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Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Mittwoch, 14. November 2012

Quietly these colours will fade...

Eigentlich hätte ich nicht erwartet, nach nur etwas weniger als 40 Stunden noch ein weiteres Album nachzulegen, aber nachdem ich dieses Album vor kurzem nach Jahren mal wieder ausgepackt habe und jetzt wieder richtig süchtig danach bin, möchte ich euch dieses absolute Meisterwerk des Funeral Doom Metals nicht vorenthalten.


SHAPE OF DESPAIR - Angels Of Distress


Pure Depression in Musik verpackt, mehr müsste man über dieses Album eigentlich nicht sagen. SHAPE OF DESPAIR verstehen ihr Handwerk, hier passt jeder einzelne Ton und das Album schafft es, von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Gänsehautfeeling hervorzurufen. Von düsteren und schweren Melodien getrieben entführt dieses Album die Zuhörer in einen regelrechten Albtraum, eine Welt voller Elend und Tod, und so verrückt es klingen mag, man will diese Welt so schnell nicht wieder verlassen, was angesichts der langen, komplexen Kompositionen, in denen man sich sehr schnell verlieren kann, sowieso fast nicht möglich ist. Wer bei dem Wort "komplex" jetzt allerdings an Gitarrenvergewaltigung im John Petrucci Style denkt, wird hier allerdings bitter enttäuscht werden, ist hier allerdings auch wohl beim falschen Album gelandet. Langsame, schwere Riffs sind nur ein kleiner Teil des Grundgerüsts von Shape of Despair, das Fundament zu dieser schwermütigen, träumerischen Atmosphäre des Albums bilden in erster Linie Keyboards und Violinen, wobei diese niemals dominant und aufgezwungen wirken, und der Kontrast zwischen den bitterbösen, tiefen Growls und dem engelsgleichen, weiblichen Cleangesang. Wobei man sich textlich sehr kurz und prägnant hält, quantitativ enthält dieses Album in etwa so viel Lyrics wie ein durchschnittlicher 3-minütiger Popsong, dass Shape of Despair aber auch problemlos ohne Vocals auskommt zeigt das abschließende "Night's Dew". Die einzige Abschreckung des Albums könnte sein, dass es "zu wenig Metal" ist, zwar tragen die Gitarren ihren Teil bei, übernehmen aber so gut wie nie die Führung und auch beim Mixing wurden diese eher in den Hintergrund gemischt. Vielleicht ist dies aber auch genau der Grund, warum dieses Album so gut funktioniert, technische Gitarrenspielereien würden die "Augen zu und genießen"-Atmosphäre dieses Albums ohnehin nur beeinträchtigen. Wer generell auf eher depressive Musik steht, wird an diesem Album, sofern man mit der nötigen Geduld dafür an die Sache rangeht, wahre Freude finden, viel besser kann man Verzweiflung, Traurigkeit, Einsamkeit musikalisch nicht mehr darstellen, ein Album so traurig, dass man an manchen Stellen fast zu weinen beginnen möchte...


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