Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Samstag, 16. Juni 2012




Freitag, 15. Juni 2012

NOVA ROCK 2012

Seit Jahren jammer ich nach jedem Nova rum "Ich fahr nie wieder aufs Nova", und jedes Jahr aufs Neue fühle ich mich doch irgendwie verpflichtet, dem Festival beizuwohnen, irgendwo ist es halt doch schon Tradition. Eigentlich hasse ich das Nova ja, alleine schon wegen der endlosen Schlepperei vom Parkplatz zum Campingplatz, aber das ist auch schon das einzige, was ich dieses Jahr am Nova Rock bemängeln kann und somit sage ich dieses Jahr auch "Ich fahr nächstes Jahr fix wieder hin!". Vermutlich liegt das nicht mal an den Bands, an der Organisation oder am Gelände, sondern an den Leuten. So unglaublich viel Spaß wie dieses Jahr am Nova Rock hab ich schon lange auf keinem Festival gehabt, und daher geht schon jetzt mein Dank an ALLE, die dieses Jahr dabei waren, ihr seid's die Besten Fantasten! Allerdings werde ich im folgenden ausschließlich auf die Bands eingehen, die ganzen Campingplatz-Storys sind nicht unbedingt für die Weiten des Internets bestimmt. Wer trotzdem an der ein oder anderen Nova Rock 2012-Geschichte interessiert ist, wird diese früher oder später sowieso von mir oder einem/einer der 100 anderen BewohnerInnen unseres VIEL ZU SELTEN!-Camps erfahren ;)

Deswegen kurz und schmerzlos:

DEVILDRIVER - Freitag, Red Stage:

Gut, ganz so schmerzlos ist der Auftritt von DevilDriver dann doch nicht. Ein Circlepit, der fast das ganze Konzert anhält und dabei mehr Staub aufwirbelt, als ein Sandsturm in der Sahara zustande bekommen würde, ist natürlich Gift für die Lunge, speziell wenn man optimistisch ohne Mundschutz zum Konzert geht. Nichtsdestotrotz ist der (leider viel zu kurze Auftritt) ein toller Auftakt für das Festival, die Band geht ab, das Publikum geht noch mehr ab, und selbst vom vielen Staub lässt man sich nicht einschüchtern und mosht fröhlich weiter. Der Preis dafür ist schwarze Spucke und schwarze Zähne, aber mal ehrlich, über das kann man getrost hinwegsehen, geiler Auftritt!

SCHANDMAUL - Samstag, Red Stage:

Die Livequalitäten dieser Mittelalter-Fraktion sind wohl jedem, der sie schon mal live gesehen hat, sowieso bekannt. So gehe ich auch mit hohen Erwartungen zu diesem Auftritt und werde absolut nicht enttäuscht, eine gesunde Mischung aus neuen und alten Songs stellt sowohl neuere als auch Fans der ersten Stunde vollkommen zufrieden. Das obligatorische "Dein Anblick" zum Abschluss treibt dann selbst eingefleischten Fans fast Freudentränen in die Augen. Ich liebe diese Band, und jedes Mal wenn ich sie live sehe, weiß ich auch ganz genau warum!

OPETH - Samstag, Red Stage:

Im Herbst im Gasometer noch mit sehr ruhiger Setlist ganz ohne Growls schaltet man am Nova Rock doch einen Gang hoch und spielt mit "Demon Of The Fall" einen Song, mit dem wohl die wenigsten rechnen. Der Fokus liegt trotzdem am neuen Album "Heritage", das live genauso überzeugt wie auf Platte. Etwas grenzwertig halte ich die Aussage von Mikael Akerfeldt über die Leute, die lieber Bungee-Jumpen als sich den Opeth-Auftritt anzusehen. Sich darüber lustig machen schön und gut, aber "I hope you die" geht dann doch ein wenig zu weit, hier hat der eigentlich sehr sympathische Frontman doch einiges an Sympathie eingebüßt. Trotzdem ist der Auftritt mehr als nur solide, für Fans der Band ganz großes Kino, und für zukünftige Fans hoffentlich ein Anreiz, sich mehr mit Opeth auseinander zu setzen.

SLAYER - Sonntag, Blue Stage:

Bin ich 2010 beim Auftritt von Slayer am Nova Rock noch eingeschlafen, so passiert diesmal das genaue Gegenteil. Ich halte nicht viel von Slayer, speziell deswegen, weil ich eben keine guten Live-Erinnerungen mit ihnen verbinde, aber der diesjährige Auftritt ist dann doch sehr solide. Zwar kenne ich die meisten Songs nicht mal, wie gesagt, ich bin absolut kein Slayer-Fan, das hindert aber nicht daran, mal ordentlich zu headbangen. Dass Tom Araya noch so gut "singen" kann, überrascht mich genauso wie die Tatsache, dass zumindest ein paar Bandmitglieder auf der Bühne ein bisschen abgehen. Wie gesagt, absolut solider Auftritt, aber für mich kein Must See.

NIGHTWISH - Sonntag, Blue Stage:

Obwohl ich jetzt schon seit Ewigkeiten Metal höre, fehlt mir Nightwish immer noch in meiner "Seen Live" List. Zwar kann ich sie jetzt abhaken, aber wirklich was verpasst hat man wohl nicht, nicht mit der nicht mehr ganz so neuen Sängerin Anette Olzon. Einerseits trifft sie die Töne in den älteren, für Tarjas hohe Stimmlage ausgelegten, Songs bei weitem nicht, andererseits wirkt ihr Auftreten so arrogant, dass ich mich nach drei Songs gezwungen fühle, die Bühne zu wechseln. Echt verdammt schade darum, ich hätte sie gerne mal mit Tarja gesehen, aber mit Anette sind Nightwish für mich, zumindest live, absolut verzichtbar.

EVANESCENCE - Sonntag, Red Stage:

Ach, da werden Kindheitserinnerungen wach. Wer hat nicht mit Evanescence den Sprung in das härtere musikalische Milieu begonnen? Gut, gibt bestimmt einige, aber für mich waren sie vor knapp 10 Jahren einfach das Nonplusultra, und jetzt bekomme ich endlich die Gelegenheit, sie auch mal live zu sehen. Den Anfang habe ich natürlich verpasst, da irgendeine Intelligenzbestie sie gleichzeitig mit Nightwish spielen lassen will, aber so schlimm ist das jetzt nicht mal. Von diversen Live-Videos aus dem Internet weiß ich: Amy Lee kann live nicht singen. Dann sehe ich Evanescence mal live und muss sagen: Amy Lee KANN live singen. Und das nicht mal schlecht. Zwar kenne ich auch hier einen Großteil der Songs nicht, da ich mich nie mit neuerem Evanescence-Material beschäftigt habe, aber beschweren kann ich mich nicht, mir macht der Auftritt, auch wenn ich erschöpft von den Vortagen lieber ganz weit hinten sitze und genieße, sehr viel Spaß und stimmt schon mal auf das ein, was jetzt noch kommt.

METALLICA - Sonntag, Blue Stage:

Für viele vermutlich mal wieder DER Grund, um überhaupt aufs Nova Rock zu fahren, so schaut's zumindest aus, wenn ich mir die Menschenmassen vor der Blue Stage ansehe, die schon nicht mehr abschätzbar ist. Und auch hier schon mal als Vorwarnung: Ich bin absolut kein Metallica-Fan und verstehe die Faszination, die von dieser Band ausgeht, nicht wirklich. Das soll sich die nächsten zwei Stunden aber schlagartig ändern. Mit dem gesamten Black Album im Gepäck und jede Menge Klassikern heizen sie der Menge ein wie keine andere Band zuvor, und auch wenn man kein Metallica-Fan ist, den Großteil der Songs kennt man einfach. So muss ich fast zwangsweise das halbe Konzert lang headbangen was das Zeug hält (mein Genick bedankt sich heute noch dafür) und bei "Nothing Else Matters", was man von dem Song halten will, sei mal dahingestellt, muss man einfach nur mal in sich gehen und genießen. Bester Auftritt des Jahres bis jetzt und vermutlich sogar eines der besten Konzerte meines Lebens überhaupt, und jetzt verstehe ich auch endlich die Faszination, die hinter dieser Band steckt.


Schlusswort:

Ja, ich weiß, viele Bands habe ich nicht gesehen, aber da dies mein mittlerweile 15. Festival war, setze ich meine Prioritäten mittlerweile anders. Während einige lieber den ganzen Tag in der ersten Reihe verbringen, bin ich mittlerweile zum Campingplatzchiller geworden, der lieber den ganzen Tag am Campingplatz verbringt und nur für wenige Bands das Camp verlässt. Hat beides seine Vor- und Nachteile, auf die ich hier nicht mal näher eingehen will, aber es ist irgendwie amüsant anzusehen, welche unterschiedlichen Typen an Festivalgehern es gibt. Und ganz egal ob man sich 10 Bands am Tag anschaut oder es gerade mit viel Müh und Not zu einer einzigen schafft, Festivals sind einfach eine ganz eigene Welt, in der ganz andere Gesetze herrschen (naja, offiziell natürlich nicht) und man für ein paar Tage einfach Party machen kann, ohne sich über irgendetwas Sorgen machen zu müssen. Ein riesiges DANKESCHÖN nochmal an alle, die dieses Festival so besonders gemacht haben, ich hoffe man sieht sich auf diversen anderen Festivals dieses Jahr (Metalcamp, Summer Breeze, Two Days A Week) nochmal!

Dienstag, 12. Juni 2012

Metalfest 2012 - Part 2

Tag 2 - das Ende war erst der Anfang

Oh ja, denn trotz des eher bescheidenen Wetters lassen wir es uns auch am zweiten offiziellen Tag des Festivals nicht nehmen, ordentlich Party zu machen und selbstverständlich auch mal ein paar mehr Bands als am Vortag anzuschauen. So fängt mein Tag um 14:40 auf der Main Stage mit SALTATIO MORTIS an, die eine gewohnt gute Show abliefern und das Publikum nicht nur einmal zum Mitsingen oder Springen auffordern. Vielleicht ist es ja gerade diese Publikumsnähe, auch fernab von der Bühne, die diese Jungs so sympathisch macht, oder aber auch der Fakt, dass sie alle zwei Jahre ein halbwegs konstantes Album abliefern, mich müssen sie auf jeden Fall schon lange nicht mehr überzeugen. In der Running Order sind sie für mich auf jedem Festival, auf dem sie spielen, schon seit langem ein Fixtermin.
Nach kurzer Umbaupause geht's sofort weiter mit DARK TRANQUILLITY. Mit dem charismatischen Fronter Mikael Stanne kann eigentlich eh gar nichts schief gehen, egal bei welchem Wetter, egal zu welcher Uhrzeit, egal wie lange sie schon auf Tour sind, er hat einfach immer ein Lächeln auf den Lippen. So bin ich auch von meinem mittlerweile fünften Live-Auftritt von DARK TRANQUILLITY mehr als überzeugt, diese Jungs haben's noch genauso drauf wie vor zehn Jahren, und hoffentlich ändert sich das auch die nächsten zehn Jahre nicht.
ENSIFERUM verfolge ich dann nur so halb aus dem Bierzelt, um mich ein wenig zu stärken. Auf ein Urteil über ihre Live-Qualitäten verzichte ich an dieser Stelle mal, ich glaube, jede/-r, der/die mich kennt, weiß ganz genau, was ich von ihnen halte.
Was darauf folgt, sind vier Stunden Pause bis zu IN EXTREMO. Ich muss ehrlich zugeben, mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was ich in diesen Stunden so getrieben hab, aber für diesen Blogeintrag ist das sowieso irrelevant. Also weiter zu IN EXTREMO, für viele vermutlich das Aushängeschild im Mittelalter-Rock/Metal Bereich, für mich nur eine Band, die ich früher mal gerne gehört hab, mich mittlerweile aber überhaupt nicht mehr interessiert. Und vielleicht ist auch genau das der Grund, warum ich von dem Auftritt eher enttäuscht bin. Die Hälfte der Songs kenne ich nicht mal, und den Großteil der anderen Hälfte stemple ich schon seit Jahren als "eher meh" ab. Vermutlich können InEx-Fans der neueren Stunde an dem Auftritt einiges an Gefallen finden, ich aber kann nur eine weitere Band auf meiner "Seen Live"-List abhaken, die ich mir wohl kein zweites mal anschauen werde. Schade, dass IN EXTREMO im deutschsprachigen Raum so bekannt sind, denn der Headlinerslot ist meiner Meinung nach leider nur Verschwendung.

Tag 3 - und zum Abschluss: Sonnenbrand!

Ja, ihr lest richtig, am letzten Tag verwöhnt uns (zumindest ab Mittag) die Sonne, vielleicht sogar ein wenig zu viel, wie ich im Laufe des Tages noch merken muss. Für meine Verhältnisse verdammt früh stehe ich diesmal sogar schon um Punkt 11 vor der Main Stage um mir die Trachtenmusikkapelle Mining zu Gemüte zu führen. Wer die anderen Gestalten auf der Bühne sind, die dauernd Bier und Energy Drink in die Menge werfen, weiß ich bis dato noch immer nicht, aber zusätzlich zu den ganzen Schnapsstamperl, die in der ersten Reihe ausgeschenkt werden, führt das wohl bei einigen schon zu einem vormittäglichen Räuschchen. Erledigt von den ersten drei Tagen halte ich mich hier, bis auf ein paar Stamperl, aber sehr zurück, ich hab ja schließlich einen langen Tag mit vielen Bands vor mir...dachte ich zu dem Zeitpunkt zumindest. Direkt nach der Trachtenmusik geht's weiter mit TULSADOOM, einer Wiener Band, deren einzige Zielsetzung wohl die Huldigung von Conan, dem Barbar, ist. Leider sind 30 Minuten für einen Auftritt nicht sonderlich lange, jedoch wissen sie live noch mehr zu überzeugen als auf CD, vor allem "Barbarian Bitchfuck" geht mir live ziemlich gut rein. Eine Band, die hoffentlich noch eine große Zukunft vor sich hat, nur weiter so!
Am Nachmittag steht mit ALESTORM eigentlich die Band an, die noch jeden Festivalbesucher zum Saufen animiert hat. Nachdem ich das allerdings seit Mittag versuche und mich mittlerweile mit der Tatsache abfinde, dass ich heute wohl nicht mehr betrunken werde, merke ich, dass ALESTORM nüchtern doch gar nicht so viel Spaß machen. Im benebelten Zustand ist es sicher lustig, die Band zu verfolgen und dabei abzugehen, aber nüchtern fällt mir einfach nur auf, wie wenig Töne Christopher Bowes stimmlich eigentlich trifft. "The Sunk'n Norwegian" ist hier wohl das Paradebeispiel dafür, im Refrain treff sogar ich die Töne besser als er. Das kann vermutlich auch daran liegen, dass man ihn alle paar Minuten mal an seiner Rumflasche rumnuckeln sieht, dass er singen kann, hat er mir schon öfter unter Beweis gestellt. So endet der Auftritt für mich leider etwas enttäuschend, bin ich von dieser Band doch mehr gewohnt, allerdings liegt dieser Umstand zum Großteil auch an meinem eigenen Geisteszustand, der irgendwo zwischen "Ich will mich ansaufen, aber es geht nicht" und "ICH WILL HEIM!!!" liegt. Die Sonne führt dann leider auch noch zu post-alkoholischem Kopfweh, ein Problem, mit dem ich eigentlich nur auf wenigen Festivals zu kämpfen habe, aber nach drei harten Tagen, in denen uns das Wetter nicht immer wohlgesonnen war, entscheide ich dann doch verfrüht die Heimreise anzutreten. Schade um HYPOCRISY, BLIND GUARDIAN und MEGADETH, aber gleich drei so riesige Bands, die allesamt Headlinerpotential haben, hintereinander spielen zu lassen, und das noch dazu am letzten Tag, wo die meisten eh schon erledigt sind, ist für mich leider eine Fehlbesetzung, aber terminlich ging's wohl besser nicht.

Fotos und Kritik gibt's diesmal leider keine, nachdem ich auf dem Metalfest 2010 meine Kamera an den Gatsch verloren hab, muss ich mich leider immer auf andere Leute verlassen, die Fotos machen. Wir haben zwar ziemlich viele, die werden aber noch aussortiert und in den nächsten Tagen und Wochen auch auf Facebook landen, aber die Motivation danach noch einen Blogeintrag zu verfassen fehlt mir. Wer die Fotos sehen will, sollte die Tage einfach mal im Facebook vorbeischauen.
Ansonsten gibt's nicht mehr viel zu sagen, spätestens am Wochenende folgt dann auch noch der (etwas verkürzte) Bericht zum Nova Rock 2012, stay tuned!

Sonntag, 3. Juni 2012

Metalfest 2012: Apocalypse 1.0 - Part 1

Mittlerweile ist das Metalfest ja zu meinem traditionellen Festivalauftakt geworden, egal wie scheiße das Wetter und die Organisation auch ist, irgendwie ist dieses Festival einfach zu einem Fixpunkt im Terminkalender geworden, immerhin haben wir es auch beim schlimmsten Unwetter noch geschafft, unseren Spaß zu haben.

Tag 0 - der traditionelle Absturz zum Festivalauftakt

Schon in Wien vor der Abfahrt macht uns das Wetter Sorgen. Wolkenverhangener Himmel, Regen, triste Aussichten. Irgendwo an der Grenze zu Oberösterreich kommen wir dann doch noch in den Genuss von Sonnenstrahlen, allerdings währt das auch nicht sehr lange. Schon von weiter Ferne ist zu sehen, dass über dem Metalfest-Gelände wohl mal wieder die schwärzesten Wolken ganz Österreichs hängen und nur kurz nach der Ankunft dürfen wir uns auch schon über den ersten von vielen Regenfällen an diesem Abend freuen. Zwar gibt es beim Aufstellen der Pavillons anfangs einige Komplikationen, aber irgendwie schaffen wir es doch, zwei Pavillons aufzustellen, um zumindest (vorerst) im Trockenen sitzen zu können. Da am ersten Tag noch keine Bands spielen und lediglich das Partyzelt geöffnet ist, bleibt uns ohnehin nur eines übrig: Trinken! Und ab hier geht dann alles sehr schnell, wir bemerken, dass wir dieses Jahr offensichtlich das halbe Metalfest-Publikum über irgendwelche Ecken kennen und haben einfach unseren Spaß. Ein Lob geht hier ausnahmsweise auch mal an die DJs vom Escape Metalcorner, die Musik im Partyzelt ist sogar ziemlich brauchbar diesmal.

Tag 1 - der Anfang vom Ende

Schon beim Aufstehen wird uns klar: mit viel Sonne brauchen wir heute definitiv nicht rechnen. Aber egal, auch das Schlechtwetter soll die Stimmung nicht zu sehr drücken, immerhin trifft im Laufe des Tages auch der Rest der Mannschaft am Gelände ein, oh und es gibt ja sogar Bands, die man sich anschauen kann! Nunja, wenn man nicht mal wieder zu faul ist, zur Stage zu gehen. Zwar schaffe ich es bei VADER mal kurz vorbeizuschauen, merke dann aber doch, dass sie mich gar nicht so interessieren und statte dem Merch-Bereich mal einen kleinen Besuch ab. Die erste, für mich interessante Band des Tages sind dann kurz vor fünf ELUVEITIE. Und auch wenn ich sie bis jetzt schon gefühlte zwanzig Mal gesehen habe, ich bereue es mal wieder nicht. Zwar entspricht die Setlist nicht ganz meinen Vorstellungen, mit "Luxtos" und "A Rose For Epona" befinden sich dennoch zwei Highlights des neuen Albums in der Setlist. Absoluter Gewinner des Tages ist hier Anna Murphy, sie klingt auf dem Album schon sehr toll, aber live ist das eben genannte "A Rose For Epona" dann nur noch Gänsehaut. Schade, dass "Alesia" nicht gespielt wird, denn auch hier hätte mich speziell Anna Murphys Vocalpart sehr gefreut, aber sie beweist sehr klar, warum sie auf "Helvetios" weitaus mehr Spielraum bekommen hat als auf den Vorgängern, würde mich sehr freuen, wenn es am nächsten Album noch mehr Songs mit ihr an den Mainvocals gibt.
Obwohl KYUSS LIVES! für viele wohl eines der ganz großen Highlights des Festivals ist, entscheide ich mich doch wieder für den Campingplatz, um später eventuell für BEHEMOTH oder KREATOR zur Main Stage zurückzukehren. Allerdings macht uns das Wetter hier einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Von diversen Wetterextrema auf Festivals, von 10°C und Dauerregen bis zu 35°C im Schatten, kann ich eigentlich mittlerweile ein Lied singen, aber der plötzliche Hagelsturm ist dann plötzlich von ganz anderem Kaliber. Kurzzeitig schaffen wir es noch, unsere Pavillons irgendwie festzuhalten, aber in dem Moment, wo die ersten Hagelkörner auf uns runterregnen und nochmal eine starke Windböe über unseren Campingplatz fegt, ist nichts mehr zu retten. Der Sturm hält zwar nicht lang, trotzdem gleicht das gesamte Gelände danach einem Schlachtfeld. Kaputte Pavillons so weit das Auge reicht, und ein Großteil der Festivalbesucher darf sich hier auch von einem trockenen Zelt verabschieden, wenn das Zelt nicht sowieso dem Sturm schon zum Opfer gefallen ist. Schon hier werfen die ersten Besucher das Handtuch und machen sich wieder auf den Heimweg, oder versuchen es zumindest, ohne Hilfe ist es nämlich absolut nicht mehr möglich, mit dem Auto das Gelände auch nur annähernd zu verlassen bei den Schlammmassen. Etwas besorgt um die ganzen Leute, die ich auf dem Festival kenne, beschließe ich mal einen kleinen Rundgang über das Campinggelände zu machen. Es steht zwar alles unter Wasser, aber es scheint niemandem wirklich was passiert zu sein, Sachbeschädigungen mal ausgeschlossen. Irgendwann gegen Abend, genaue Uhrzeit weiß ich nicht mehr, da mein Handy leider auch dem Sturm zum Opfer gefallen ist, mache ich mich nochmal auf den Weg zur Main Stage um zu erfahren, dass aufgrund behördlicher Auflagen die Auftritte von BEHEMOTH und KREATOR abgesagt werden. Sind zwar beide keine Must Sees für mich, aber Co-Headliner und Headliner an einem Tag absagen zu müssen tut dann doch irgendwie weh. Zumindest SWALLOW THE SUN auf der 2nd Stage will ich mir anschauen, merke aber nach dem Auftritt doch, dass es ein Fehler ist. Wie es diese Band jedes Mal wieder schafft, so unglaublich unmotiviert auf der Bühne zu stehen und ihr Set einfach nur dumm runterzuspielen, ist mir ein Rätsel. Dass das Publikum dabei nicht abgehen kann, ist klar. Zwar ist der Sound für Metalfest-Verhältnisse eigentlich sehr gut, aber ich muss echt kämpfen, hier nicht im Stehen einzuschlafen. Schade eigentlich, auf CD gefallen sie mir eigentlich schon sehr gut, aber das ist mittlerweile der dritte Auftritt von ihnen, bei dem ich mich einfach nur gelangweilt hab.
Fix und fertig von diesem Tag begebe ich mich irgendwie noch zu Bett, in Hoffnung am nächsten Tag nicht total erkältet aufzuwachen.

Den zweiten Teil gibt's morgen!