Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Freitag, 30. November 2012

If the waves could drown our emotions...

24. IN MOURNING - The Weight Of The Oceans


Melodic Death Metal ist tot. Naja, vielleicht nicht ganz, aber auf der Suche nach wirklich gutem, neuen Melodeath muss man schon einiges an Musik ertragen, die man lieber nicht gehört hätte, sei es der 247. IN FLAMES-Klon oder aber moderner Metalcore, der nur noch sehr fern an die Wurzeln des Melodeath erinnert (ja, ich mag Metalcore nicht und ich hab nichts dagegen, wenn's anderen gefällt, aber wenn ich auf der Suche nach Melodeath bin, möchte ich nicht alle 5 Sekunden einen Breakdown hören), das Genre "Melodic Death Metal" bekommen mittlerweile einfach zu viele Bands, oftmals zu Unrecht, aufgedrückt. Und doch erfreut es mich immer wieder, wenn ich zufällig dann doch auf eine Band treffe, die stilistisch zwar mit den großen Vorbildern noch vergleichbar ist, aber ihr eigenes Ding durchzieht und damit trotzdem nicht nur erfolgreich ist, sondern auch musikalisch wertvoll (was man von vielen vielen Bands, die meinen, "ihr eigenes Ding" zu machen, leider nicht behaupten kann). IN MOURNING ist eine dieser Bands, und da ich diese erst mit dem neuen Album "The Weight Of The Oceans" kennenlernen durfte, kann ich komplett unbeeinflusst von älteren Werken auf genau dieses Album eingehen.
Gut, klassischer Melodic Death Metal klingt natürlich anders, aber lassen wir das Schubladendenken doch mal und konzentrieren uns auf das, was dieses Album ausmacht. Und um ehrlich zu sein, es fällt mir gar nicht mal so leicht, zu beschreiben, warum ich dieses Album so gut finde. Vielleicht ist es einerseits die Tatsache, dass die Songs schon alleine deswegen, weil der klassische Verse-Chorus Aufbau nur sehr sporadisch genutzt wird, nicht nach dem ersten Hören schon so abgenutzt klingen, vielleicht aber auch, weil es IN MOURNING schaffen, einerseits mit voller Härte zuzuschlagen, andererseits aber so ruhig emotional werden, dass man glauben könnte eine ganz andere Band zu hören. Dieses Schema zieht sich durch das ganze Album, und auch wenn das Album vielleicht gar nicht mal so wenig eingängig ist, es ist definitiv nicht so vorhersehbar wie viele anderen Releases des Genres, bei denen man schon vorm ersten Hören fast weiß, was gleich kommen wird. Dieser Mix aus sanft und hart, progressiv und eingängig, sich den typischen Elementen des Genres zu bedienen aber gleichzeitig noch mehr eigene Ideen einfließen zu lassen, genau das macht "The Weight Of The Oceans" für mich aus. In einer Zeit, in der der Melodic Death Metal so weit am stagnieren ist, dass man das Genre fast für tot erklären möchte, sind IN MOURNING genau die Band, die Hoffnung darauf gibt, dass dieses Genre doch noch nicht ganz ausgeschöpft ist und man noch einiges rausholen kann.



Dienstag, 20. November 2012

Ausgedoomt

Etwas früher als geplant muss ich diesen Doom-November schon jetzt beenden. In elf Tagen beginnt der Advent und damit auch wieder mein Adventkalender, in dem ich meine Top 24 des Jahres präsentieren werde. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren, ich "muss" noch einige Alben durchhören, bevor ich zu einem endgültigen Ergebnis komme (mit dem ich im Endeffekt sowieso wieder nicht zufrieden sein werde), aber so viel sei schon mal verraten: Genremäßig wird das wohl mein abwechslungsreichster Adventkalender bis dato und es gibt dieses Jahr viel zu viele gute Alben, was eine Entscheidung für das Album des Jahres richtig richtig schwierig macht. Und da es mir persönlich ein Anliegen ist, dass mein Adventkalender auch meinen eigenen Erwartungen entspricht, wird mein Fokus für den Rest des Novembers darauf liegen, den Adventkalender fertigzustellen.

Trotzdem möchte ich euch die weiteren Doom-Alben, die ich für diesen Monat eigentlich noch geplant hätte, nicht vorenthalten, allerdings ohne Bilder und nur mit kurzer Beschreibung.


SWALLOW THE SUN - The Morning Never Came

Vermutlich eine der langweiligsten Livebands, die ich je sehen durfte (nehmen wohl ihren Song "Don't Fall Asleep" etwas zu wörtlich), auf CD aber immer wieder grandios und dank Melodeath-Einflüssen auch für genrefremde Fans vielleicht nicht uninteressant.
IXION - To The Void

Atmosphärischer Doom Metal, vielleicht sogar eine gewisse Ähnlichkeit zu SHAPE OF DESPAIR, allerdings weitaus gitarrenbetonter.
ESTATIC FEAR - A Sombre Dance

Sehr interessanter Mix aus Doom/Gothic Metal mit vielen neoklassischen und Neofolk-Einflüssen, bietet daher auch viel Abwechslung. Da es sich um ein Konzeptalbum handelt, empfiehlt es sich übrigens das Album als ganzes durchzuhören.
EMPYRIUM - Songs of Moors & Misty Fields

Ebenfalls stark neofolkig angehaucht, kein Wunder, immerhin haben sich EMPYRIUM nach diesem Album endgültig dem Neofolk verschrieben.
AGALLOCH - Ashes Against The Grain

Auch wenn viele mich vielleicht dafür abschlachten wollen, AGALLOCH in einem Doom Metal Post zu erwähnen, für mich persönlich wär's einfach eine Schande sie hier unerwähnt zu lassen.


MY DYING BRIDE - The Angel And The Dark River

Namentlich sowieso schon so gut wie jedem einmal untergekommen, als einzige Band der ehemaligen großen drei Doom Metal Bands (PARADISE LOST, ANATHEMA, MY DYING BRIDE) sind sie ihrem Stil auch treu geblieben.
Und damit verabschiede ich mich für den November, pünktlich zum 1. Dezember geht's mit meinem Adventkalender los, und sofern es meine Zeit erlaubt gehen die Posts auch immer um Punkt Mitternacht online.

Mittwoch, 14. November 2012

Quietly these colours will fade...

Eigentlich hätte ich nicht erwartet, nach nur etwas weniger als 40 Stunden noch ein weiteres Album nachzulegen, aber nachdem ich dieses Album vor kurzem nach Jahren mal wieder ausgepackt habe und jetzt wieder richtig süchtig danach bin, möchte ich euch dieses absolute Meisterwerk des Funeral Doom Metals nicht vorenthalten.


SHAPE OF DESPAIR - Angels Of Distress


Pure Depression in Musik verpackt, mehr müsste man über dieses Album eigentlich nicht sagen. SHAPE OF DESPAIR verstehen ihr Handwerk, hier passt jeder einzelne Ton und das Album schafft es, von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Gänsehautfeeling hervorzurufen. Von düsteren und schweren Melodien getrieben entführt dieses Album die Zuhörer in einen regelrechten Albtraum, eine Welt voller Elend und Tod, und so verrückt es klingen mag, man will diese Welt so schnell nicht wieder verlassen, was angesichts der langen, komplexen Kompositionen, in denen man sich sehr schnell verlieren kann, sowieso fast nicht möglich ist. Wer bei dem Wort "komplex" jetzt allerdings an Gitarrenvergewaltigung im John Petrucci Style denkt, wird hier allerdings bitter enttäuscht werden, ist hier allerdings auch wohl beim falschen Album gelandet. Langsame, schwere Riffs sind nur ein kleiner Teil des Grundgerüsts von Shape of Despair, das Fundament zu dieser schwermütigen, träumerischen Atmosphäre des Albums bilden in erster Linie Keyboards und Violinen, wobei diese niemals dominant und aufgezwungen wirken, und der Kontrast zwischen den bitterbösen, tiefen Growls und dem engelsgleichen, weiblichen Cleangesang. Wobei man sich textlich sehr kurz und prägnant hält, quantitativ enthält dieses Album in etwa so viel Lyrics wie ein durchschnittlicher 3-minütiger Popsong, dass Shape of Despair aber auch problemlos ohne Vocals auskommt zeigt das abschließende "Night's Dew". Die einzige Abschreckung des Albums könnte sein, dass es "zu wenig Metal" ist, zwar tragen die Gitarren ihren Teil bei, übernehmen aber so gut wie nie die Führung und auch beim Mixing wurden diese eher in den Hintergrund gemischt. Vielleicht ist dies aber auch genau der Grund, warum dieses Album so gut funktioniert, technische Gitarrenspielereien würden die "Augen zu und genießen"-Atmosphäre dieses Albums ohnehin nur beeinträchtigen. Wer generell auf eher depressive Musik steht, wird an diesem Album, sofern man mit der nötigen Geduld dafür an die Sache rangeht, wahre Freude finden, viel besser kann man Verzweiflung, Traurigkeit, Einsamkeit musikalisch nicht mehr darstellen, ein Album so traurig, dass man an manchen Stellen fast zu weinen beginnen möchte...


Montag, 12. November 2012

Doom reigns!

Nachdem das Wetter die letzte Woche ja vergleichsweise schön für den Herbst war, startet diese Woche ja mal ganz trüb. Regen, Nebel, Wind, genau jenes Wetter, wo man am liebsten den ganzen Tag nur zuhause vorm PC verbringt. Mein nicht ganz freiwilliger Spaziergang im Regen heute war dann allerdings doch irgendwie ganz angenehm, vermutlich deswegen, weil man Musik in solchen Momenten einfach noch mehr genießen kann als wenn man untätig zuhause rumhängt. Und deswegen gibt es zum Start in diese trübe Woche wieder zwei wunderschöne Alben, die euch durch die Woche begleiten.



AHAB - The Giant


Wer AHAB immer nur für ihr erstes Album, "Call Of The Wretched Sea", das wirklich ein Aushängeschild für den Funeral Doom Metal ist, wirklich mag und den Weg, der auf "The Divinity Of Oceans" eingeschlagen wurde, nicht ganz so akzeptieren kann: bitte hier aufhören zu lesen! Denn auf "The Giant"  gehen Ahab noch weiter, speziell was cleane Vocals angeht ist die Verbesserung zu den ersten beiden Alben deutlich hörbar und die cleanen Passagen von Songs wie "Antarctica The Polymorphess" hinterlassen unweigerlich ihre Abdrücke im Ohr. Die tonnenschweren Riffs, die man noch von "Call Of The Wretched Sea" kannte, die einen wie meterhohe Wellen aufs offene Meer hinaustragen und den Hörer in dessen Tiefe ziehen, wurden auf "The Giant" doch deutlich zurückgefahren, dafür wissen die Gitarren mit hypnotisierenden Melodien den Hörer trotzdem fast dauerhaft in ihren Bann zu ziehen und die gute Stunde Laufzeit des Albums vergeht im Fluge. Und bei den ersten Klängen von "Further South" fühlt man sich ohnehin gezwungen, das ganze Album nochmal zu hören. Es zündet vielleicht nicht beim ersten Mal, und auch nicht beim zweiten Mal, aber nach ein paar Durchläufen stellt AHABs "The Giant" wirklich ein großartiges Doom Metal Album dar, in dem man sich sehr schnell verlieren kann und dies eigentlich auch will.




ISOLE - Silent Ruins


Über diese Schweden brauche ich vermutlich nicht viele Worte zu verlieren, in den letzten Jahren haben sie sich wohl in die Herzen eines jeden Epic Doom Liebhabers gespielt, und auch viele genrefremde Musikliebhaber dürften ISOLE mit ihren einerseits eingängigen, aber dafür andererseits fesselnden Kompositionen mittlerweile sehr zu schätzen wissen. Das liegt wohl unter anderem auch daran, dass Isole es schaffen, sich thematisch und musikalisch im Doom Metal zu bewegen, aber zwischendurch auch mal völlig unerwartet richtig schnelle Parts und Soli auspacken, mit denen man in dem Genre wohl niemals rechnen würde. Natürlich kommen auch die harten, bösen, langgezogenen Riffs, die charakteristisch für den Doom Metal sind, nicht zu kurz, aber sie sind nicht der Hauptfokus der Band. Auch gutturale Vocals muss man auf dem Album länger suchen, und auch das ist eigentlich als positiv zu bewerten, da es viele Songs allein durch den melancholischen Cleangesangs-Chorus schon wert sind, in voller Länge gehört zu werden, bei Songs wie "Nightfall" spürt man gegen Ende hin vielleicht sogar den Drang, den Song gleich nochmal zu hören. Doch es lohnt sich definitiv, das Album in voller Länge zu genießen, denn auch Isole wissen, wie man den Hörer an die Musik fesselt, und spätestens nach dem dritten oder vierten Song des Albums ist das bei mir auch mehr als gelungen.



Weitere zwei Alben gibt's voraussichtlich Ende der Woche, oder wieder zum Wochenstart. Eine kleine Vorschau darauf (Songs sind wieder aus Alben, die ich nicht vorstellen werde, bei zweiterer Band in erster Linie deswegen, weil das Album mit Doom Metal nix mehr zu tun hat):




Donnerstag, 1. November 2012

I bring doom!

Nachdem sich der Herbst die letzten Wochen im Lande breit gemacht hat und sogar der Winter schon mal auf Kurzbesuch da war, hat wohl wieder meine alljährliche Doom Metal Phase begonnen. So sehr ich diese Jahreszeit für das Wetter auch hasse, wenn sich die Natur nach und nach wieder ins Erdreich verkriecht, Bäume ihre Blätter fallen lassen und die immer kürzer werdenden Tage langsam aber sicher den Winter einläuten, entfaltet der Doom Metal seine vollen Stärken. Selbst Alben die vor Monaten noch ein regelrechter Krampf zu hören waren, offenbaren sich plötzlich als der perfekte Soundtrack für Abende, an denen man das Haus einfach nicht verlassen will, aber auch für unterwegs, egal ob in der Natur oder doch in der U-Bahn, irgendwie passt diese Musik einfach zu dieser Jahreszeit. Und weil mein Blog sowieso mal wieder belebt werden möchte, werde ich hier nach und nach meine Lieblingsalben des Genres präsentieren. Bei einigen Bands kann man zwar über die Bezeichnung Doom Metal streiten, zumindest atmosphärisch passen sie aber auf jeden Fall in den Herbst.


WHILE HEAVEN WEPT - Of Empires Forlorn


Diese Epic Doom Metal Band aus den USA hat sich mit ihrem 2009er Album "Vast Oceans Lachrymose" und spätestens dem 2011er Nachfolger "Fear Of Infinity" definitiv in meine persönlichen Top 10 Bands gespielt. Während die neueren Alben allerdings von den Wurzeln des Doom Metal schon sehr abweichen, wird auf dem 2003 erschienen "Of Empires Forlorn" eine Form des Epic Doom Metal zelebriert, wie man sie sich von vielen Bands nur wünschen könnte. Zudem ist es das letzte Album mit Mastermind Tom Phillips am Mikro, und auch wenn man absolut nicht bestreiten kann, dass der mittlerweile gar nicht mehr so neue Sänger Rain Irving wohl eine noch bessere Stimme hat, Toms zerbrochene, traurige, ja fast verzweifelte Stimme macht dieses Album immer wieder zu etwas besonderem. Wenn man mit dem Genre an sich noch nicht warm geworden ist, am besten einfach dieses Album anhören, für Doom Metal sehr eingängig und relativ leicht zu erfassen, dafür an vielen Stellen einfach verzaubernd und unverschämt traurig, vor allem textlich.




KATATONIA - Dead End Kings


Auch wenn sich Katatonia von den Wurzeln des Doom Metals schon sehr weit abgewandt haben, schaffen sie es doch mit jedem Album aufs Neue, noch düsterer, noch melancholischer, noch atmosphärischer zu werden, weswegen das aktuelle Album "Dead End Kings" auch mein Favorit in ihrer Diskographie ist. Katatonia haben mit diesem Langspieler mal wieder einen perfekten Mix gefunden, der weder harte Gitarren noch das behutsame Einsetzen von Keyboard und Programming scheut und den Hörer durch eine ganz eigene Welt schickt, eine Welt die einen nach und nach immer mehr in ihren Bann zieht und nur noch schwer wieder freigibt. 



Das war's mal (für den Anfang). Sofern meine Motivation diesmal länger mitspielt, habe ich für den ganzen November noch zehn weitere Alben geplant, sowohl aktuellere Releases als auch Genreklassiker. Hier noch ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die nächsten Tage und Wochen hier (HOFFENTLICH!) noch kommt:


(diese Songs stammen übrigens allesamt aus Alben, die ich hier NICHT vorstellen werde)