Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Donnerstag, 30. Juni 2011

SOMMER!

Es ist so weit, der Sommer ist endlich da und die Festivalsaison in vollem Gange! Morgen ist für viele der letzte Schultag und auch an den Unis neigt sich die Prüfungsphase dem Ende zu. Es kommt also wieder die Zeit, wo man sein Leben in vollen Zügen genießen kann, ohne sich Sorgen machen zu müssen, irgendwo den Anschluss zu verpassen (außer man ist bereits berufstätig). Für mich heißt das jetzt noch 3 Monate lang Party, Festivals und Co. bis ich mich einem neuen Studium widme, diesmal hoffentlich erfolgreicher als beim vorherigen Mal. Doch das interessiert ja eigentlich eh keinen. Seit dem letzten regulären Blogpost sind etwas mehr als 6 Wochen vergangen und wie sich jeder denken kann ist in diesen 6 Wochen jede Menge passiert, speziell auf Stormbringer.at hat sich viel getan, was auch wie immer den Anfang machen wird.


1)Neue Artikel auf Stormbringer.at

Review: ASPHAGOR - Havoc
Black Metal
Black Metal-Puristen können gerne mal ein Ohr riskieren, sollten allerdings nichts Neues erwarten, für alle anderen ist dieses Album nicht zu empfehlen. Anspieltipps kann ich auch keine geben, da die 8 Songs nur bei einem Ohr reingehen und direkt beim anderen wieder raus, Highlights bleiben das ganze Album über aus.
2.5 von 5.0


Review: HARPIA DEIIS - Collapse
Melodic Death Metal
Was bleibt ist also ein überdurchschnittliches Melodic Metal Album, das man nicht ganz in ein Genre einordnen kann. Wer mit weiblichen Vocals nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger davon lassen, es sind zwar viele nette Instrumentalparts vorhanden, aber als Verächter von weiblichem Gesang wird man mit der CD definitiv nicht glücklich.
4.0 von 5.0


Review: KOKOMO - If Wolves
Post-Rock
Wer im Post-Rock nach frischem Wind sucht, wird hier wohl nur eine laue Brise zu spüren bekommen. Wer allerdings, so wie ich, erst dabei ist, das Genre nach und nach für sich zu entdecken, wird mit dem Album viel Spaß haben. Das Album hat auf jeden Fall seine Stärken und macht über weite Strecken Spaß, aber für die fehlende Eigenständigkeit beim Songwriting gibt's dann doch einen kleinen Punkteabzug.
3.5 von 5.0


Live-Report: METALFEST OPEN AIR AUSTRIA Tag 1 Tag 2 Tag 3
Meine Meinung zum Festival konnte man ja schon einem früheren Blogpost entnehmen, dies sind lediglich die offiziellen Stormbringer-Berichte, ein Großteil davon stammt allerdings NICHT von mir!


Review: SAPIENCY - Fate's End
Melodic Death Metal
Mit "Fate's End" ist SAPIENCY auf jeden Fall ein gelungenes Debüt gelungen, an dem viele Melodic Death Liebhaber viel Freude haben werden. Wenn sie es jetzt noch schaffen, sich von ihren Vorbildern zu lösen und einen komplett eigenständigen Sound entwickeln, steht ihnen auf jeden Fall eine rosige Zukunft bevor, bis jetzt sind sie allerdings nur eine Band von vielen, aber eine der besseren.
3.5 von 5.0


Review: NEMESIS INFERI - Another Kind Of Evil
Symphonic Black Metal
Auch wenn es kaum vergleichbare Bands gibt, ist es mir nach wie vor ein Rätsel, wen man mit diesem Album ansprechen will. Obwohl ich mich in gewissen Maßen für fast alles begeistern kann, geht das hier bei einem Ohr rein, beim anderen raus und dort bleibt's dann hoffentlich auch.
1.5 von 5.0


Video-Interview: WINTERSUN - Jari Mäenpää
WINTERSUN Mastermind Jari Mäenpää spricht in einem exklusiven VIDEO Interview über die unendliche Geschichte hinter dem zweiten WINTERSUN Album "Time".


Review: ANDRAS - Warlord
Pagan Metal
ANDRAS ist demnach keinesfalls vorzuwerfen, nur zu kopieren und innovationslos zu sein, zwar kann man diverse Vergleiche zu anderen Bands ziehen, man merkt ANDRAS trotzdem an, dass sie verdammt eigenständig sind. Wem EQUILIBRIUM zu kitschig und PRIMORDIAL nicht episch genug ist, sollte hier unbedingt mal reinhören!
4.0 von 5.0


Video-Interview: THAUROROD - Michele, Emil und Vili
Im Rahmen des METALFEST OPEN AIR Austria führten wr ein VIDEO Interview mit Sänger Michele, Gitarrist Emil und dem neuen Keyboarder Vili von THAUROROD.



Video-Interview: WHILE HEAVEN WEPT - Tom Phillips
Im Rahmen des METALFEST OPEN AIR Austria führten wr ein VIDEO Interview mit WHILE HEAVEN WEPT Mastermind Tom Phillips.


Review: STONELAKE - Marching On Timeless Tales
Melodic Hard Rock
Sowohl Fans von klassischem Hard Rock/Heavy Metal, die modernen Elementen nicht ganz abgeneigt sind, als auch Liebhaber von modernem Power und Melodic Metal werden mit diesem Album verdammt viel Freude haben. Oldschool-Fans, die immer noch den 80ern nachweinen und die Keyboards im Rock/Metal weiterhin als Todessünde sehen, sollten besser die Finger davon lassen, sie würden von dieser Scheibe ohnehin nur enttäuscht werden.
4.5 von 5.0



2)Sonstige relevante News

DREAM THEATER veröffentlichen Tracklist, Cover-Artwork und einen Song des neuen Albums "A Dramatic Turn Of Events", welches das erste Album mit dem neuen Drummer Mike Mangini sein wird. Releasedate ist der 13. September.

ICED EARTH werden Ende des Jahres ihr erstes Album mit dem neuen Sänger Stu Block veröffentlichen. Das Album hört auf den Namen "Dystopia" und wird via Century Media Records veröffentlicht.

Auch INSOMNIUM haben ein neues Album in den Startlöchern. Getauft wurde es "One For Sorrow", der Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde bis jetzt noch nicht festgelegt.

Die Meldungen um neue Alben wollen nicht aufhören. Auch OPETH werden im Herbst frisches Material auf die Fans loslassen. Auf "Heritage" wird es laut Aussagen von Mikael Akerfeldt erstmals keine Growls geben. Veröffentlicht wird das Album am 16. September.

Nach vier tollen Studioalben beglücken uns VOLBEAT im Herbst auch noch mit einer Live-DVD/CD. "Live From Beyond Hell / Above Heaven" wird am 10. Oktober veröffentlicht und beinhaltet neben Live-Material aus den USA und Europa auch exklusive Interviews und Behind-The-Scenes-Aufnahmen.

Zudem wurden jede Menge interessante Live-Shows für den Herbst bestätigt. Die interessantesten davon sind wohl folgende:

03.09.2011 - DER WEG EINER FREIHEIT, Supports: WARCULT, OBSIDIAN CHAMBER, HAG / Escape Metalcorner
05.09.2011 - LUX MUNDI TOUR feat. SAMAEL, MELECHESH, KEEP OF KALESSIN / Szene Wien
24.09.2011 - IN FLAMES / Gasometer Wien
31.10.2011 - NECKBREAKER's BALL feat. DARK TRANQUILLITY, ELUVEITIE, DEATH ANGEL, MERCENARY, OMNIUM GATHERUM, VARG / Arena Wien
03.11.2011 - VOLBEAT / Stadthalle Wien
17.11.2011 - ALTER BRIDGE, Support: BLACK STONE CHERRY / Gasometer Wien
19.11.2011 - SALTATIO MORTIS / Szene Wien
24.11.2011 - SURTUR RISING EUROPEAN AUTUMN TOUR feat. AMON AMARTH, AS I LAY DYING, SEPTICFLESH / Gasometer Wien
10.12.2011 - EISHEILIGE NACHT feat. SUBWAY TO SALLY, LETZTE INSTANZ, MEGAHERZ / Gasometer Wien


3)Musikempfehlungen


Wieder buntgemischt, so ist eher für jeden etwas dabei als würde ich die Empfehlungen auf wenige Genres eingrenzen.


Den Anfang machen HELL, eine Band, die eigentlich schon seit knapp 3 Jahrzehnten existiert, aber erst dieses Jahr ihr Debüt auf den Markt geworfen hat, und für Fans von klassischem NWoBHM ist jeder einzelne Song des Albums ein einziger Orgasmus!




Weiter geht's mit KAUAN. Früher wohl noch dem Doom Metal zuzurechnen, kann man ihren Stil heute wohl kaum noch beschreiben. Von der Grundausrichtung her stets melancholisch finden sich in der Musik Elemente aus Doom Metal, Post-Rock, Neofolk, Neoklassik und Ambient und erzeugen daraus vermutlichen den interessantesten Genre-Mix des Jahres.




Die dritte Band hört auf den Namen MAYBESHEWILL, ist eine Post-Rock Band aus dem Vereinigten Königreich und hat mit "I Was There For A Moment, But Then I Was Gone" vermutlich eines der besten Alben des Jahres abgeliefert. Wer auch nur annähernd etwas mit instrumentalem, atmosphärischem Rock anfangen kann, sollte unbedingt reinhören!




Als letzte Band möchte ich euch auch noch STONELAKE vorstellen, ein Review des neuesten Albums findet ihr auch weiter oben. Stilistisch versuchen STONELAKE sowohl Oldschool Hard Rock/Heavy Metal Fans, als auch Fans von Melodic/Power Metal anzusprechen. Zwar gelingt ihnen das nicht zu hundert Prozent, wenn man aber mit beiden Stilen etwas anfangen kann, wird man die Scheibe lieben!






Das war's auch schon wieder von mir. Nächstes Update kommt nach dem Metalcamp!

Donnerstag, 16. Juni 2011

NOVA ROCK 2011

Da mir diesmal leider die Lust auf einen ausführlichen und subjektiven Bericht fehlt (so extrem viel ist ja auch nicht vorgefallen), gibt's diesmal ausschließlich einen Bericht über die Bands, die ich gesehen habe. Wer ein paar lustige Geschichten abseits der Acts hören will, darf sich gerne bei mir melden, ein bisschen was zu lachen gibt's ja doch ;-)


Tag 1

Man muss ja schon fast froh sein, dass wirklich ALLE Bands, die ich sehen will, frühestens am spätesten Nachmittag beginnen, am Samstag um 19:25 mit WOLFMOTHER. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich von ihnen nicht viel kenne, bis auf das Lied "Far Away" (das aber nicht gespielt wurde) und das Album "Cosmic Egg", das ich vielleicht 3-4 Mal durchgehört habe und dementsprechend auch so gut wie keine Songs auch nur annähernd kenne. Das soll mich aber nicht stören, der Großteil unserer Gruppe kann's nicht erwarten, endlich WOLFMOTHER zu sehen (nachdem sie 2010 ja kurzfristig noch abgesagt haben) und so bleibt die Show definitiv über meinen Erwartungen. Ruhigere Pausen gibt's so gut wie gar keine, stattdessen wird hier straighter Hard Rock nach LED ZEPPELIN Manier zelebriert, der sich mehr als nur sehen lassen kann, geile Show!

Mehr als nur umstritten, speziell auch bei uns in der Gruppe, ist der darauffolgende Act. Da ich sie immer wieder mal gerne höre, will ich mir unbedingt 30 SECONDS TO MARS mal live ansehen, und erlebe dadurch die größte Enttäuschung des Festivals. Jared Letos unglaublich arrogantes Bühnenverhalten, das als Zielgruppe wohl eher pubertierende Mädchen hat, schafft es, mich bereits nach drei Songs von der Blue Stage zu vertreiben. Musikalisch mag man an dem Auftritt absolut nichts aussetzen können (abgesehen davon, dass sich der Herr Leto desöfteren mal zu fein ist, die Refrains zu singen), aber auf dieses Posergehabe habe ich überhaupt keine Lust und wandere deswegen lieber weiter zur Abschalten Jetzt!-Stage.

Dort feiert das Publikum mit KNORKATOR nämlich gerade eine unglaublich fette Party. Der Sound ist zwar nicht so gut wie bei den Open Air Acts, aber die Stimmung hier ist einfach ein Wahnsinn, hier wird mitgegröhlt und abgegangen als gäbe es keinen Morgen. Die Entscheidung, 30 SECONDS TO MARS den Rücken zuzuwenden und bei KNORKATOR abzurocken stellt sich definitiv als die richtige heraus. Nach einem verdammt langen Auftritt, der mit dem Klassiker "Wir werden alle sterben" beendet wird, machen wir uns auf den Heimweg. Am Campingplatz lauschen wir den Klängen von THE DARKNESS auf der Red Stage und bereuen es irrsinnig, nicht dort zu sein, die Show dürfte es nämlich tatsächlich ziemlich in sich haben. Aber egal, gibt ja noch genug andere Bands auf dem Festival an den anderen beiden Tagen!


Tag 2

Nochmal 20 Minuten später als am Vortag gehen die Bands für mich heute erst um 19:45 mit DANZIG los. Auch von DANZIG bin ich kein sonderlich großer Fan und außer dem Klassiker "Mother" kenn ich nicht mal einen Song. So kommt es alles andere als überraschend, dass es DANZIG nicht schafft, mich zu überzeugen. Zwar hab ich zwischenzeitlich schon meinen Spaß und auch für das ein oder andere Mal Headbangen hab ich die Laune gefunden, im Großen und Ganzen bedeutet der Auftritt für mich aber nur Langeweile. Den anderen scheint es aber zu gefallen, deswegen nehm ich mal an, dass die Performance in Ordnung ist.

KORN schaue ich mir gezwungenermaßen auch aus dem Wavebreaker an, weil ich einen guten Platz für VOLBEAT haben will. Musikalisch sind KORN für mich nach wie vor einfach gar nichts, von der Show her passt hier aber fast alles. Das Publikum geht ab, die Band geht ab, mehr erwartet man als Zuschauer nicht, deswegen macht die Show sogar mir Spaß, obwohl mich KORN eigentlich ganz und gar nicht ansprechen.

VOLBEAT dafür aber umso mehr, wobei ich mir nach wie vor nicht sicher bin, ob "The Human Instrument" ein so guter Opener ist, im Gasometer hat sich "The Mirror And The Ripper" auf jeden Fall als absolut perfekter Opener erwiesen. Sei's drum, VOLBEAT machen auch mit nicht so gutem Opener viel Spaß und "The Mirror And The Ripper" bekommen wir später ohnehin noch nachgeliefert. Leider ist der Auftritt viel zu kurz, und es fehlen ein paar wichtige Klassiker, und auch die Stimmung ist bei weitem nicht so gut wie im November im Gasometer. Songs wie "The Garden's Tale" und das absolut obligatorische "Still Counting" gehen trotzdem ab wie Sau und zwingen mich zum Abgehen. Im Großen und Ganzen ist der Auftritt zwar schwer genial, bleibt aber aufgrund der Kürze und der Setlist, die vergleichsweise schwach ist, leider unter meinen Erwartungen. Fürs nächste Mal gilt daher: Erwartungen niedriger ansetzen, VOLBEAT können halt nicht jedes Mal so geil sein wie im Gasometer!


Tag 3

Hui, schon wieder der letzte Tag, die letzten zwei Tage sind ja wieder mal wie im Fluge vergangen. Was aber angesichts der Tatsache, dass heute der mit Abstand interessanteste Tag ist, nicht weiter traurig macht. Auch fängt der Tag diesmal viel früher an, "schon" um 17:20 geht's auf der Blue Stage mit IN FLAMES los, und für das, was hier passiert, gibt es absolut keine Entschuldigung. Abgesehen von den Stagemonitoren fallen beim zweiten Song "Trigger" SÄMTLICHE Boxen aus, man hört die Band gar nicht mehr, während sich die Band auf der Bühne immer noch perfekt hört. Das Gefühl muss für eine Band echt eklig sein, wenn sie selbst nicht mal wissen, dass man im Publikum nichts hört. Anders Friden kaschiert diese Ausfälle zwar sehr gut, aber ein etwas bitterer Nachgeschmack bleibt doch, immerhin sind IN FLAMES eine der Bands gewesen, auf die ich mich am meisten gefreut hab, und gerade bei ihnen geht der Sound einfach mal komplett ein.

Deswegen verlasse ich den Auftritt auch schon frühzeitig, um mir vor ALTER BRIDGE noch schnell aus dem Zelt eine Flasche Wasser zu holen, die mir am Eingang zur Red Stage mit der Begründung, dass ich damit werfen könnte, abgenommen wird (dazu später mehr). Die ersten Songs fetzen wie erwartet und ALTER BRIDGE liefern eine verdammt nette Show ab. Trotzdem verlasse ich auch hier vorzeitig das Gelände in Richtung Blue Stage, was ich im Nachhinein bereuen muss, da man völlig unerwartet doch meinen Lieblingssong "Blackbird" auf der Setlist hat. Schade darum, aber das Risiko, bei IRON MAIDEN nicht in den Wavebreaker zu kommen, will ich nicht eingehen.

Deswegen erscheine ich bereits während der MOTÖRHEAD-Show beim Eingang zum Wavebreaker. Von der Performance selbst sehe ich daher absolut gar nichts und bin daher nur auf meine Ohren angewiesen. Und auch bei MOTÖRHEAD enttäuscht der Sound sehr. Diesmal ist das aber nur halb so schlimm, ich wollte ursprünglich sowieso darauf verzichten um ALTER BRIDGE ganz zu sehen, immerhin spielen MOTÖRHEAD ja auch noch am Wacken, auf das ich auch fahren werde, trotzdem werden meine Sorgen, dass der Sound auch bei IRON MAIDEN scheiße sein könnte, immer größer. Da ich vom Auftritt selbst nicht viel sehe, will ich ihn nicht bewerten, aber soundmäßig befinden sich MOTÖRHEAD mit dem Auftritt definitiv unter dem Durchschnitt.

Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass mich die Security nach MOTÖRHEAD noch in den Wavebreaker reinlässt, der zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon sehr voll ist, aber noch glücklicher deswegen, weil ich auf Anhieb alle meine Leute im Wavebreaker finde, hell yeah! Meine Erwartungen an den Auftritt von IRON MAIDEN sind eigentlich gar nicht mal so hoch, auf dem Sziget im Vorjahr haben sie meine Erwartungen auch nicht erfüllen können, weswegen ich diese fürs Nova Rock bewusst niedriger ansetze, auch deswegen weil die Setlist schon seit Monaten bekannt ist und man mit "Satellite 15...The Final Frontier" und "El Dorado" eine Opener-Kombo hinlegt, die eigentlich prädestiniert dazu ist, dass ich einschlafe. Nun, was mich wundert ist, dass diese Songs live aber verdammt gut funktionieren, genauso wie das anschließend folgende "2 Minutes to Midnight", aber bei dem Song würde mich es auch sehr wundern, wenn nicht das gesamte Publikum dazu abgeht. Mit "The Talisman" und "Coming Home" schmeißt man dann gleich nochmal zwei Songs aus dem neuen Album nach, die bei mir allerdings nicht ganz so zünden wollen. Weiter geht's mit "Dance of Death", und dass dieses Lied live einfach nur verdammt gut abgeht, haben IRON MAIDEN auch voriges Jahr am Sziget schon bewiesen, der Song hat sich damit auch bei mir mittlerweile in die Liste der IRON MAIDEN-Klassiker dazugesellt. "The Trooper" fällt dafür aus dieser Liste wohl raus, irgendwie will der Song mich live nicht wirklich ansprechen. Nach "The Trooper" ist aber Schluss mit lustig, "The Wicker Man" geht ab wie Sau, bei der absolut perfekten Ansprache zu "Blood Brothers" und dem Song selbst, der wohl der mit Abstand beste Moment des ganzen Festivals ist, können sich so einige nicht mehr zurückhalten und vergießen vollkommen zurecht Freudentränen. Obwohl ich dieses Lied eigentlich gar nicht so gut finde, zusammen mit dieser Ansprache und dieser Live-Performance geht dieser Moment für mich definitiv als einer der besten in meiner Konzertgeschichte ein. Auch das nachfolgende "When The Wild Wind Blows" überzeugt auf ganzer Linie, so schwach ich "The Final Frontier" auch finde, dieser Song ist vermutlich einer der besten, den IRON MAIDEN je geschrieben haben, und das merkt man auch live, denn auch hier muss ich mich stark zurückhalten, um nicht in Tränen auszubrechen, einfach ein Wahnsinn diese Atmosphäre! "The Evil That Men Do" gemeinsam mit einem Auftritt von Maskottchen Eddie hat vielen verdammt viel Spaß bereitet, mein Song ist es nicht unbedingt, aber zu diesem Zeitpunkt ist mir alles schon völlig egal, der Auftritt ist legendär! Mit denselben fünf Songs wie 2010 am Sziget ("Fear of the Dark", "Iron Maiden", "The Number of the Beast", "Hallowed Be Thy Name", "Running Free") beendet man absolut würdig den mit Abstand besten Auftritt des gesamten Festivals. Ich bin nach wie vor absolut überwältigt davon, wie es IRON MAIDEN schaffen, mich trotz einer verhältnismäßig verdammt schwachen Setlist zu 1000000% zu überzeugen, dass sie einfach eine der besten Live-Bands des Planeten sind, unglaublich!
Hier noch ein Video von "Blood Brothers", damit ihr euch in etwa vorstellen könnt, wie dicht die Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt war:




Die nachfolgenden SYSTEM OF A DOWN haben es dadurch natürlich verdammt schwer, an den Auftritt auch nur irgendwie ranzukommen. Über das Chaos der Völkerwanderung von der Blue zur Red Stage hülle ich einen Mantel des Schweigens, das hätte verdammt ins Auge gehen können. Und obwohl der Auftritt grundsätzlich vollkommen in Ordnung ist und ich auch hier nochmal ordentlich die Sau rauslasse, scheint irgendwas mit dem Sound nicht zu stimmen. Beweise dafür hab ich keine, aber Gerüchten zufolge ist ein Teil der Boxen ausgefallen, weswegen der Sound, speziell in den hinteren Reihen, in denen ich mich befand, ziemlich leise war. Kann ich so unterschreiben, während des Konzerts unterhalten wir uns immerhin gemütlich in normaler Lautstärke. Am Auftritt hab ich nichts auszusetzen, dass setlistmäßig natürlich nicht alle Wünsche erfüllt werden können, ist klar, aber so einen Klassiker wie "Spiders" nicht zu spielen tut dann doch echt weh. Trotzdem bereue ich es nicht, SYSTEM OF A DOWN gesehen zu haben, auch wenn OTTO & DIE FRIESENJUNGS mit Sicherheit auch ein Highlight gewesen wären, aber man kann auch nicht alles haben. SYSTEM OF A DOWN sind damit nicht nur meine letzte Band, sondern auch die letzte Band des Festivals.


Kritik am Festival:

Das war GUT:

  • Das Line-Up konnte sich dieses Jahr echt sehen lassen, ich glaub darüber kann sich wirklich niemand beschweren
  • Zu meiner Überraschung hielt sich der See vor der Wasserstelle diesmal sehr in Grenzen
  • Der Getränkemarkt, zumindest was das eisgekühlte Bier um 1€ angeht
  • Über das Feuerwerk hört man (zurecht) auch nur Positives, das war echt schön
  • Die Denmark Hotdogs haben echt gut geschmeckt, wenn auch teuer
  • Die Wasserbecher, die vor VOLBEAT durchs Publikum gegeben wurden, echt bitter notwendig!
  • Größtenteils war der Sound vollkommen in Ordnung
Das war SCHLECHT:

  • Ich zahle an der Bandausgabe 5€ dafür, dass ich einen Müllchip und einen Müllsack bekomme. Den Müllsack hab ich nie bekommen, wie soll ich da bitte meinen Müllpfand zurückverlangen? Achja, hab ja vergessen, es wird absolut GAR NICHT kontrolliert, ob jemand überhaupt einen Müllsack zur Rückgabe gebracht hat, so lange man mit seinem Chip angetanzt ist, hat man auch seine 5€ wieder gesehen. Als Veranstalter braucht man sich bei SO einer Organisation dann über Müll aber echt nicht beschweren und die Schuld auf die Besucher schieben, wenn ich auch ohne Müllsack meinen Fünfer zurückkriege, scheiß ich auch aufs Schleppen
  • Die sogenannten "befestigten Wege", die groß angekündigt wurden, stellten sich als absoluter Flop raus, da das Gehen auf diesen dank der teilweise faustgroßen Steine alles andere als angenehm war
  • Der Staub im Wavebreaker ging, sobald's mal bisschen mehr abging (KORN, VOLBEAT), einfach gar nicht mehr, das ist ein absolutes gesundheitliches Risiko
  • Der Parkplatz ist komplett unübersichtlich, ich war verdammt froh, als ich mein Auto wiedergefunden hab
  • Der Stau bei der Heimreise am Dienstag war absolut lächerlich, ich hab noch nie sowas Unkoordiniertes wie das gesehen, und kein Security weit und breit
  • Die Preise für Essen und Trinken waren wie immer eine Frechheit, speziell bei den Miniportionen, die man ausgehändigt bekommen hat. Und speziell der Preis für Anti-Alk kann einfach nicht sein, wenn man mal schnell was kühles zu trinken braucht.
  • Die Einlasskontrollen waren ein schlechter Scherz. Auf dem Kerngelände laufen haufenweise Leute mit gefährlichen Gegenständen rum, ja sogar jemanden mit Baseballschläger hat man dort vorfinden können, und eine halbvolle Wasserflasche ohne Deckel wird unter dem Deckmantel der Sicherheit abgenommen. Geht's euch noch ganz gut? Seid doch wenigstens ehrlich und gebt zu, dass Getränke aus Profitgier abgenommen werden, und nicht weil sie ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn ich jemanden erschlagen will, nehm ich einen der zigtausend Steine, die am Kerngelände rumliegen, nicht eine halbvolle Wasserflasche. Auch das Argument "es gibt doch eh Wasserstellen im Kerngelände" gilt hier nicht, denn in diesem Falle macht es einfach GAR KEINEN Sinn, die Wasserflaschen überhaupt abzunehmen, außer dass man zuerst im Kerngelände etwas zu trinken kaufen muss, um ein Behältnis für das gratis Wasser zu haben. Profitgier at its best.
  • So eine Panne wie bei IN FLAMES darf auf einem Festival dieser Größenordnung einfach nicht passieren, dafür gibt es keine Entschuldigung
  • Waren die Securitys eigentlich auch zu etwas anderem da, als Rennen auf ihren Quadbikes über den Campingplatz zu veranstalten (und das auf äußerst gefährliche Art und Weise bei den ganzen Besoffenen)? Da werfen Leute Zäune und Dixis um und die Securitys machen nichts, aber kaum willst du mal ein bisschen Wasser mit ins Kerngelände nehmen, sehen sie rot. Aber is eh klar, wenn man Leuten, die durch Fehlverhalten auffallen, das Bandl abschneidet, können die für den Rest des Festivals ja gar nix mehr kaufen und es fließt weniger Geld in die Kassen...
  • Der Festivalguide war ja wohl mal ein schlechter Scherz, der bestand zu zwei Drittel nur aus Werbung

Fazit

Never ever again! Auch wenn die Stimmung bei uns am Campingplatz absolut leiwand war und ich für Bands wie IRON MAIDEN verdammt dankbar bin, wenn die Euro-Zeichen aus den Augen des Veranstalters nicht verschwinden, sehe ich absolut keinen Grund, warum ich diese Profitgier weiterhin unterstützen sollte. Jedes Jahr kommen im Forum dieselben Beschwerden, jedes Jahr wird Verbesserung versprochen und im Endeffekt wird das Festival von Jahr zu Jahr schlechter. Ich würde es den Veranstaltern gönnen, wenn der Großteil der Besucher mal einsieht, dass es da draußen zigtausend Festivals gibt, die weitaus besser organisiert sind und für die die Meinung seiner Besucher auch noch eine Rolle spielt, und ein Jahr nicht aufs Nova Rock fährt. Denn so lange das Nova Rock jedes Jahr wieder so eine große Anzahl an zahlenden Besuchern aufweisen kann, wird es dem Veranstalter leider vollkommen egal sein, was die Besucher davon denken, denn das Geld fließt in seine Kassen ohnehin ohne Ende. Schade eigentlich, denn viele der Verbesserungsvorschläge wären gar nicht mal so schwierig umzusetzen. Für mich hat sich das Thema Nova Rock auf jeden Fall erledigt, da müssten sie schon DIO aus dem Grab holen, um mich nochmal dazu zu bewegen, dorthin zu fahren. Peace Out!



Hinweis in eigenem Interesse: Ende Juni gibt's nochmal einen fetten Blogpost mit allen Stormbringer-Updates und mehr, danach folgt das Metalcamp und dafür hab ich mir wieder einen ausführlicheren Bericht inklusive Ereignisse abseits der Bands vorgenommen ;-)

Mittwoch, 1. Juni 2011

METALFEST OPEN AIR AUSTRIA 2011 - Die Rückkehr der Schlammschlachten

Tag 0 – Sintflut, die Erste

Wie auch im Vorjahr sollte das Metalfest Austria der Auftakt in die Festivalsaison sein, so fuhren wir donnerstags am späten Nachmittag gemütlich in Richtung Mining. Schon ein paar Kilometer vorm Festivalgelände wurde uns klar, dass der Wettergott uns auch dieses Jahr nicht verschonen würde, bei strömendem Regen zog sich die Fahrt gegen Ende hin doch sehr und einem Auffahrunfall entgingen wir auch nur knapp. Aber was soll's, ein bisschen Action muss ja sein, um uns bei Laune zu halten. Die Schlange beim Einlass zum Campingplatz war auch wunderschön lang, daher brauchten wir statt den knapp 150 Minuten laut Navi glatt das Doppelte.

Schon in der Schlange vorm Eingang waren wir vom Wetter nicht sehr begeistert. (c) by Mathias Gasser

Auch der Anruf unserer Leute, die bereits vor Ort waren, und uns schon mal vorwarnten, dass unser Pavillon schon mal das Zeitliche gesegnet hat, sorgte nicht gerade für gute Stimmung bei uns. Egal, ein paar Bier vor der Einfahrt hielten uns dann doch bei Laune und als wir um knapp 22:00 abends endlich unser Auto am Campingplatz stehen hatten, versuchten wir erstmals vergeblich bei strömendem Regen den Pavillon irgendwie wieder aufzubauen. Wie gesagt, vergeblich. Die Plane spannten wir dann zwischen die zwei Autos, um doch irgendwo ein Dach über dem Kopf zu haben, für den Abend sollte das auf jeden Fall mal reichen. Ein Anruf bei ein paar Freunden, die erst am nächsten Tag nachkommen wollten, brachte uns zumindest die Hoffnung, dass wir ab dem nächsten Tag ein Pavillon haben. Da die Stimmung entsprechend getrübt war, fiel das ursprünglich geplante Feiern im Aftershow-DJ-Zelt auch mal flach und die Nachtruhe begann für meine Verhältnisse viel zu früh.



Tag 1 – Sintflut, die Zweite


Auch am nächsten Tag wollte uns der Regen nicht in Ruhe lassen. Vormittags war's aber eigentlich noch halb so schlimm, sonderlich warm war's halt nicht und auch die Lust auf Alkohol war quasi nicht gegeben. So holten wir uns in einer trockenen Phase mal gemütlich unsere Bandln und frühstückten ein paar Ravioli. Zu Mittag ging's dann mal auf zu den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS, bzw. eher zu einer allgemeinen Lagebesprechung der Stormbringer-Crew, die während bzw. nach den Grindfuckers stattgefunden hat. Zu den Grindfuckers gibt’s wie immer nicht viel zu sagen, wer sie schon mal live gesehen hat weiß, dass sie verdammt viel Spaß machen, und das bewiesen sie auch diesmal. Nach der Lagebesprechung ging's mal zurück Richtung Campingplatz, wo uns auch relativ bald der Regen wieder heimsuchte. Diesmal allerdings konnte unser provisorischer Regenschutz den Wassermassen und dem Sturm nicht mehr Stand halten. Zum Glück waren unsere Nachbarn am Vortag so freundlich gewesen und hatten uns erlaubt, deren Pavillon zu benutzen, wenn wir es für nötig hielten. Nunja, hielten wir in dieser Situation. Aber auch dort konnte man nicht lange bleiben, obwohl der Pavillon mit Gaffer-Tape am Auto befestigt war, machte auch der relativ bald einen Abgang. Dadurch blieb uns nur noch eine Wahl: Ab ins Auto, um dem Regen zu entfliehen. Natürlich besonders lustig, wenn wir 4 Leute in ein Auto reinkriegen wollten, das zum Schlafen ausgelegt war und dementsprechend bis auf im Kofferraum komplett vollgeräumt war. So quetschten wir uns zu viert irgendwie in den Kofferraum rein und erfreuten uns an den Regentropfen, die an der Scheibe abperlten (schon eine verdammt tolle Beschäftigung, nicht?). Unserem ersten Mann hatte es da dann aber gelangt, Sachen gepackt und direkt am Abend noch mit dem Zug nach Hause. Bis zu einem gewissen Grade auch verständlich, sonderlich motiviert waren wir bei dem Wetter eigentlich auch nicht.

Das war vergleichsweise eigentlich noch harmlos ;-) (c) by Mathias Gasser

Mit Erwartungen so niedrig, dass sie fast mit unserm Niveau konkurrieren konnten, begab ich mich am frühen Abend Richtung Main Stage zu EQUILIBRIUM. Wie eigentlich zu erwarten waren sie ein unglaublicher Publikumsmagnet, Respekt an alle, die sich trotz des strömenden Regens bei EQUILIBRIUM eingefunden haben, denn EQUILIBRIUM haben zu meiner Überraschung mal nicht den Titel „Flop des Tages“ verdient, ganz im Gegenteil, gelingt es ihnen mit dieser Show diesmal sogar den Titel als die beste Band des Tages einzustreichen. Auch wenn ich nach wie vor nicht verstehe, warum so viele Leute daran Gefallen finden können, dass EQUILIBRIUM „live“ eigentlich die Hälfte vom Band kommt, muss man ihnen lassen, dass sie diesmal doch eine sehr nette Show ablieferten. Man konnte ausnahmsweise auch mal Sänger Robse klar und deutlich hören und auch die Gitarren waren laut genug, um in den ganzen Keyboards aus der Konserve nicht unterzugehen. Die Band hatte Spaß, das Publikum hatte Spaß, was will man also mehr. Schade nur, dass mich niemand begleiten wollte, aber gut, bei dem Regen auch irgendwo verständlich. Weiter ging's dann mit AMORPHIS, auch hier machte der Regen keine Pause und zumindest zwei Leute trotzten dem Regen doch und leisteten mir Gesellschaft. Zwei andere hingegen haben den Kampf gegen den Regen auch aufgegeben und die Heimreise angetreten, weswegen wir an Tag 1 statt der ursprünglich geplanten zehn Leute plötzlich nur noch acht waren. Keine Sorge, die Mathematik stimmt, obwohl drei abgereist sind, gesellte sich noch jemand anders zu uns, was ursprünglich nicht geplant war, sich aber als die absolute richtige Entscheidung herausstellte ;-). AMORPHIS lieferten dafür eine solide Show ab, wenn auch setlistmäßig etwas eigenartig, da fehlten mir viele Klassiker, aber es war auch eine Album-Releaseshow zum neuen Album „The Beginning of Times“, also sei das mal verziehen. Soundmäßig auch noch einer der besseren Auftritte des Festivals, und auch vom Auftreten her absolut in Ordnung, wobei Sänger Tomi Joutsen mit seinen meterlangen Dreadlocks sowieso permanent sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Nach kurzer Bierpause ging's dann kurz vorm Dunkelwerden zu KALMAH ins Zelt, die der Menge ordentlich einheizten, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn dort drinnen im Zelt war mir das erste Mal an diesem Tag richtig warm. Soundtechnisch waren aber auch sie nicht gerade das Gelbe vom Ei, zwar lieferte man eine nette Show ab, aber man konnte viele Melodien einfach nicht hören. Schade darum, aber das Metalfest scheint ohnehin bekannt dafür zu sein, dass der Sound immer scheiße ist. Bei SABATON danach traf das zwar nur so halb zu, dennoch haben sie sich mit der Performance den Titel „Flop des Tages“ ziemlich verdient. Als Headliner erwarte ich mir schon bis zu einem gewissen Grade Professionalität, die haben SABATON aber nicht im geringsten bewiesen. Viele Verspieler von so ziemlich allen Bandmitgliedern und ein Bühnenauftreten, das mir einfach mal gar nicht zusagen wollte sorgten dafür, dass ich mich relativ schnell langweilte. Der Masse scheint's zwar gefallen zu haben, bei mir lösten sie allerdings nur ein müdes Gähnen aus. Headliner Nr. 1 war somit schon mal ein großer Reinfall. Bei einem gemütlichen Feuer und noch ein paar Bier ließen wir den Abend, der dann doch endlich trocken wurde, ausklingen.



Tag 2 – Sintflut, die Dritte?


Auch als wir am Samstag erwachten, war's nur so halb trocken draußen. Wir vertrieben uns mit verschiedenem Blödsinn mal die Zeit bis zu Mittag, wo ich wieder mein tägliches Stormbringer-Treffen hatte. Danach ein bisschen Bier getrunken und am frühen Nachmittag ging's zu WHILE HEAVEN WEPT. Der Himmel weinte hier immer noch im wahrsten Sinne des Wortes als die Mannen und Frau rund um Mastermind Tom Phillips die Bühne betraten. Mit dem Opener des „Of Empires Forlorn“ Album, nämlich „The Drowning Years“ hat man vermutlich keinen besseren Konzert-Opener finden können. Direkt danach gab's noch den Titeltrack desselben Albums, bevor man ein paar Songs aus dem neuen Album preisgab. Persönliches Highlight war natürlich das unglaublich traurige „Soulsadness“, bei dem Gänsehaut vorprogrammiert war. Zudem schaffte es Rain Irving mit seiner absolut hypnotisierenden Stimme den Regen zu vertreiben, hell yeah! Das einzige, was ich an dem Auftritt schade fand, ist der Fakt, dass sie sich auf eher kürzere Songs konzentrierten, um eine längere Setlist spielen zu können, dadurch haben mir so Übersongs wie das gute alte „Thus With A Kiss I Die“ oder das phänomenale „Finality“ gefehlt, aber das wird hoffentlich irgendwann noch nachgeholt. Mit dem Auftritt waren WHILE HEAVEN WEPT für mich auf jeden Fall nicht nur die beste Band des Tages, sondern auch die beste Band des ganzen Festivals.

WHILE HEAVEN WEPT, (c) by Mathias Gasser

Nach kurzer Umbaupause ging's auch gleich mit einer Thrashgranate weiter, als DESTRUCTION die Bühne betraten. Da ich von ihnen keine Songs kannte, fiel es mir natürlich schwieriger, mich mit dieser Musik zu identifizieren, aber was den Sound und die Performance angeht, lag man auf diesem Festival weit über dem Durchschnitt, und das merkte man auch daran, wie das Publikum während dem Auftritt feierte. Nach DESTRUCTION folgte erst mal knapp vier Stunden chillen am Campingplatz. Bei unserer Ankunft dort erfuhren wir so gleich, dass uns weitere zwei Leute wieder verlassen haben, damit wird das Metalfest 2011 wohl als das Festival mit der größten Heimfahrquote in meine persönliche Festivalgeschichte eingehen. Eigentlich wollte ich mir ursprünglich auch THE BLACK DAHLIA MURDER mal ansehen, aber da erstens keiner mitgehen wollte, und es zweitens gerade extrem angenehm am Campingplatz war, wollte ich dann doch nicht gehen. An dem Nachmittag ließ sich übrigens zum ersten Mal die Sonne blicken, und man merkte an unserer Laune deutlich, dass wir schon seit Tagen sehnsüchtig darauf gewartet hatten. Am Abend ging's dann zu ALCEST, die es trotz nicht ganz so klarem Sound es schafften, uns komplett in ihren Bann zu ziehen. Speziell Neiges Cleangesangsparts, vor allem der in „Écailles De Lune (Part I)“, brachten mich schon fast in eine Art Trance-Zustand. Wunderschön einfach nur. Nicht ganz so ruhig ging's dann bei CRADLE OF FILTH zu. Da wir irgendwie während ALCEST alle anderen verloren gehabt hatten, standen wir also zu zweit irgendwo im Getümmel, wobei ich geistig sowieso immer noch bei ALCEST war und daher den halben Auftritt regelrecht verschlief. Störte mich aber auch überhaupt nicht, mich interessierten sie nicht im geringsten, ich war eigentlich nur da vorne, um auf AMON AMARTH zu warten. Die Zeit verging eh relativ schnell und so enterten AMON AMARTH um kurz vor 22:00 die Main Stage. Und auch hier war vom Sound her einfach mal gar nichts in Ordnung. Die Drums wüteten viel zu laut, die Melodien der Gitarren waren gar nicht zu hören, das einzige, was gepasst hat, war die Lautstärke von Johan Hegs Stimme. So fiel es mir schwer, auch nur irgendeinen Song zu erkennen, hätte Johan die meisten Songs nicht angesagt, hätte ich oft nicht mal gewusst, welchen Song ich da gerade eigentlich hörte. Auch ein Platzwechsel nach weiter hinten zum FOH hat nicht viel gebracht, auch hier war der Sound mehr als nur schlecht. Schade eigentlich, ich hab mir von dem Auftritt viel erwartet, da mich AMON AMARTH live bis jetzt noch nie enttäuscht hatten. Diesmal allerdings schafften sie es nicht im geringsten mich zu überzeugen und sind damit auch absolut gerechtfertigt der Flop des Samstags. Nach AMON AMARTH ging's zurück zum Campingplatz zum Grillen, wir hatten Hunger. Leider verpassten wir dadurch ENTOMBED, die laut Zeugenaussagen die beste Performance des Festivals ablieferten, stattdessen genossen wir unser Essen am Campingplatz und chillten noch ein paar Stunden rum, bevor wir uns ein letztes Mal aufs Ohr hauten.



Tag 3 – Face the Heat!


Nachdem die letzten 3 Tage eher kalt und nass waren, ging's am letzten Tag dann ins andere Extremum. Gut, so heiß war es vermutlich nicht mal, aber da wir die Kälte mittlerweile gewöhnt waren, fühlte sich das alles natürlich wie 30°C im Schatten an. So war es auch unmöglich, nach 9 Uhr morgens noch zu schlafen, weil die Sonne das Auto in eine Sauna verwandelte. So standen wir halt ausnahmsweise mal etwas früher auf und genossen die Sonnenstrahlen des letzten Festivaltages. Am frühen Nachmittag ging's nach dem täglichen Stormbringer-Treffen mal zu THAUROROD auf die Mainstage. Ich finde es nach wie vor jammerschade um den alten Sänger, mit seiner markanten Stimme hätte er THAUROROD ganz groß machen können, leider packte der aber während der Tour mit SABATON seine Siebensachen und ließ den Rest der Truppe alleine. Die meldete sich prompt beim früheren VISION DIVINE-Sänger Michele Luppi, der fortan die Vocals übernimmt. Seine Stimme ist allerdings nicht halb so gut wie die von Markku Kuikka weswegen mich ihr Auftritt auch eher kalt lässt. Schade eigentlich, ihr Debüt-Album „Upon Haunted Battlefields“ ist ein absolut gelungenes Power Metal Werk und sie hätten's auf jeden Fall drauf, instrumental gab es ja auch keine Probleme.

THAUROROD, (c) by Mathias Gasser

Ein wenig enttäuscht setzte ich mich mal in die pralle Sonne und wartete auf den Auftritt der hoch angepriesenen HELL. Und hier wurde ich nicht enttäuscht, das meine Damen und Herren ist Oldschool Heavy Metal, der gleichzeitig auch noch modern ist und einfach jeden wahren Metalfan mitreißen muss. Sänger David Bower lieferte dank seiner Schauspielausbildung eine verdammt gute Performance ab, Bassist Tony Speakman schaut nach wie vor aus wie Ronnie James Dio und Andy Sneap ist mittlerweile sowieso schon zu einer lebenden Legende geworden. So war es den Herren ein leichtes, das Publikum zu überzeugen, der Sound passte und die Performance selbst war mit Abstand die beste, die ich auf dem Festival gesehen hatte, der einzige Grund warum sie für mich nicht DIE Band des Festivals waren, ist der musikalische Aspekt, mich sprechen melancholische Sachen wie WHILE HEAVEN WEPT und ALCEST einfach viel mehr an als klassischer Heavy Metal. Meinen Respekt haben sie trotzdem, und wenn auch spät bekommen sie endlich die Anerkennung, die sie auch verdienen. Nach HELL folgten meine zwei Interviews mit Jari von WINTERSUN und der THAUROROD-Truppe, die demnächst online gestellt werden. Nach erneutem Grillen am Campingplatz machten wir uns dann am Weg zu SODOM, wo uns Onkel Tom Angelripper bestens bewies, dass er's immer noch drauf hat. Leider kenne ich auch von SODOM viel zu wenige Songs, um den Auftritt beurteilen zu können, Spaß gemacht hat's auf jeden Fall und über den Sound konnte man sich auch nicht beschweren. Der eigentliche Grund warum wir vor der Bühne standen, war eigentlich WINTERSUN. Jahrelang musste man darauf warten, Jari endlich mal wieder live sehen zu können, jetzt war es endlich so weit. Dass er in der Setlist nicht sehr variieren konnte, war klar, aber wir durften mit „The Way of the Fire“ einen Song vom neuen Album hören, und ich glaube ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass der Song alle Erwartungen problemlos erfüllt. Der Auftritt allerdings war, mal wieder bedingt durch den Sound, aber alles andere als stark, spätestens als ich das „Winter Madness“ Solo nicht hören konnte, war meine Enttäuschung verdammt groß, verdammt schade darum. So war die Band, auf die ich mich am meisten gefreut hatte, leider der Flop des Tages.

WINTERSUN, (c) by Mathias Gasser

Ich werd aber darauf hoffen, dass der Sound am Metalcamp besser ist, es kann und darf einfach nicht sein, dass eine meiner absoluten Lieblingsbands live so versagt wie WINTERSUN. Direkt nach WINTERSUN packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Heimweg, wodurch uns leider der dritte Headliner ARCH ENEMY entging, das nahmen wir allerdings dafür in Kauf, nicht noch eine Nacht im Auto verbringen zu müssen.



Kritik am Festival:


Das war GUT:


  • Das Regenmanagement am Konzertgelände hat größtenteils sehr gut funktioniert, die riesigen Schlammseen aus dem Vorjahr sind ausgeblieben
  • Das Gelände ist nach wie vor top, selbst von ganz hinten ist man in 10 Minuten bei den Stages angelangt und dass Campen und Parken nach wie vor nebeneinander möglich sind, macht das ganze weitaus komfortabler als manche andere Festivals
  • Die Bandauswahl und das Preis-Leistungs-Verhältnis des Tickets müssten eigentlich jeden Metaller zufrieden stimmen, es war wirklich von so gut wie jedem Genre etwas dabei (Progressive und Doom werden halt nach wie vor sehr vernachlässigt) und vom Ticketpreis her bewegt man sich auch am Ende, wo die Tickets 69€ pro Stück kosteten, immer noch unter dem Durchschnitt
  • Die Auswahl an Merchandise-Ständen, sowie an Food-Ständen, auch hier kann sich glaub ich, zumindest was die Auswahl betrifft, keiner beklagen
  • Die Securitys, das erlebt man selten auf Festivals, dass die alle so freundlich sind

Das war SCHLECHT:

  • Das Regenmanagement am Campingplatz war quasi nicht gegeben, zumindest die Hauptwege hätten irgendwie befestigt werden müssen, denn dadurch wurden nicht nur die paar Minuten bis zum Festivalgelände zur Qual, viele Autofahrer, die früher abgereist sind, hatten mit Sicherheit auch nicht viel Spaß daran
  • Der Einlass zum Campinggelände muss auf jeden Fall irgendwie vergrößert werden, es kann nicht sein, dass wir von knapp 6 Stunden Anreise die Hälfte davon im Stau vorm Einlass stehen müssen
  • Der Sound war fast genauso grottig wie im Vorjahr, und das leider nur mit wenigen Ausnahmen
  • Die Preise für diverse alkoholfreie Getränke sind nicht nur lächerlich, sondern schlichtweg kriminell
  • Manche Dixis wurden nicht ein einziges Mal gereinigt, stattdessen standen in der Nähe unseres Platzes statt ursprünglich 8 nur noch 3?
  • Über die Qualität diverser Food-Anbieter kann man auch streiten
  • Unfähiges Barpersonal, Kopfrechnen ist wohl nicht deren Stärke
  • Über die Bandabsage von ONSLAUGHT hat man auch nur über 30 Ecken erfahren, hat mich zwar nicht betroffen, aber sowas muss besser kommuniziert werden
  • Die Paintball-Area war mehr als nur unnötig

Fazit:

Es war trotz des anfänglichen Regens und obwohl uns in den ersten Tagen insgesamt fünf Leute wieder verlassen haben ein netter Auftakt in die Festivalsaison. Dass man sich die Kritik vom vorigen Jahr zu Herzen genommen hat, zeigt zumindest das Regenmanagement am Festivalgelände, aber man merkt schon, dass das Festival noch in seinen Kinderschuhen steckt. Bei entsprechenden Bands nächstes Jahr gerne wieder, sofern auch diesmal wieder an den Hauptkritikpunkten gearbeitet wird.

Und zum Abschluss gibt's noch einen Live-Mitschnitt des neuen Wintersun-Songs "The Way of the Fire". Das Video ist nicht von mir und auch die Qualität könnte weitaus besser sein, aber man kann sich damit mal ein Bild machen:





Weiter geht's in nur 10 Tagen mit dem Nova Rock Festival, stay tuned!