den Schatten zurück, alles andere hätte wohl an Selbstmord gegrenzt.
Gegen 12:00 hab ich dann allerdings beschlossen, dass das so nicht weitergehen kann und unsere "härteren" Sachen geholt. Saurer Apfel stand auf dem Speiseplan, und zwar massenweise. Innerhalb von 10 Minuten an die 10 Stamperl getrunken, hab nicht genau mitgezählt, wie viele es waren, aber trotzdem zu wenig. Bevor ich mich komplett weggeschüttet hab, wollt ich aber noch eine Band in der Mittagshitze sehen.
Um 12:30 spielten Cynic, die wohl den schlechtesten Slot des ganzen Festivals bekommen haben, obwohl sie einen weitaus besseren verdient hätten. Vor gefühlten 50 Leuten spielten sie ihre 4 Songs ab. Evolutionary Sleeper war hier man persönliches Highlight, die Show hat mir sehr gut gefallen, das nächste Mal bitte auf einen besseren Slot buchen, sie haben's mehr als nur verdient.
Nach dem kurzen Konzert ging's zurück zum Campingplatz zum, na wer hätte es gedacht, Saufen! Keine Ahnung mehr, was ich da dann alles gebechert hab, ich weiß nur, dass ich gegen frühen Nachmittag herum plötzlich zu gar nichts mehr zu gebrauchen war, ja sogar kurzzeitig weggepennt bin, nur um halbwegs ausgenüchtert mit den Worten "Gemma Kübelsaufen!" wieder zu erwachen. Naja, mit Kübelsaufen war dann so schnell doch nix, lieber noch ein bisschen gemütlich chillen mit warmen Bier. Am späten Nachmittag ging's dann zur nächsten Band.
Bei Heaven Shall Burn ging die Masse ordentlich ab. Ich persönlich find HSB jetzt gar nicht mal so toll, aber die Moshpits sind einfach nur geil. Einziges Problem: Es war so viel Staub vor der Bühne, dass man beinahe Angst vorm Ersticken bekommen musste. Trotzdem moshte ich kräftig mit und nüchterte dadurch wohl wieder komplett aus. Aber das war's auf jeden Fall wert. Der fette Circlepit war auch verdammt geil, danke nochmal hier an den Violent Dancer, der mir den Ellbogen ins Gesicht gerammt hat, dafür sollst du in der Hölle schmoren!
Nach Heaven Shall Burn ging's mit dem nächsten geilen Act weiter. Amon Amarth haben meiner Nackenmuskulatur dank eines wahnsinnig geilen Sets ordentlich geschadet. Angefangen mit Twilight of the Thundergod, über Klassiker wie Death in Fire, Asator und Victorious March bis zu einfach nur Gänsehautsongs wie Live for the Kill war das Set einfach perfekt. Meine Nackenmuskulatur war nach dem Konzert eigentlich zu gar nichts mehr zu gebrauchen, nach Airbourne der geilste Act des Festivals!
Nach Amon Amarth gönnten wir uns dann aber doch endlich einen 5-Liter-Sangriakübel, der zu siebent innerhalb weniger Minuten weg war, wie eigentlich zu erwarten.
Danach wurden die Stages aufgrund einer Unwetterwarnung geräumt. Das haben wir gleich mal genutzt um am Campingplatz Stimmung zu machen. Da uns der Sturm die Pavillons umgeschmissen hat, haben wir die Planen kurzerhand mal zweckentfremdet, um damit Flaschen und Menschen durch die Lüfte zu katapultieren. Die Stimmung war glaub ich nie besser. Als dann die Stages wieder geöffnet wurden, wollten wir's wissen: Diesmal gleich 2 Kübeln, nicht nur einer! Am Anfang ging's noch schnell voran, doch schon nach der Hälfte schwächelte der Großteil von uns. So kam es also, dass wir quasi zu viert den Rest des Sangrias vernichtet haben, der mindestens 6 Liter gewesen sein muss. Dementsprechend waren wir dann auch beim Headliner der Red Stage bedient.
Slayer haben zum Glück doch nicht abgesagt. Von der Show kann ich allerdings leider nicht mehr all zu viel erzählen, da ich wirklich sehr bedient war. Wir haben weiter hinten unseren eigenen Moshpit gemacht und versucht, so gut es geht, noch zu bangen, aber es hat irgendwie nicht hinhauen wollen. Aber bei Slayer gilt doch sowieso das Motto, dabei sein ist alles! Komplett dicht bin ich zum Zelt zurückgewandert um mit 2 Mädls Uno zu spielen Oo
Später besuchte ich mit einer weiteren Freundin noch ein paar Bekannte am Caravan-Platz, der Weg hat mich dann wieder zum Ausnüchtern gebracht. Gegen 4 herum bin ich dann pennen gegangen, da ich dann doch zu müde war, um noch munter zu bleiben und alle anderen auch schon geschlafen haben, vermute ich zumindest mal.

Sonntag - Tag 3 - Die Heimreise:

Der letzte Tag hatte absolut nichts Spannendes mehr zu bieten, weswegen wir hier auch schon die Heimreise angetreten haben. Ohne Pavillons hätten wir diese Hitze wohl auch nicht überlebt.

Fazit:

Die Stimmung war endlos geil, viele Bands waren göttlich, aber sonst überwiegt eindeutig das Negative. Endlos lange Wege zwischen Stages, Campingplatz und Parkplatz, überteuerte Getränke und Essen, der See vor den Klos, der fast noch schlimmer gestunken hat, als die Klos selbst, und die Menschenmassen, die ich einfach nur hasse. So viel Spaß ich auch hatte, das war mein erstes und mein letztes Nova Rock, ich bleibe lieber bei meinen kleinen Festivals.


Das war's wieder mal von mir. Diesen Monat kommen mindestens noch 2 Reviews, die Alben dafür hab ich auch schon ausgewählt, muss sie nur noch intensiv genug durchhören.

Rock on! \m/
Murli

Montag, 7. Juni 2010

Iced Earth - Something Wicked This Way Comes

Nachdem ich die letzten paar Male hauptsächlich neue Releases mal in die Mangel genommen wurden, wandere ich diesmal, in meinem letzten Review bevor es wieder einen Festivalbericht gibt, ein paar Jährchen in der Zeit zurück. Oder lassen wir es eher Jahre sein, denn beim Releasezeitpunkt dieses Albums war ich grad mal 8 Jahre alt und hatte von sowas wie Metal noch nie gehört. Entgegen meiner Prinzipien wird das Album diesmal eher Song für Song auseinander genommen ;)

Iced Earth - Something Wicked This Way Comes

iced_earth

Releasedate: 17. Juni 1998
Genre: Eine gesunde Mischung aus Power, Thrash und Heavy Metal


Tracklist:

1. Burning Times
2. Melancholy (Holy Martyr)
3. Disciples of the Lie
4. Watching Over Me
5. Stand Alone
6. Consequences
7. My Own Savior
8. Reaping Stone
9. 1776
10. Blessed Are You
11. Prophecy
12. Birth of the Wicked
13. The Coming Curse


Mit Glockenschlägen und einem heavy Riff beginnt der ganze Spaß also, der uns eine Stunde unseres Lebens begleiten wird. Eher im Midtempo angesiedelt ist "Burning Times" ein guter Opener für das Album, ein sehr überzeugender Matt Barlow beweist bereits im ersten Song, dass seine Gesangskünste eine Klasse für sich sind und auch ein nettes Solo kriegen wir im ersten Song bereits geliefert. So lob ich mir das.
Ein netter Gegensatz dazu ist gleich der zweite Song, "Melancholy (Holy Martyr)" ist eine, wenn nicht die bekannteste Iced Earth Ballade. Verdammt gute Vocals, verdammt geile Riffs, jeder, der auch nur ein wenig Ahnung von Power Metal hat, muss diesen Song lieben.
Und in Song Numero 3, "Disciples of the Lie", geht's gleich ganz anders zur Sache. Ein Riff nach dem anderen donnert auf uns nieder und es thrasht so richtig schön. Besonders hervorheben möchte ich hier noch den Keyboardpart, der bei rund 2:00 beginnt. Kraftvoller Gesang von Matt Barlow auch hier wieder mit einem Refrain, den man so schnell nicht vergisst.
Und gleich nach diesem Song geht's wieder ruhiger zu Sache. "Watching Over Me" beginnt mit ruhigen Akustikgitarren und ruhigem cleanen Gesang. Ja, eine weitere Ballade, ebenfalls sehr bekannt, ebenfalls ein Muss, wenn man sich als Power Metal Fan outen will. Find ich beinahe noch besser als "Melancholy", was vermutlich auch an dem Gitarrensolo liegt. Aber jetzt reicht's dann auch schon wieder mit Balladen, 2 Balladen nach 4 Songs müssen doch reichen ;)
Mit "Stand Alone" kommt jetzt der kürzeste Song der Platte, nicht mal auf 3 Minuten kommt er. Dafür geht's hier auch wieder deutlich härter zur Sache. Ein fettes Riff folgt dem nächsten, trotzdem find ich den Song am schwächsten auf der ganzen Platte. Was jetzt nicht heißen soll, dass er schlecht ist, er hat alles, was ein guter Song braucht, auch wenn das Solo sehr kurz ausfällt, aber an die anderen Songs auf dem Album kommt er einfach nicht ran.
"Consequences" beginnt, wer hätte es gedacht, mal wieder mit einer Akustikgitarre. Is eh klar, Track 2 und 4 waren Balladen, da folgt logischerweise auf Nummer 6 die nächste. Naja, nicht ganz. Nach 2 Minuten folgt immerhin ein einminütiges Gitarrensolo, geht dann aber wieder in Akustikgitarren über. Immerhin kriegen wir dann nach 3:40 endlich mal mehr aus der E-Gitarren-Fraktion geboten und der Song bekommt Power und endet in einem ganz ansehnlichen Solo.
"My Own Savior" geht wieder deutlich härter los. Nettes Riffing, nettes Drumming, aggressiverer Gesang, die Textzeile "Life's a bitch, life's a whore, nothing less, noting more" beschreibt den Song wohl ganz gut. Textlich gesehen einer meiner Favoriten auf der Platte.
Oh nein, Song Nummer 8, "Reaping Stone", beginnt schon wieder so balladenmäßig...Aber is alles andere als eine Ballade. Eine harte Nummer - zumindest im Refrain - eher schon im Downtempo-Bereich anzusiedeln, mit einem wirklich starken Refrain, der auch ziemlich ins Ohr geht, und das soll jetzt nicht heißen, dass der Song zu einfach gestrickt ist. Matt Barlows Gesangleistung speziell bei Minute 2:20 herum ist hier einfach umwerfend.
Mit 1776 folgt jetzt ein Instrumentalstück. Und ja, es ist genial. Erinnert etwas an Iron Maiden, nur vom Härtegrad ein wenig nach oben geschraubt. Wer auf geile Gitarrenarbeit steht, unbedingt anhören!
Mit Blessed Are You erwartet uns zumindest nochmal eine Halbballade, die wie gewohnt sehr ruhig beginnt und dies in den Strophen auch bleibt, zumindest die Refrains sind aber etwas stärker und bleiben auch im Ohr hängen. Der Song klingt auch sehr nice aus.
Mit "Prophecy" beginnt jetzt die "Something Wicked" Trilogie. Auch eher ruhig und langsam beginnt der Einstieg in diese Trilogie. Erst nach fast 3 Minuten offenbart der Song seinen wahren Charakter. Es ist Zeit zum Headbangen! Schnelles Riffing trifft auf aggressiven Gesang der Marke Barlow, gefolgt von einem obligatorischen Gitarrensolo und einer überzeugenden Rhythmusgitarre. Gegen Ende hin verliert der Song allerdings wieder etwas an Power und wird etwas melancholischer, ein sehr passendes Ende für den ersten Teil, wie ich finde.
"Birth of the Wicked" ist wohl einer der kraftvollsten Songs der ganzen Platte, mit einem mächtigen Riff startet ein absoluter Killersong, dessen Refrain man so schnell nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Verglichen mit anderen Krachern des Albums ist der Song aber unglaublich melodisch, schon fast auf Blind Guardian Niveau, allerdings nur fast. Auf jeden Fall eins der Highlights des Albums.
Aber das beste hebt man sich ja normalerweise immer für den Schluss auf. "The Coming Curse" ist ein absolut perfekter Song, angefangen mit einem göttlichen Piano-Intro erschlägt uns eine fette Wand von Riffs, gepaart mit absolut geilem Bassspiel und einem Drumming, das man sonst nur von Mike Portnoy und Konsorten kennt. Das Riff geht so dermaßen ab, dass ich am liebsten vor meinem PC headbangen würde, allerdings würd ich dabei vermutlich meine Tastatur zerschlagen, was vielleicht nicht ganz so optimal wäre. Der Song ist ein absolut würdiger Abschluss für das Album, absolut göttlicher Gesang von Matt Barlow, speziell das Interludium zum letzten Refrain verleiht mir sogar vorm PC Gänsehaut, ich will ja nicht grundlos alles in den Himmel loben, aber dieser Song ist ein verdammtes Meisterwerk.
Alles in allem hätte dieses Album eigentlich die Höchstpunktzahl verdient, wenn da nicht die übermäßig hohe Zahl an Balladen und Halbballaden wäre. Trotzdem ist "Something Wicked This Way Comes" für mich mit viel Abstand das beste Iced Earth Album und ich bezweifle, dass sie je wieder an dieses Meisterwerk rankommen werden. Was thrashigen Power Metal angeht, macht ihnen auf jeden Fall so schnell niemand was vor.
Bewertung: 99 von 100 Punkten



Jetzt ist wohl mal wieder ein paar Wochen Ruhe mit Reviews, aber ich hab immerhin meine 3 Reviews, die ich mir vorm Nova Rock vorgenommen hab, geschafft ;) Voller Vorfreude freu ich mich jetzt also aufs Nova Rock bei absolut geilem Wetter, wird wohl der totale Gegenpart zum Metalfest.

Rock on! \m/
Murli