Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Sonntag, 23. März 2014

Shamrain

Diesmal möchte ich mich nicht mit einem einzelnen Album, sondern einer ganzen Band beschäftigen. Vermutlich ist diese Band der Grund, warum ich nur noch relativ wenig neue Musik höre, denn seit ich diese Band im Sommer vorigen Jahres zufällig entdeckte, vergingen wohl nur wenige Tage, an dem ich sie nicht gehört hab.

Wie man dem Titel schon entnehmen kann, meine ich die Band SHAMRAIN.
Eine finnische Band, deren Musik man wohl ganz grob als "Atmospheric Rock" bezeichnen könnte, wenn man unbedingt Genrebezeichnungen dafür braucht. Musikalisch sind sie wohl noch am ehesten mit ANATHEMA vergleichbar, wobei auch das schon ein sehr gewagter Vergleich ist.
Für mich passt dieser Vergleich dennoch sehr gut, da beide Bands ein unglaubliches Talent dafür haben, Emotionen in Musik zu verpacken.
Um das aufzuzeigen, möchte ich chronologisch vorgehen und mich mit jedem Album einzeln beschäftigen:

Empty World Excursion (2004):
Man merkt zugegebenermaßen, dass das hier ihr Debüt-Album ist, da es noch nicht ganz so ausgereift wie die Nachfolger klingen. Im Grunde genommen bauen viele der Songs auch auf demselben Schema auf: Langsame, träumerische Instrumentierung, größtenteils sehr "ruhige" Vocals. Die Stimmung des Albums kann man schon sehr schön mit den ersten Textzeilen des Intros "Statues" beschreiben: "Am I living among the dead? In this world, people seem like ghosts in their false paradise". Im Grunde genommen tauchen diese und ähnliche Fragen im Laufe des Albums noch öfter auf, und es passt sowohl vom Titel, als auch von der Stimmung perfekt, wenn man sich in Wien von Ort A nach B bewegen will und sich dabei von der Außenwelt mithilfe von Musik abschneiden will.
Wie man vielleicht merkt, fällt es mir nicht leicht, diese Musik wirklich zu beschreiben, deswegen lass ich hier einfach mal die Musik für sich sprechen:


Someplace Else (2005):
Chronologisch zwar korrekt, aber eigentlich hätte ich dieses Album zuerst erwähnen müssen, weil es mein Einstieg in die Band war. Ganz ohne Hilfe hätte ich die Band natürlich auch nicht entdeckt, so war mir eines Sommertages vorigen Jahres einfach mal langweilig und ich durchstöberte ein paar Facebook-Gruppen und Seiten, die sich hauptsächlich Post-Rock und ähnlicher Musik widmeten. Auf einer dieser Seiten klickte ich den Link zum Song "To Leave" von Shamrain an, und schon nach den ersten Sekunden wusste ich, dass ich etwas für mich ganz Besonderes entdeckt habe. Der Song lief dann mal ein paar Stunden auf Dauerschleife, bis ich mich dann anfing, mit ganzen Alben zu beschäftigen, logischerweise mit diesem hier zuerst, enthält ja auch immerhin den Song, mit dem ich die Band kennengelernt habe. So viel zu meiner Entdeckungsgeschichte der Band.
Und eigentlich kann ich zu dem Album nicht viel mehr sagen, es ist quasi die konsequente Weiterentwicklung von "Empty World Excursions", die Grundzüge sind exakt dieselben, aber vermutlich ist das genau der Grund, warum ich jedes Album dieser Band nach fast einem Jahr immer noch auf und ab hören kann. Deswegen auch hier einfach zwei Songs zum Reinhören:


Goodbye To All That (2007):
Das letzte Album, das die Band mit Sänger Mika Tauriainen aufgenommen hat. Spoiler Alert: Leider auch das letzte wirklich gute Album. Dafür auch ihr mit Abstand stärkstes Album. Atmosphärisch hat sich zu den beiden Vorgängern nicht viel geändert, instrumental ist es vielleicht ein wenig gitarrenlastiger ausgefallen. Auch hier fehlen mir einfach die Worte, um die Musik zu beschreiben, da ich aber sowieso der Meinung bin, dass man diese Art der Musik nicht nur hören, sondern fühlen muss, gibt's für dieses Album sogar drei Songs (weil ich mich nicht für zwei entscheiden konnte, doh):



Nach dem Ausstieg von Sänger Mika Tauriainen hat man 2009 mit Sängerin Minna Sihvonen den Nachfolger "Isolation" eingespielt. Ich will das Album nicht schlechtreden, aber es fehlt einfach etwas. Diese düstere "I'm not interested in this world anymore"-Atmosphäre der Vorgänger will sich einfach nicht einstellen und so plätschert das Album bei mir auch nach 30 Durchläufen einfach an mir vorbei.

Freitag, 21. Februar 2014

Alcest - Shelter

Diesmal ohne großes Vorwort das meiner Meinung nach beste Album des Jahres (bis jetzt):


ALCEST - Shelter


Tracklist:
1. Wings
2. Opale
3. La nuit marce avec moi
4. Voix sereines
5. L'éveil des muses
6. Shelter
7. Away
8. Délivrance
Releasedate: 17.01.2014


ALCEST bzw. Neige hat in der letzten Dekade schon eine beachtliche Wandlung durchgemacht. Ursprünglich noch stark schwarzmetallisch unterwegs gesellen sich auf mit jedem neuen Album neue Einflüsse aus Shoegaze und Post-Rock dazu, bis diese den metallischen Anteil komplett verdrängt haben. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf die Instrumentalarbeit, auch auf gutturale Vocals wird diesmal komplett verzichtet.
Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum dieses Album für ALCEST-Verhältnisse erstaunlich "positiv" klingt, sowohl am Cover, als auch an den ersten Tönen des Intros "Wings" sofort zu erkennen. Die typisch träumerische Alcest-Atmosphäre bleibt trotzdem mehr als erhalten, speziell der Titelsong "Shelter" lädt dazu ein, einfach mal die Augen zu schließen und sich der Musik hinzugeben.
Dass Alcest übrigens nur in der französischen Sprache richtig gut funktioniert, beweist der Song "Away". Zwar klingt dieser auch total verträumt, aber durch den Gebrauch von englischen Lyrics will diese typische Alcest-Stimmung einfach nicht aufkommen.
Der Rest des Albums gleicht diese kleine Schwachstelle dafür mehr als aus, vor allem der Abschluss des Albums "Délivrance" zieht nochmal alle Register. Der Song ist für mich die perfekte Zusammenfassung dessen, was Alcest im Jahr 2014 sind und wie es vielleicht weiter gehen wird. 
Und auch wenn viele bemängeln, dass die Songs deutlich eingängiger geworden sind, ist "Shelter" für mich das bis dato beste Alcest-Album. Ob die Songs gut ins Ohr gehen oder nicht, spielt bei Alcest überhaupt keine Rolle, ich will das Album sowieso nicht nebenbei beim Autofahren hören. Da halte ich zuhause im Bett liegend doch für das deutlich bessere Setting, um das Album wirklich in vollen Zügen zu genießen, nicht nur zu hören.


Samstag, 1. Februar 2014

Within Temptation - Hydra

Eigentlich kann ich es selber kaum glauben, die Motivation gefunden zu haben, diesen Blog fortzuführen. Wenn diverse Online-Multiplayer allerdings zu sehr frusten, um damit den Samstag Abend zu vergeuden, sucht man eben nach Ausweichmöglichkeiten. Nachdem ich mich seit einigen Wochen auch endlich wieder mehr mit aktuelleren Alben auseinandergesetzt habe, kam mir ziemlich schnell der Gedanke, diesem Blog wieder ein wenig Leben einzuhauchen. Also warum nicht:


WITHIN TEMPTATION - Hydra


Tracklist:
1. Let Us Burn
2. Dangerous [ft. Howard Jones]
3. And We Run [ft. Xzibit]
4. Paradise (What About Us?) [ft. Tarja]
5. Edge Of The World
6. Silver Moonlight
7. Covered By Roses
8. Dog Days
9. Tell Me Why
10. Whole World Is Watching [ft. Dave Pirner]
Releasedate: 31.01.2014

In all den Jahren in denen ich jetzt bewusst Musik höre, ist mir bis jetzt keine Band wie Within Temptation untergekommen. Zwar kannte ich WITHIN TEMPTATION auch davor schon, mein erster Kontakt mit dieser Band war allerdings das 2004er Album "The Silent Force", zugleich auch eines meiner ersten Metal-Alben überhaupt. Geschmäcker ändern sich natürlich, und so überrascht es mich umso mehr, dass WT tatsächlich die einzige Band aus meiner "musikalischen Frühgeschichte" ist, die ich auch heute noch auf und ab hören kann, auch wenn sie zwischendurch mit "The Heart Of Everything" einen kleinen Aussetzer hatten.
Aber auch das ist schon einige Jahre her, wir schreiben jetzt das Jahr 2014 und das mittlerweile sechste Studioalbum namens "Hydra" steht in den Startlöchern. Ein Blick auf die Tracklist verrät bereits, dass bei fast der Hälfte der Songs Gastmusiker mitgewirkt haben. Speziell die Gastperformance von Xzibit in "And We Run" wird vermutlich viele, die Rap auf den Tod nicht ausstehen können, absolut verschrecken. Allerdings verpasst man dann die vermutlich beste Mischung aus Rap und Metal, die ich seit langer Zeit gehört habe, auch wenn's natürlich gewöhnungsbedürftig ist.
Dafür servieren Within Temptation mit dem restlichen Album gewohnte Kost. Besonders hervorzuheben sind natürlich auch noch die drei anderen Songs mit Gastperformances. "Dangerous" ist so typisch Within Temptation, dass ich mir jegliche Beschreibungen dazu fast sparen kann. Die Guest Vocals von Howard Jones fügen sich perfekt ein und der Ohrwurm ist schon fast garantiert. Mindestens genauso eingängig ist das Duett mit der einzigen GastmusikerIN auf dem Album, "Paradise (What About Us?)". Tarja Turunen und Sharon Den Adel in einem Song, wer hätte das gedacht? Die Kombination ist auf jeden Fall der Wahnsinn für jeden Female Fronted Metal Fan.
Mein persönlicher Favorit des Albums bleibt jedoch der Rausschmeißer "Whole World Is Watching", mit dem Within Temptation eine absolut radiotaugliche Rockballade abliefern, die wiederum viele "Sellout!"-Schreie nach sich ziehen wird. Aber ist ja keiner gezwungen, die Band zu hören, wenn man mit der zunehmenden Popularität nicht klar kommt.
Für mich haben Within Temptation mit "Hydra" auf jeden Fall eines ihrer besten Alben seit Bandgründung produziert, aber das hab ich bei "The Unforgiving" auch schon gesagt. Bleibt nur zu hoffen, dass Within Temptation dieses Niveau halten können und ich in drei Jahren über den Nachfolger dasselbe sagen kann.