Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Montag, 30. August 2010

Album des Monats - Juli

Spät, aber doch. Der Blog ist wieder aktiv, in den nächsten Tagen folgt hoffentlich auch gleich das Album vom August.
Der Juli hatte für mich eigentlich nicht sonderlich viel zu bieten, weswegen die Wahl diesmal sehr leicht fiel. Das neue Soilwork Album ist zwar weitaus besser als erwartet, kommt aber niemals an das Album vom Juli ran, denn diesmal steht da die neueste Veröffentlichung einer ganz großen deutschen Band ganz oben.



Blind Guardian - At The Edge Of Time

bg


Releasedate: 30. Juli 2010
Genre: Power/Speed/Progressive Metal

Tracklist:
1. Sacred Worlds
2. Tanelorn (Into The Void)
3. Road Of No Release
4. Ride Into Obsession
5. Curse My Name
6. Valkyries
7. Control The Divine
8. War Of The Thrones
9. A Voice In The Dark
10. Wheel Of Time


10 Tracks und etwas mehr als eine Stunde Laufzeit, damit liegt es verglichen mit den anderen Guardian Alben eigentlich sehr gut im Schnitt. Doch mal sehen, was das Album verglichen mit den anderen Alben überhaupt kann. Der Song "Sacred Worlds" sollte vielen Blind Guardian Fans eigentlich schon sehr lange bekannt sein, es handelt sich hier um das für das Videospiel "Sacred 2" komponierte Lied, das schon lange im Umlauf war, nur deutlich mit Orchester aufgepeppt. Moment, Orchester? Ja, diesmal gibt's viel Orchesteruntermalung, oder auch nicht. Lediglich 2 Songs sind sehr vom Orchester geprägt, neben Sacred Worlds ist das nur noch "Wheel Of Time". Beide bauen verdammt auf das Orchester auf. Viele Fans der alten Stunde werden das wohl nicht so lieben, aber Blind Guardian wären nicht Blind Guardian, wenn sie nicht auch für ihre alten Fans ein paar Songs parat hätten. "Ride Into Obsession" greift ganz alte, thrashige Speed-Riffs auf, wie man sie als früherer Fan einfach lieben muss. Auch die Single-Auskopplung "A Voice In The Dark" setzt vermehrt auf Speed-Riffs und Hansis hymnenhaften Gesang. Chöre gibt es auch in Hülle und Fülle, speziell der Refrain von "Valkyries" kann zu spontaner Gänsehaut führen. Entgegen der BG-Tradition befinden sich diesmal mit "Curse My Name" und "War Of The Thrones" gleich 2 Akustik-Balladen auf dem Album, mit denen sie ihren Ruf als Barden aufrecht erhalten. Mit "Valkyries" werden übrigens auch die Fans progressiverer Musik bedient, vertracktere Songstrukturen und bis auf den Refrain bleibt bei den ersten paar Durchgängen auch nicht viel hängen, trotzdem eins der Highlights am Album. Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass Blind Guardian mit "At The Edge Of Time" eine perfekte Mischung aus ihrem alten, speed und thrashorientieren Stil und ihrem neuen, progressiv und orchestral angehauchten Stil gelungen ist, sowohl Fans der ersten Stunde als auch neue Fans werden von diesem Album begeistert sein. Ich wage es sogar zu sagen, dass "At The Edge Of Time" ihr bestes Album seit ihrem Überwerk "Imaginations From The Other Side" ist. Eine absolute Kaufempfehlung für alle Blind Guardian Fans und die, die's noch werden wollen!
Bewertung: 95 von 100 Punkten



Murli

Samstag, 28. August 2010

Die Tops und Flops der Festivalsaison 2010

Ja, die Festivalsaison ist leider auch schon wieder um. Ich hatte das Vergnügen, heuer ganze 4 Festivals zu besuchen, im Mai das Metalfest Open Air Austria, im Juni das Nova Rock, im Juli das Metalcamp und schlussendlich im August das Summer Breeze Open Air.
Bevor ich das beste Festival der Saison küre, möchte ich noch ein ganz großes Dankeschön an alle Leute aussprechen, die diese Festivalsaison so geil gemacht haben, egal wie schlecht organisiert manche Festivals auch waren, Spaß hatten wir generell immer mehr als genug!
Ich werde alle 4 Festivals, auf denen ich war, in insgesamt 7 Kategorien bewerten, wobei die beste Punktzahl 3, die schlechteste Punktzahl -3 pro Kategorie sind. Lasset den Wettkampf beginnen!



Kategorie 1: Das Programm


Metalfest: Satte 95 Bands gab's an 4 Tagen zu sehen, davon auch viele Hochkaräter der Szene. Weiters gibt es zu sagen, dass eine Vielfalt an Subgenres des Metals abgedeckt wurden und wirklich jeder auf seine Kosten gekommen ist. Einziger Kritikpunkt: Beim nächsten Mal bitte auf die eine oder andere -core Band verzichten und etwas mehr Black und vor allem Doom und Progressive Metal buchen! Und der "Überheadliner" Twilight of the Gods war auch mehr schlecht als recht, daher gibt's einen Punkt Abzug von der vollen Punktzahl -> 2 Punkte

Nova Rock: Beatsteaks als Headliner? Bullet for my Valentine kriegen einen besseren Slot als Amon Amarth? Cynic müssen in der Mittagshitze bei gefühlten 10 Zuschauern spielen? Da lief aber gewaltig was falsch. Weiters gibt es gerade mal 2 Bühnen, die sich IMMER überschneiden, auf anderen Festivals gibt es teilweise sogar 4 Bühnen mit nur relativ wenig Überschneidungen. Dass die Stone Temple Pilots vor Rammstein völlig deplatziert waren, erwähne ich jetzt mal nur so am Rande. Für die Absage von Heaven and Hell durch den tragischen Tod von Ronnie James Dio kann keiner was, aber warum wird dann Sum 41 als Ersatz gebucht, die eine Woche später wieder absagen? Killswitch Engage waren dann zwar ein besserer Ersatz, aber mit mehr Spielzeit für die anderen Bands wären die Veranstalter da fast besser dran gewesen. Leider sehr desaströs, das Programm vom Nova Rock, auch wenn mit Airbourne, Amon Amarth und Slayer drei ganze große Bands ihres Genres dabei waren, viel mehr hatte das Nova Rock leider nicht zu bieten -> -2 Punkte

Metalcamp: Das Metalcamp glänzte im Gegensatz zu vielen anderen Festivals eher durch den Grundsatz "Klasse statt Masse". Mit Immortal, Dark Tranquillity, HammerFall, Sonata Arctica, Overkill, Soulfly, Behemoth, Cannibal Corpse, Nevermore und noch einigen mehr gab es sie viele Bands aus verschiedensten Genres, die alle als Szenegrößen anerkannt sind. Lediglich die Änderung der Running Order bzw. viel eher, dass man davon nichts mitbekommen hat, wodurch wir DevilDriver verpasst haben, schmerzt ein wenig. Ansonsten sind die Bands vollkommen in Ordnung, wenn sie auch schon mal deutlich besser waren -> 1 Punkt

Summer Breeze: Mit 100 Bands an 4 Tagen das Festival mit den meisten Bands. Die zwei Hauptbühnen haben sich nie überschnitten und im Partyzelt gab's, wie der Name schon suggeriert, Party die ganze Nacht. Die Bandauswahl ist auch fantastisch, hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten, wenn auch Heaven Shall Burn als Headliner meines Erachtens ein wenig übertrieben war. Dennoch verbargen sich viele Perlen im Billing des Summer Breeze, die zwar etwas schlechtere Slots zugesprochen bekamen, aber trotzdem wussten, wie man Stimmung macht. Bandmäßig eindeutig das beste Festival der Saison -> 3 Punkte





Kategorie 2: Das Gelände


Metalfest: Besser als im Vorjahr waren Campingplatz und Parkplatz nicht mehr voneinander getrennt und auch der Marsch zum Festivalgelände kam keiner Wanderung mehr gleich. Dennoch überwiegen hier leider die negativen Aspekte. Es gab zwar einen Badesee, dieser wurde jedoch aufgrund des Schlechtwetters gesperrt. So schön gegliedert der Campingplatz auch war, da man sich irgendwohin parken durfte, gleichte das ganze dann doch wieder einem Desaster. Und dass das Wetter sehr nass wird, war vorher bekannt, doch der Veranstalter hat dagegen zu wenig unternommen, weswegen aus dem Metalfest eher ein Gatschfest wurde. Das Gelände hat definitiv Potential, zu einem der schönsten Österreichs zu zählen, aber durch die Witterungsbedingungen dieses Jahr sowie der fehlenden Vorsorge gegen Matsch und Co. war das Gelände leider fast unbrauchbar -> -2 Punkte

Nova Rock: Die Pannonia Fields, ein riesiges Feld ohne jegliche Anhaltspunkte, ohne Schatten, ohne Schutz vor Regen. Dazu kommt noch die ewig lange Wanderung von Parkplatz zu Campingplatz, sowie die ebenso ewig lange Wanderung von Campingplatz zur Stage, zumindest zu einer der beiden hatte man es immer sehr weit. Doch das war ja noch nicht alles, da der Veranstalter sich nicht darum geschissen hat, gab's vor den Klos wie immer einen wunderschönen See bestehend aus Wasser, Pisse und vermutlich auch Kot, der das Gelände noch hässlicher machte, als es eh schon war. Mir ist klar, dass das Nova Rock nur dort stattfinden kann, aber ist es echt so schwer, auch mal etwas FÜR das Publikum zu tun wie z.b. mehr als nur eine Trinkwasserstelle am ganzen Gelände aufzustellen? Oder kostet das zu viel Geld? Bei einem Eintrittspreis von 120€ eine bodenlose Frechheit -> -3 Punkte

Metalcamp: Ein schön gegliedertes Campinggelände. Ein Fluss. Ein Wald. Ein Friedhof daneben. Supermarkt in Gehnähe. Eine Bar auch zu Fuß erreichbar. Der ganze Ort zu Fuß erreichbar. Und die Beach Bar, die ich zwar nur einmal gesehen hab, ist auch ganz toll. Den Hügel neben der Main Stage vermiss ich auch schon. Was soll ich noch viel dazu sagen, meines Erachtens das schönste Festivalgelände, das ich je gesehen hab -> 3 Punkte

Summer Breeze: Sehr schön gegliedert und übersichtlich, man kann sich kaum verirren. Auch die Platzierung der beiden Hauptbühnen direkt nebeneinander ist gut, man kann ohne den Anfang bzw. das Ende einer Band zu verpassen, direkt zur nächsten gehen. Das Partyzelt war wieder mal zu klein und hat am Ende nur noch gestunken leider, trotzdem ist ein Dach über dem Kopf bei der Hitze gar nicht mal so schlecht. Zu bemängeln gibt es nur, dass es nervig ist, jedes Mal durch die Merch-Meile gehen zu müssen, um die Hauptbühnen zu erreichen, ansonsten gibt's an dem Gelände nichts auszusetzen -> 2 Punkte





Kategorie 3: Essen und Trinken


Metalfest: Gaskocher und Griller erlaubt, weswegen die Versorgung am Campinggelände absolut kein Problem war. Am Festivalgelände hat's dann aber nicht so toll ausgesehen, überteuertes Essen, das man größtenteils auch kaum genießen konnte, lediglich die Leberkässemmeln um 2€ waren ihr Geld wert. Dass man Becher mit denen man aus dem Festivalgelände aufs Campinggelände gegangen ist, nur noch leer wieder mit reinnehmen durfte, zeigte wieder mal auch wunderschön die Profitgeilheit der Veranstalter. Immerhin war das Bier halbwegs genießbar, trotzdem ist die Situation nicht die beste -> 0 Punkte

Nova Rock: Campingkocher und Grill waren "aus Sicherheitsgründen" verboten. Alles klar, verbieten wir am besten auch noch Zeltstangen, die könnten auch gefährlich werden. Und Menschen auch, sollte man auch nicht reinlassen! Im Grunde hab ich ja nichts gegen das Verbot, nur sollte man dann wenigstens warmes Essen zu humanen Preisen anbieten. Das Essen war lauwarm, die Preise inhuman und wirklich genießbar war das Essen auch nicht. Dass man bei der Affenhitze kein Wasser mit zur Stage mitnehmen durfe (selbstverständlich auch aus "Sicherheitsgründen", mit einer Wasserflasche könnte man ja Leute töten) grenzt an Fahrlässigkeit, speziell wenn man dann drinnen nur 0,2l Wasserbecher bekommt, überteuert versteht sich. Auf einem riesigen Campinggelände befand sich genau eine Wasserstelle für zigtausend Leute, bei der Hitze ebenfalls fahrlässig. Man fragt sich direkt, warum eigentlich immer noch so viele Leute aufs Nova fahren, die Organisation ist teilweise grob fahrlässig und nur auf Profit ausgelegt. Schön wär's, wenn der Veranstalter wenigstens zugeben würde, dass man aus Profitgründen alles mögliche nicht darf, stattdessen verweist man lieber auf die sogenannten "Sicherheitsgründe", was an absolute Lächerlichkeit grenzt -> -3 Punkte

Metalcamp: Gaskocher und Grill waren auch hier erlaubt, weswegen man sich ganz gut selbst versorgen konnte. Sollte das allerdings nicht funktionieren, konnte man auch auf zahlreiche Foodstände zurückgreifen. Vom hintersten Eck des Campinggeländes braucht man schon ein wenig zu den Foodständen. Trinkwasserstellen gab's, sofern ich mich erinnern kann, eigentlich gar keine, von den paar Waschbecken, die eigentlich eher zum Händewaschen gedacht waren, mal abgesehen. Ganz großer Vorteil des Metalcamps sind allerdings die zwei Supermärkte, die man ganz schnell zu Fuß erreichen konnte, sowie die Bar, die sogar noch näher am Gelände war. Die Preise waren auch am Gelände größtenteils human und man bekam auch ordentlich was für sein Geld. Die Pizza hat auch sehr gut geschmeckt. Lediglich das doofe Pfandsystem schreckt mich ab, und die Wertmarken auch. Aber ansonsten kann man hier nicht viel bemängeln -> 1 Punkt

Summer Breeze: Auch hier waren Grill und Gaskocher erlaubt und zumindest der Gaskocher hat uns auch schön versorgt. Trinkwasserstellen gab es mehr als genug, wenn eine leer war, musste man halt zu einer anderen gehen, die im Normalfall nie mehr als 200 Meter entfernt war. Es gab eine riesige Auswahl an Fast Food, das größtenteils auch zu humanen Preisen angeboten wurde. Ein ganz großes Lob gilt hier auch noch dem Grillstand des SV Sinbronn, verdammt gutes Essen für weniger Geld als bei allen anderen Anbietern! Die Getränkepreise waren auch sehr moderat, wenn auch an Alkohol bei den Cocktails desöfteren ein wenig gespart wurde. Trotzdem gibt's hier allein wegen der riesigen Auswahl der über das ganze Gelände verteilten Foodstände die volle Punktzahl -> 3 Punkte





Kategorie 4: Die Hygiene

Metalfest: Duschen und gespülte WCs gegen Aufpreis, Dixis gratis, was auch sonst. Größtenteils alles ganz in Ordnung, hab weder die gespülten WCs, noch die Duschen benutzt, deswegen kann ich hier meine Punkte nur aufgrund der Dixisituation vergeben, und die war annehmbar, da hab ich schon weitaus schlimmeres erlebt -> 2 Punkte

Nova Rock: Gratis Duschen und gratis gespülte Klos, dazu sag ich nicht nein. Einziger Nachteil waren die teilweise endlos langen Schlangen sowie die fast unbenutzbaren Toiletten. Aber es ist schon angenehm, mal nicht das Dixi benutzen zu müssen, daher gibt's auch hier mal ein paar Punkte fürs Nova Rock -> 2 Punkte

Metalcamp: Kalte Duschen gratis, warme Duschen gegen Aufpreis. Da wir aber sowieso auf Festivals nicht duschen gehen (wäre doch untrue!), fokussieren wir uns auch hier mal auf die Dixisituation. Und die war göttlich, ich hab echt noch nie in meinem Leben so saubere Dixis wie auf diesem Festival gesehen, teilweise konnte man aus denen fast essen, so sauber waren die. Da brauch ich auch keine gespülten Klos mehr, von diesen Dixis kann sich echt JEDES Festival ein Stück abschauen -> 3 Punkte

Summer Breeze: Duschen und gespülte Klos gab's gegen ein geringes Entgelt. Wie auch bei den anderen Festivals hab ich die aber nicht benutzt, daher auch hier wieder ein Blick auf die Dixis. Hier tat der Blick allerdings weh, wenn bereits am ersten Tag die Dixis voll sind und ohne Ende stinken, läuft gewaltig was falsch. Es wurde aber auch nicht besser, eher noch schlechter, als ich dann am Freitag auch schon Pisslacken in den Dixis gebildet haben. Voriges Jahr war das weitaus angenehmer. Einziger Pluspunkt: Die Pissrinnen neben der Pain Stage, ansonsten katastrophal -> -2 Punkte





Kategorie 5: Das Wetter

Metalfest: Höchsttemperatur unter 20°C bei etwa 5 Minuten Sonne in 4 Tagen. Wahrlich kein Festivalwetter. Dass es dann auch noch fast 24 Stunden durchgeregnet hat, hat das ganze nur noch schlimmer gemacht. Leider litt da auch die Stimmung sehr drunter, das Wetter war leider ein ganz großer Flop -> -3 Punkte

Nova Rock: HITZE, HITZE, HITZE! Lediglich der Sturm am Samstag hat da etwas Abhilfe geschaffen, ansonsten war's definitiv zu heiß für dieses Gelände. Aber immer noch weitaus erträglicher als das Metalfest -> 0 Punkte

Metalcamp: Ähnliche Zustände wie am Nova Rock, nur gab's zumindest einmal sintflutartige Regenfälle, die für Abkühlung sorgten, sowie ein paar Wolken, die zumindest ein paar Minuten die Sonne fern gehalten haben -> 1 Punkt

Summer Breeze: Leichter Regen am ersten Tag, und von Tag zu Tag heißer. Hin und wieder Wolken taten auch gut, das Wetter am Donnerstag war eigentlich fast perfektes Festivalwetter -> 2 Punkte





Kategorie 6: Das Publikum und die Stimmung


Metalfest: Leider litt die Stimmung sehr unter dem Wetter, weswegen wir nie so richtig in Feierlaune gekommen sind. Dafür muss ich sagen, dass ich mit dem Rest des Publikums sehr zufrieden gewesen bin, kaum Unsympathler dabei und man konnte sich mit jedem schön unterhalten, daher gibt's trotz der durch das Wetter fast gar nicht vorhandenen Stimmung Pluspunkte -> 1 Punkt

Nova Rock: Die Stimmung in unserem Camp war absolut göttlich, speziell am Samstag! Dafür laufen auf dem Nova Rock mit weitem Abstand die meisten Assis rum, weswegen es auch hier zwar Pluspunkte gibt, die aber bei weitem nicht so hoch ausfallen, wie sie hätten können -> 1 Punkt

Metalcamp: Die Stimmung war noch göttlicher als am Nova Rock! Noch dazu jede Menge neue Leute kennen gelernt, man kann sich auch mit jedem unterhalten, publikumsmäßig gibt's hier eigentlich fast keine Steigerung mehr -> 3 Punkte

Summer Breeze: Die Stimmung hätte besser sein können. Teilweise haben wir zwar richtig viel Spaß gehabt, teilweise dachte ich aber auch, dass ich vor Langeweile gleich sterbe. Auch das Publikum war im Vergleich zum Vorjahr weitaus unchilliger, hab so einige Streits beobachtet, die genauso gut auch eskalieren hätten können, es aber zum Glück nicht getan haben. Schade, voriges Jahr hätte das Summer Breeze die Höchstpunktzahl bekommen, dieses Jahr gibt's dafür leider gar nix -> 0 Punkte





Kategorie 7: Das Preis-Leistungs-Verhältnis


Metalfest: 59€ für 95 Bands, klingt eigentlich ganz in Ordnung! Dass sich dann aber auch noch 10€ Parkgebühren dazu gesellen, davon war davor nicht die Rede. Das Billing war für den Preis allerdings sehr solide, 4 Tage Festival für 69€ sind das Geld auch in den meisten Fällen wert -> 2 Punkte

Nova Rock: 120€ für 53 Bands, die sich noch dazu größtenteils überschneiden, ein Scheißgelände ohne Service und überhaupt. Sofern sie nächstes Jahr nicht grad die Scorpions oder Iron Maiden als Headliner buchen bleibt dieses Festival ein absolutes No-Go für mich -> -2 Punkte

Metalcamp: Eine Woche Campingurlaub um nur 124€, sofern man so wie ich von Newcomer Bands kauft sogar noch billiger, das gefällt mir! 2 Bühnen mit nicht zu vielen, dafür hochkarätigen Bands und ein wahnsinnig geiles Gelände für den Preis. Damit sichert sich das Metalcamp auf jeden Fall die Höchstpunktzahl -> 3 Punkte

Summer Breeze: 100 Bands für 66€ ohne versteckte Kosten wie beim Metalfest, gefällt mir auch sehr gut. Das Geld war's mehr als nur wert, das Summer Breeze bietet für den Ticketpreis wirklich verdammt viel, vor allem wenig Überschneidungen und viele Topacts -> 3 Punkte





Die Auswertung:



Das schlechteste Festival der Saison ist mit sensationallen -7 Punkten das Nova Rock! Gratuliere, aber hier läuft wirklich fast alles falsch, was falsch laufen kann.

Auf dem dritten Platz, immerhin mit einer positiven Punktzahl von 2 Punkten, landet das Metalfest Open Air Austria, bei dem die Veranstalter vom Vorjahr zwar dazu gelernt haben, man aber trotzdem noch merkt, dass das Festival noch in den Kinderschuhen steckt. Trotzdem hat das Festival viel Potential, wenn fleißig daran weiter gearbeitet wird, kann das Festival irgendwann ganz oben stehen.

Den souveränen zweiten Platz belegt das Summer Breeze mit ganzen 11 Punkten. Im Vorjahr hätte das Summer Breeze locker den Sieg errungen, doch dieses Jahr lief hier dann doch leider einiges schief, vor allem die katastrophale Dixisituation sowie das dieses Jahr eher gewaltbereite Publikum führten zu Punktabzügen, die dem Summer Breeze den Sieg kosten.

Das beste Festival der Saison, mit sage und schreibe 15 von 21 möglichen Punkten, ist das Metalcamp! Wenn's nicht ganz so heiß gewesen wäre, würd ich fast sagen, dass dieses Festival beinahe perfekt ist, aber es kann noch besser werden!




Das war die Festivalsaison 2010, vielen Dank an alle, die mir so viel Spaß in dieser Saison bereitet haben, ich freu mich auf 2011!

Fixtermine 2011:
Metalcamp (11.-17. Juli 2011)


Murli

Montag, 23. August 2010

Summer Breeze Open Air 2010

Da mir gerade die Motivation fehlt, sämtliches Treiben auf dem Campingplatz niederzuschreiben, gibt es diesmal ausschließlich einen Bericht über die Bands, die ich gesehen habe (in chronologischer Reihenfolge) sowie ein paar persönliche Meinungen zum Festival.


Mittwoch:

Equilibrium: Die einzige Band, die ich mir am Auftakt-Tag angesehen habe. Wie erwartet war das Zelt zum Bersten gefüllt, von weit hinten lauschte ich also der Musik, sehen konnte ich von dort ohnehin nichts. Und sie haben es wundervoll geschafft, mich wieder mal zu enttäuschen, unter dem vom Band kommenden Folkklängen gingen sämtliche Instrumente unter, lediglich die Drums hörte man hin und wieder mal, oder die Gitarren, wenn die Konserve Pause machte, was allerdings nur selten der Fall war. Wie auch schon Helge hört man Robse eigentlich nur bei seinen Ansagen zwischen den Songs, die Vocals zu den Songs musste man sich wie gewohnt selbst dazudenken. Ein schlechter Festival-Auftakt!


Donnerstag:

Die Apokalyptischen Reiter: Der Donnerstag hatte es sowohl band-, als auch alkoholmäßig am meisten in sich. Sichtlich stark angeheitert gingen wir vom Campingplatz zur Main Stage, um uns mal wieder die Reiter anzusehen. Durch den ewig langen Fußmarsch war ich bis dahin aber fast nüchtern, aber Reiter sind ja auch nüchtern ganz nice. Haben mich auch nicht enttäuscht, die Setlist war vollkommen in Ordnung, der Sound war ok, die Bühnenshow war angeblich auch ganz nice, hab ich aber leider nicht mitbekommen, da wie gewohnt alles voll war und wir sehr weit hinten standen. Sehr solider Auftritt auf jeden Fall.

Insomnium: Für mich einer der Hauptgründe, warum ich auf dieses Festival gefahren bin. Umso mehr macht es mich traurig, dass ausgerechnet Insomnium für mich eine der Enttäuschungen des Festivals sind. Der Sound im Partyzelt war unter aller Sau und die Melodien konnte man leider nur noch erahnen. Auch die Setlist hat mir nicht wirklich zugesagt (Equivalence, Down With The Sun, Where The Last Wave Broke, The Harrowing Years, The Killjoy, The Gale, Mortal Share, Weighed Down With Sorrow), eindeutig zu viel Across the Dark und die beiden ersten Alben wurden wie üblich gar nicht beachtet. Und wenn schon so viel Across the Dark, hätten sie wenigstens "Lay of the Autumn" auspacken können, verglichen mit allen anderen Songs vom Across the Dark Album ist dieses Lied nämlich eins ihrer absolut besten. Ich hoffe, dass sie auf der Where Death Is Most Alive Part II Tour mit Dark Tranquillity im Herbst eine bessere Setlist, oder wenn nicht das, zumindest einen besseren Sound haben, von einer meiner Lieblingsbands will ich schließlich auch live vollends überzeugt sein.

Swallow The Sun: Nach Insomnium gleich noch eine finnische Band auf derselben Bühne. Der Sound hier war eindeutig besser, oder nennen wir es "bässer". Der Bass nahm manchmal nämlich doch Überhand und war eindeutig zu laut, ansonsten gibt's am Sound nicht so viel zu bemängeln. Die Setlist hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn sie wie erwartet sehr "New Moon"-lastig war. Trotzdem einer meiner Top 5 Auftritte des Festivals.

Dark Tranquillity: Fast ohne Pause ging es weiter zu Dark Tranquillity. Sänger Mikael Stanne war sichtlich gut gelaunt und so waren seine Ansprachen und seine Bühnenperformance mehr als nur sympathisch. Der Sound war sehr gut, die Setlist wühlte sich durch viele Alben, nicht nur durch die neuesten und so konnte man auch alte Fans begeistern. Mein persönlich drittbester Auftritt des Festivals.

Subway to Sally: Subway sind Subway sind Subway. Viel mehr gibt's eigentlich nicht zu sagen, sehr solider Auftritt wie gewohnt ohne großartige Überraschungen. Was mich sehr gefreut hat ist, dass sie "Maria" live gespielt haben, ansonsten wie gesagt nix großartig neues.


Freitag:

Letzte Instanz: Deutlich weniger stressig ging es dann am Freitag zu. Für die Letzte Instanz wagte ich mich schon am frühen Nachmittag zu den Bühnen und wurde nicht enttäuscht. Auch wenn sie vorwiegend neuere Songs gespielt haben, ich wurde vollends überzeugt. Der Sound war vollkommen in Ordnung, die Band sympathisch und die Spielzeit von 45 Minuten viel zu schnell um!

Ensiferum: Die schon wieder. Wollte mich nicht durch die ganzen Kiddies nach vorne drängen, also hab ich mal gemütlich von hinten gelauscht. Fazit: Werden auch von Mal zu Mal langweiliger, der Sound war zwar nicht schlecht, aber mittlerweile langweilen sie mich einfach nur noch live.

Anathema: Gänsehaut ohne Ende! Auch wenn der Slot am späten Nachmittag eher unpassend war, die Stimmung war einfach ein unglaublicher Wahnsinn. Alleine beim Lied "A Simple Mistake" war ich den Tränen nahe, weil ich von der Musik einfach unglaublich mitgerissen wurde. Sowohl Performance als auch Sound annähernd an der Grenze zur Perfektion, trotzdem für mich nur der zweitbeste Act des Festivals. Sobald sie aber mal hier in der Nähe touren ein absoluter Pflichttermin.

Hypocrisy: Netter Sound, nette Best-Of Setlist, nette Stimmung. Viel mehr gibt's eigentlich fast nicht zu sagen, meine Erwartungen wurden vollends erfüllt, aber nicht übertroffen.


Samstag:

Sólstafir: Mit 35 Minuten Spielzeit und grade mal 2 Songs wohl die am kürzesten spielende Band des Festivals, die ich mir angesehen habe. Eröffnet wurde mit dem Titellied des aktuellen Albums "Köld" und schon hier war mir klar, dass dieser Auftritt ein ganz besonderer werden sollte. Auch wenn der Gestank im Zelt mittlerweile schon sehr an der Grenze zur Unerträglichkeit war, Sólstafir haben mich voll und ganz mitgenommen. Der Sound war größtenteils sehr gut und über die Setlist perfekt. Mit "Ritual of Fire" spielen sie nach "Köld" schon ihren letzten Song. Ich dachte eigentlich, dass es nach Anathema keine Steigerung mehr gibt, aber Sólstafir haben das noch mit Leichtigkeit überboten. Alleine die fast verzweifelten Schreie im letzten Refrain von Köld lösten eine Ganzkörpergänsehaut aus, die vor Ende des Auftritts nicht mehr verschwand. Atmosphärisch ohne Ende und ohne Zweifel der absolut beste Auftritt des ganzen Festivals, den viele, die sich lieber Korpiklaani anschauen wollten, verpasst haben. Pech gehabt!

Children of Bodom: Weil mir grad danach war, hab ich mir die Bodom-Kinder auch mal angesehen, oder zumindest mal die ersten 30 Minuten. Danach hatte ich genug von Alexis "fuck"-geprägten Ansagen. Aber eines muss man ihnen lassen: Spielen können sie! Die Stimmung war auch sehr gut, der Sound hätte besser sein können, aber was sie auf ihren Instrumenten fabriziert haben, hat mich echt vom Hocker gehauen. So wurde ich von ihnen doch eher positiv überrascht.





Positive und negative Eindrücke des Festivals:


+++ Gratis-Shuttlebusse nach Dinkelsbühl und wieder zurück, fast ohne Wartezeiten
++ Größtenteils humane Preise für Essen und Trinken
++ Große Auswahl an Merchandise-Artikeln in der Händlermeile
+ Große Auswahl an Essständen
+ Nette Zeltnachbarn
+ Gepflasterter Boden vor der Mainstage, besser als auf vielen anderen Festivals, wo man entweder im Schlamm versinkt oder im Staub erstickt
- Bandauswahl, viele Bands aus dem Hardcore Genre, und auch wenn ich größtenteils ohne Vorurteile bin, aber die scheinen echt Idioten anzuziehen
- Heaven Shall Burn als Headliner
- Zu viele Bands und zu wenig Spielzeit, nächstes Jahr bitte das Motto "Weniger ist oft mehr" befolgen, weniger Bands verpflichten, dafür denen auch so viel Spielzeit geben, damit sie ein ordentliches Set spielen können
- Man kann's mit der "End of Green"-Promotion auch ein wenig übertreiben...
- Jedes Mal durch die Händlermeile, wenn man zu den Stages wollte
-- Viel zu wenig Platz im Zelt und bei den Stages bei größeren Bands
-- Anreisestau und dadurch schlechter Campingplatz mit 20 Minuten Gehzeit zu den Stages
-- Sound war bei manchen Bands echt grottig
-- Dass man aus "Sicherheitsgründen" von Wasserflaschen die Deckel beim Zutritt zum Festivalgelände abschrauben musste. Sehe da keinen Sinn dahinter.
--- Kontrollschleusen wurden selbst beim Andrang zu den Headlinern nur 2/3 der maximalen geöffnet
--- Die Dixis waren dieses Jahr mehr als nur katastrophal
--- Es war am CP viel zu eng, allein nach dem Pavillon aufstellen brachten wir nur noch mit Müh und Not EIN EINZIGES Zelt unter, wären ein paar unserer Nachbarn nicht so nett gewesen, ihren Pavillon um ein paar Meter wegzurücken, hätten wir niemals Platz für noch ein Zelt gehabt. Und bei Campingplatz O war auch am Freitag noch so ziemlich aller Platz der Welt.
--- Zu viele Leute



Das ist mal alles, was mir so spontan einfällt.
Ab September gibt's, sofern meine Motivation bis dahin wieder auftaucht, wieder regelmäßig Reviews und so Zeugs.


Murli