Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Sonntag, 23. Januar 2011

Deathrical - Dark Saturnal

deathrical

VÖ Datum: 5. November 2010
Genre: Dark Metal


Trackliste:
1. Dark Saturnal
2. At The World's End
3. Prelude: Grace Of Dawn
4. Oceandawn
5. Gabriel's Care
6. Dead Of Night


Wer hauptsächlich im Melodic Metal angesiedelt ist weiß, dass Finnland wohl eines der Länder ist, die in diesem Sektor am meisten zu bieten haben. So stammt auch DEATHRICAL aus eben jenem nordischen Land und auch sie spielen, wer hätte es gedacht, Dark Melodic Metal. Allerdings fällt mir spontan jetzt keine finnische Band ein, die sie sich zum Vorbild genommen haben könnten, sonderlich einzigartig ist der Sound trotzdem nicht. Und ausnahmsweise fiel mir dieses Review mal richtig schwer. Schon ob ich die CD als EP oder Album in die Datenbank eintragen soll, war eine schwierige Entscheidung, ist sich doch die Band selbst anscheinend nicht einig, was sie eigentlich produziert hat. Auf der Homepage wird dauernd von einem Album gesprochen, der Promotext redet von einer EP, in einer Newsankündigung wird auch von einer EP gesprochen und wenn man das ganze dann bestellen will, heißt's plötzlich wieder Album. Hab mich dann mal den Metal-Archives angeschlossen und das ganze als Album eingetragen, immerhin nennen es DEATHRICAL auf ihrer Homepage auch selbst ihr Debüt. Und weil das Album ohnehin so kurz ist und ich das Review nicht zu allgemein halten will, gibt's diesmal, auch wenn's nicht mein Stil ist, eine Song für Song Beschreibung.

"Dark Saturnal" macht hier den Anfang. Keyboards im Vordergrund, Keyboards im Hintergrund, dazwischen reihen sich die restlichen Instrumente sowie der Gesang ein. Und die Instrumente bauen hier auch eine ziemlich gute Atmosphäre auf, wenn der Gesang nicht wäre, der so ziemlich alles zerstört. Schwer zu beschreiben, wie dieser Gesang überhaupt aussieht, klingt nach einem verzweifelten Versuch irgendetwas zwischen tiefen Growls und hohen Screams zu finden, es endet aber tatsächlich beim Versuch. Instrumental ist dieser Song also absolut in Ordnung, aber der Gesang zerstört leider alles.

Auch beim zweiten Song, "At the World's End", spielt sich ähnliches ab, mit dem Unterschied, dass man hier auch die Drums komplett in den Hintergrund gemixt hat und diese stellenweise kaum noch zu hören sind. Dafür ist der Gesang zwischenzeitlich auch ganz in Ordnung und die Atmosphäre geht nicht ganz so flöten wie beim ersten Song. "Prelude: Grace of Dawn" ist eigentlich nur die Einleitung zum nächsten Song, allerdings gibt mir genau dieser Song Hoffnung, dass die Stimmung nicht gänzlich dem Gesang zum Opfer fällt. Das komplett instrumentale Stück erinnert stark an Filmmusik und ist daher speziell für Fans von Soundtracks ein besonderer Leckerbissen.

Ohne Pause geht’s direkt weiter mit „Oceandawn“. Die Keyboard-Wände verdichten sich noch mehr und die eh schon quasi nicht vorhandene Geschwindigkeit nimmt noch mehr ab. Vor allem der Instrumentalteil zur Mitte des Songs hat's mir angetan, da kommt sogar fast beinahe Gänsehaut auf. Wäre auch hier nicht wieder der teils störende Gesang, wäre der Song echt verdammt stark. „Gabriel's Care“ ist dann das Highlight der Platte, was unter anderem auch daran liegt, dass man teilweise auf cleanen Gesang zurückgreift, der wirklich weitaus besser als der Versuch des gutturalen ist. Auch der Wechsel von Gitarren- und Keyboard-Leads am Schluss weiß zu gefallen. Im Allgemeinen ist der Song deutlich härter als der Rest ausgefallen, die Gitarre hat auch einfach viel mehr Spielraum als in allen anderen Songs, und trotzdem passen die Keyboards hervorragend zum Rest dazu. Definitiv der beste Song der CD und wenn ich einen Anspieltipp nennen muss, dann soll das auch dieser Song sein.

Mit „Dead of Night“ endet das Album dann auch schon wieder. Obwohl der Song nach demselben Rezept aufgebaut ist wie der Rest, er ist einfach anders. Liegt eventuell daran, dass die Vocals hier viel besser klingen als auf den restlichen Songs. Ein würdiger Abschluss des mit knapp 27 Minuten eher kurz gehaltenen Albums.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das Album hauptsächlich am Gesang leidet. Instrumental sind echt verdammt gute Ansätze vorhanden, und wenn man entweder auf cleane Vocals umsteigt oder der Sänger anständig growlen oder screamen lernt, haben die Jungs von DEATHRICAL verdammt viel Potential. Mit der Leistung allerdings sind sie nur leicht überdurchschnittlich unterwegs, ist allerdings auch erst das Debüt-Album und ich bin fest davon überzeugt, dass sie die Luft, die sie nach oben haben, auch noch ausnutzen werden. Auf der offiziellen MySpace-Seite gibt es übrigens jede Menge Songs zum Reinhören, für alle die interessiert sind, und das sollten eigentlich alle sein, die sich in düsteren, aber doch melodischen Klangwelten wohl fühlen.

Wertung: 3.5 von 5.0


Geschrieben für Stormbringer.at

Freitag, 14. Januar 2011

TNT - A Farewell To Arms

TNT

VÖ Datum: 21. Jänner 2011
Genre: Hard Rock


Trackliste:
01. Engine
02. Refugee
03. Ship In The Night
04. Take It Like A Man – Woman
05. Come
06. Barracuda
07. Signature On A Demon's Self Portrait
08. Don't Misunderstand Me
09. A Farewell To Arms
10. Someone Else
11. God Natt, Marie
12. Harley Davidson


Unglaublich eigentlich, dass TNT hierzulande kaum jemandem bekannt sind, existieren sie doch schon seit 1982. Mit bereits über 10 veröffentlichten Alben haben sie sich jedoch schon eine beachtliche Fanbasis erspielt und mit "Knights Of The New Thunder" anno 1984 einen absoluten Hard Rock Klassiker auf den Markt geschmissen. Doch seit diesem Killer-Album hat sich viel getan, viele Line-Up und Stilwechsel, und mit "A Farewell To Arms" wurde jetzt das dritte Album mit der aktuellen Besetzung veröffentlicht.

Waren die letzten Alben für viele Oldschool Fans wohl eindeutig zu soft, kehrt man hier endlich wieder zu den Wurzeln zurück. Schon der Opener "Engine" versetzt einen direkt auf seine Maschine auf einem Highway, eingängige, harte Riffs, wie man sie von TNT seit "Knights Of The New Thunder" schon nicht mehr gehört hat. Bis auf ein paar Ausnahmen setzt sich dieser Stil über das ganze Album hinweg fort. Keine Sorge, deswegen ist das Album noch lange nicht eintönig, Gitarrist Ronni Le Tekrø lässt desöfteren auch richtig die Sau raus und fetzt quasi in jedem Song zumindest ein fettes Gitarrensolo hin. Und neben härteren Songs wie "Refugee", "Take It Like A Man - Woman" (dieser Song rockt meines Erachtens am allermeisten auf dem Album) und dem Titelsong findet man auch noch einige melodische, eingängigere Hard Rock Hymnen wie "Ship In The Night" und "Don't Misunderstand Me". Hier wird absolut großes Kino geboten, und Sänger Tony Mills schafft es mit seiner Stimme jedem Song genau die richtige Stimmung einzuhauchen. Besonders den letzten regulären Track des Albums, "God Natt, Marie", muss man hier noch besonders hervorheben, eine ruhige, melancholisch angehauchte Ballade, wie ich sie seit Jahren schon nicht so gut gehört habe. Als besonderen Leckerbissen gibt'sfür Käufer der EU-Version des Albums als Draufgabe noch eine Liveversion von "Harley Davidson" aus dem Debüt-Album.

Gut, ein wenig bemängeln muss man, dass das Album nicht gerade vor Kreativität strotzt. Dafür passt sonst fast alles, Abwechslung wird genug geboten und jeder Fan von altem (Melodic) Hard Rock kommt hier voll auf seine Kosten. Wer von den beiden Vorgänger-Alben enttäuscht ist, weil sie zu soft sind, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören, denn so hart wie hier kennt man TNT seit 25 Jahren nicht mehr. Als Anspieltipp muss ich hier auf jeden Fall "Take It Like A Man - Woman" nennen, wer zu diesem Song nicht abgehen kann, sollte das Album vielleicht doch links liegen lassen. Allen anderen spreche ich hiermit eine Kaufempfehlung aus, besorgt euch das Album, ihr werdet es nicht bereuen!

Wertung: 4.5 von 5.0


Geschrieben für Stormbringer.at



Hinweis: Für alle, die das Album des Monats Dezember vermisst haben (werden vermutlich eh nicht viele sein): Gibt keins! Der Dezember war für mich so schwach auf der Brust, dass es einfach gar kein Album verdient hat, hier erwähnt zu werden. Aber dafür erwartet uns in den ersten Monaten dieses Jahres eine regelrechte Flut an guten Alben, kann daher gut sein, dass es wie auch schon voriges Jahr mal mehrere Alben des Monats gibt ;)

Mittwoch, 5. Januar 2011

Andem - Doch' Lunnogo Sveta

andem

VÖ Datum: 23. Juli 2010
Genre: Symphonic Metal


Tracklist:
1. Principium et Fons
2. Khranitel Mechey (Swords Keeper)
3. Doch' Lunnogo Sveta (Moonlight Daughter)
4. Polnochniy Gost' (Midnight Guest)
5. Pravedniki Sveta (Righteous Men of Light)
6. Doroga V Pandemonium (Road to Pandemonium)
7. Master I Margarita (Master and Margarita)
8. Molitva (Prayer)
9. Goty Idut Na Rim (Goths Assault Rome)
10. Pesni Peschanikh Bur' (Songs of Sand-Storms)


Eigentlich ist der Female Fronted Symphonic/Gothic Metal mittlerweile schon so ausgelutscht, dass man mit jeder neuen Band fürchten muss, einen weiteren NIGHTWISH-Klon vor sich zu haben. Auch ANDEM aus Russland werden sich den Vorwurf, nur eine weitere Band in einem unbedeutenden Genre zu sein, wohl auch gefallen lassen müssen. Mit "Doch' Lunnogo Sveta" (oder auf Englisch: Moonlight Daughter) haben sie ihr mittlerweile zweites Album veröffentlicht, das zwar alles andere als innovativ ist, aber zumindest unterhaltsam.

So sind die russischen Texte zumindest schon mal ein großer Pluspunkt, der die Band von der großen Masse abhebt. Zugegebenermaßen, ich versteh absolut kein Wort davon, aber das ist allemal besser als diese überaus kitschigen Texte vieler anderer Bands (als Beispiel möchte ich mal "The Power of Love" von LUNATICA nennen, musikalisch super, aber den Text hält man auf Dauer einfach nicht aus). Musikalisch sind ANDEM allerdings eher unspektakulär. Keyboard und Gitarre kommen beide oft genug zum Zug, ja sogar der Bass geht nicht unter, lediglich die Drums klingen in so gut wie jedem Song gleich langweilig. Trotzdem kann man sich über den Sound nicht beschweren, alle Instrumente sind einwandfrei erkennbar. Yulianas Stimme mag jetzt zwar nicht die beste ihres Genres sein, aber sie passt gut zum Instrumentalen. Trotzdem ist das Album auf Dauer einfach nicht das Wahre. Es kommen viele poppige Melodien vor, und obwohl ich während des Hörens immer wieder denke, dass das Songwriting gar nicht mal so schlecht ist und schön ins Ohr geht, muss ich nach dem Hören des Albums feststellen, dass ich von keinem einzigen Song auch nur annäherned eine Melodie weiß. Die Melodien gehen zwar ins Ohr, bleiben dort allerdings nicht lange. Wenigstens ist der Bombast-Anteil nicht zu hoch und das ein oder andere Solo bringt auch etwas Abwechslung in das Album.

Im Großen und Ganzen ist das Album trotzdem eher im durchschnittlichen Bereich anzusiedeln. Es sind zwar ganz gute Ansätze vorhanden, jedoch verschwindet man sehr schnell wieder in der Belanglosigkeit, da alles zu ähnlich klingt, was unter anderem auch an dem schon sehr ausgelutschten Genre liegt. ANDEM erfinden das Rad hier definitiv nicht neu, aber es tut zumindest seinen Zweck: Es dreht sich. Wie schnell es sich dreht muss allerdings jeder für sich selbst bestimmen, mich haut die Scheibe definitiv nicht vom Hocker. Auf deren MySpace-Seite kann man übrigens das ganze Album probehören, als Symphonic Metal Fan sollte man zumindest einmal reinhören und danach selbst entscheiden, ob das Album einen Platz in der Playlist oder in der ewigen Liste der Alben, die die Welt nicht unbedingt gebraucht hätte, verdient hat.

Wertung: 3.0 von 5.0


Geschrieben für Stormbringer.at