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Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Montag, 23. August 2010

Summer Breeze Open Air 2010

Da mir gerade die Motivation fehlt, sämtliches Treiben auf dem Campingplatz niederzuschreiben, gibt es diesmal ausschließlich einen Bericht über die Bands, die ich gesehen habe (in chronologischer Reihenfolge) sowie ein paar persönliche Meinungen zum Festival.


Mittwoch:

Equilibrium: Die einzige Band, die ich mir am Auftakt-Tag angesehen habe. Wie erwartet war das Zelt zum Bersten gefüllt, von weit hinten lauschte ich also der Musik, sehen konnte ich von dort ohnehin nichts. Und sie haben es wundervoll geschafft, mich wieder mal zu enttäuschen, unter dem vom Band kommenden Folkklängen gingen sämtliche Instrumente unter, lediglich die Drums hörte man hin und wieder mal, oder die Gitarren, wenn die Konserve Pause machte, was allerdings nur selten der Fall war. Wie auch schon Helge hört man Robse eigentlich nur bei seinen Ansagen zwischen den Songs, die Vocals zu den Songs musste man sich wie gewohnt selbst dazudenken. Ein schlechter Festival-Auftakt!


Donnerstag:

Die Apokalyptischen Reiter: Der Donnerstag hatte es sowohl band-, als auch alkoholmäßig am meisten in sich. Sichtlich stark angeheitert gingen wir vom Campingplatz zur Main Stage, um uns mal wieder die Reiter anzusehen. Durch den ewig langen Fußmarsch war ich bis dahin aber fast nüchtern, aber Reiter sind ja auch nüchtern ganz nice. Haben mich auch nicht enttäuscht, die Setlist war vollkommen in Ordnung, der Sound war ok, die Bühnenshow war angeblich auch ganz nice, hab ich aber leider nicht mitbekommen, da wie gewohnt alles voll war und wir sehr weit hinten standen. Sehr solider Auftritt auf jeden Fall.

Insomnium: Für mich einer der Hauptgründe, warum ich auf dieses Festival gefahren bin. Umso mehr macht es mich traurig, dass ausgerechnet Insomnium für mich eine der Enttäuschungen des Festivals sind. Der Sound im Partyzelt war unter aller Sau und die Melodien konnte man leider nur noch erahnen. Auch die Setlist hat mir nicht wirklich zugesagt (Equivalence, Down With The Sun, Where The Last Wave Broke, The Harrowing Years, The Killjoy, The Gale, Mortal Share, Weighed Down With Sorrow), eindeutig zu viel Across the Dark und die beiden ersten Alben wurden wie üblich gar nicht beachtet. Und wenn schon so viel Across the Dark, hätten sie wenigstens "Lay of the Autumn" auspacken können, verglichen mit allen anderen Songs vom Across the Dark Album ist dieses Lied nämlich eins ihrer absolut besten. Ich hoffe, dass sie auf der Where Death Is Most Alive Part II Tour mit Dark Tranquillity im Herbst eine bessere Setlist, oder wenn nicht das, zumindest einen besseren Sound haben, von einer meiner Lieblingsbands will ich schließlich auch live vollends überzeugt sein.

Swallow The Sun: Nach Insomnium gleich noch eine finnische Band auf derselben Bühne. Der Sound hier war eindeutig besser, oder nennen wir es "bässer". Der Bass nahm manchmal nämlich doch Überhand und war eindeutig zu laut, ansonsten gibt's am Sound nicht so viel zu bemängeln. Die Setlist hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn sie wie erwartet sehr "New Moon"-lastig war. Trotzdem einer meiner Top 5 Auftritte des Festivals.

Dark Tranquillity: Fast ohne Pause ging es weiter zu Dark Tranquillity. Sänger Mikael Stanne war sichtlich gut gelaunt und so waren seine Ansprachen und seine Bühnenperformance mehr als nur sympathisch. Der Sound war sehr gut, die Setlist wühlte sich durch viele Alben, nicht nur durch die neuesten und so konnte man auch alte Fans begeistern. Mein persönlich drittbester Auftritt des Festivals.

Subway to Sally: Subway sind Subway sind Subway. Viel mehr gibt's eigentlich nicht zu sagen, sehr solider Auftritt wie gewohnt ohne großartige Überraschungen. Was mich sehr gefreut hat ist, dass sie "Maria" live gespielt haben, ansonsten wie gesagt nix großartig neues.


Freitag:

Letzte Instanz: Deutlich weniger stressig ging es dann am Freitag zu. Für die Letzte Instanz wagte ich mich schon am frühen Nachmittag zu den Bühnen und wurde nicht enttäuscht. Auch wenn sie vorwiegend neuere Songs gespielt haben, ich wurde vollends überzeugt. Der Sound war vollkommen in Ordnung, die Band sympathisch und die Spielzeit von 45 Minuten viel zu schnell um!

Ensiferum: Die schon wieder. Wollte mich nicht durch die ganzen Kiddies nach vorne drängen, also hab ich mal gemütlich von hinten gelauscht. Fazit: Werden auch von Mal zu Mal langweiliger, der Sound war zwar nicht schlecht, aber mittlerweile langweilen sie mich einfach nur noch live.

Anathema: Gänsehaut ohne Ende! Auch wenn der Slot am späten Nachmittag eher unpassend war, die Stimmung war einfach ein unglaublicher Wahnsinn. Alleine beim Lied "A Simple Mistake" war ich den Tränen nahe, weil ich von der Musik einfach unglaublich mitgerissen wurde. Sowohl Performance als auch Sound annähernd an der Grenze zur Perfektion, trotzdem für mich nur der zweitbeste Act des Festivals. Sobald sie aber mal hier in der Nähe touren ein absoluter Pflichttermin.

Hypocrisy: Netter Sound, nette Best-Of Setlist, nette Stimmung. Viel mehr gibt's eigentlich fast nicht zu sagen, meine Erwartungen wurden vollends erfüllt, aber nicht übertroffen.


Samstag:

Sólstafir: Mit 35 Minuten Spielzeit und grade mal 2 Songs wohl die am kürzesten spielende Band des Festivals, die ich mir angesehen habe. Eröffnet wurde mit dem Titellied des aktuellen Albums "Köld" und schon hier war mir klar, dass dieser Auftritt ein ganz besonderer werden sollte. Auch wenn der Gestank im Zelt mittlerweile schon sehr an der Grenze zur Unerträglichkeit war, Sólstafir haben mich voll und ganz mitgenommen. Der Sound war größtenteils sehr gut und über die Setlist perfekt. Mit "Ritual of Fire" spielen sie nach "Köld" schon ihren letzten Song. Ich dachte eigentlich, dass es nach Anathema keine Steigerung mehr gibt, aber Sólstafir haben das noch mit Leichtigkeit überboten. Alleine die fast verzweifelten Schreie im letzten Refrain von Köld lösten eine Ganzkörpergänsehaut aus, die vor Ende des Auftritts nicht mehr verschwand. Atmosphärisch ohne Ende und ohne Zweifel der absolut beste Auftritt des ganzen Festivals, den viele, die sich lieber Korpiklaani anschauen wollten, verpasst haben. Pech gehabt!

Children of Bodom: Weil mir grad danach war, hab ich mir die Bodom-Kinder auch mal angesehen, oder zumindest mal die ersten 30 Minuten. Danach hatte ich genug von Alexis "fuck"-geprägten Ansagen. Aber eines muss man ihnen lassen: Spielen können sie! Die Stimmung war auch sehr gut, der Sound hätte besser sein können, aber was sie auf ihren Instrumenten fabriziert haben, hat mich echt vom Hocker gehauen. So wurde ich von ihnen doch eher positiv überrascht.





Positive und negative Eindrücke des Festivals:


+++ Gratis-Shuttlebusse nach Dinkelsbühl und wieder zurück, fast ohne Wartezeiten
++ Größtenteils humane Preise für Essen und Trinken
++ Große Auswahl an Merchandise-Artikeln in der Händlermeile
+ Große Auswahl an Essständen
+ Nette Zeltnachbarn
+ Gepflasterter Boden vor der Mainstage, besser als auf vielen anderen Festivals, wo man entweder im Schlamm versinkt oder im Staub erstickt
- Bandauswahl, viele Bands aus dem Hardcore Genre, und auch wenn ich größtenteils ohne Vorurteile bin, aber die scheinen echt Idioten anzuziehen
- Heaven Shall Burn als Headliner
- Zu viele Bands und zu wenig Spielzeit, nächstes Jahr bitte das Motto "Weniger ist oft mehr" befolgen, weniger Bands verpflichten, dafür denen auch so viel Spielzeit geben, damit sie ein ordentliches Set spielen können
- Man kann's mit der "End of Green"-Promotion auch ein wenig übertreiben...
- Jedes Mal durch die Händlermeile, wenn man zu den Stages wollte
-- Viel zu wenig Platz im Zelt und bei den Stages bei größeren Bands
-- Anreisestau und dadurch schlechter Campingplatz mit 20 Minuten Gehzeit zu den Stages
-- Sound war bei manchen Bands echt grottig
-- Dass man aus "Sicherheitsgründen" von Wasserflaschen die Deckel beim Zutritt zum Festivalgelände abschrauben musste. Sehe da keinen Sinn dahinter.
--- Kontrollschleusen wurden selbst beim Andrang zu den Headlinern nur 2/3 der maximalen geöffnet
--- Die Dixis waren dieses Jahr mehr als nur katastrophal
--- Es war am CP viel zu eng, allein nach dem Pavillon aufstellen brachten wir nur noch mit Müh und Not EIN EINZIGES Zelt unter, wären ein paar unserer Nachbarn nicht so nett gewesen, ihren Pavillon um ein paar Meter wegzurücken, hätten wir niemals Platz für noch ein Zelt gehabt. Und bei Campingplatz O war auch am Freitag noch so ziemlich aller Platz der Welt.
--- Zu viele Leute



Das ist mal alles, was mir so spontan einfällt.
Ab September gibt's, sofern meine Motivation bis dahin wieder auftaucht, wieder regelmäßig Reviews und so Zeugs.


Murli

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