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Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Montag, 7. Juni 2010

Iced Earth - Something Wicked This Way Comes

Nachdem ich die letzten paar Male hauptsächlich neue Releases mal in die Mangel genommen wurden, wandere ich diesmal, in meinem letzten Review bevor es wieder einen Festivalbericht gibt, ein paar Jährchen in der Zeit zurück. Oder lassen wir es eher Jahre sein, denn beim Releasezeitpunkt dieses Albums war ich grad mal 8 Jahre alt und hatte von sowas wie Metal noch nie gehört. Entgegen meiner Prinzipien wird das Album diesmal eher Song für Song auseinander genommen ;)

Iced Earth - Something Wicked This Way Comes

iced_earth

Releasedate: 17. Juni 1998
Genre: Eine gesunde Mischung aus Power, Thrash und Heavy Metal


Tracklist:

1. Burning Times
2. Melancholy (Holy Martyr)
3. Disciples of the Lie
4. Watching Over Me
5. Stand Alone
6. Consequences
7. My Own Savior
8. Reaping Stone
9. 1776
10. Blessed Are You
11. Prophecy
12. Birth of the Wicked
13. The Coming Curse


Mit Glockenschlägen und einem heavy Riff beginnt der ganze Spaß also, der uns eine Stunde unseres Lebens begleiten wird. Eher im Midtempo angesiedelt ist "Burning Times" ein guter Opener für das Album, ein sehr überzeugender Matt Barlow beweist bereits im ersten Song, dass seine Gesangskünste eine Klasse für sich sind und auch ein nettes Solo kriegen wir im ersten Song bereits geliefert. So lob ich mir das.
Ein netter Gegensatz dazu ist gleich der zweite Song, "Melancholy (Holy Martyr)" ist eine, wenn nicht die bekannteste Iced Earth Ballade. Verdammt gute Vocals, verdammt geile Riffs, jeder, der auch nur ein wenig Ahnung von Power Metal hat, muss diesen Song lieben.
Und in Song Numero 3, "Disciples of the Lie", geht's gleich ganz anders zur Sache. Ein Riff nach dem anderen donnert auf uns nieder und es thrasht so richtig schön. Besonders hervorheben möchte ich hier noch den Keyboardpart, der bei rund 2:00 beginnt. Kraftvoller Gesang von Matt Barlow auch hier wieder mit einem Refrain, den man so schnell nicht vergisst.
Und gleich nach diesem Song geht's wieder ruhiger zu Sache. "Watching Over Me" beginnt mit ruhigen Akustikgitarren und ruhigem cleanen Gesang. Ja, eine weitere Ballade, ebenfalls sehr bekannt, ebenfalls ein Muss, wenn man sich als Power Metal Fan outen will. Find ich beinahe noch besser als "Melancholy", was vermutlich auch an dem Gitarrensolo liegt. Aber jetzt reicht's dann auch schon wieder mit Balladen, 2 Balladen nach 4 Songs müssen doch reichen ;)
Mit "Stand Alone" kommt jetzt der kürzeste Song der Platte, nicht mal auf 3 Minuten kommt er. Dafür geht's hier auch wieder deutlich härter zur Sache. Ein fettes Riff folgt dem nächsten, trotzdem find ich den Song am schwächsten auf der ganzen Platte. Was jetzt nicht heißen soll, dass er schlecht ist, er hat alles, was ein guter Song braucht, auch wenn das Solo sehr kurz ausfällt, aber an die anderen Songs auf dem Album kommt er einfach nicht ran.
"Consequences" beginnt, wer hätte es gedacht, mal wieder mit einer Akustikgitarre. Is eh klar, Track 2 und 4 waren Balladen, da folgt logischerweise auf Nummer 6 die nächste. Naja, nicht ganz. Nach 2 Minuten folgt immerhin ein einminütiges Gitarrensolo, geht dann aber wieder in Akustikgitarren über. Immerhin kriegen wir dann nach 3:40 endlich mal mehr aus der E-Gitarren-Fraktion geboten und der Song bekommt Power und endet in einem ganz ansehnlichen Solo.
"My Own Savior" geht wieder deutlich härter los. Nettes Riffing, nettes Drumming, aggressiverer Gesang, die Textzeile "Life's a bitch, life's a whore, nothing less, noting more" beschreibt den Song wohl ganz gut. Textlich gesehen einer meiner Favoriten auf der Platte.
Oh nein, Song Nummer 8, "Reaping Stone", beginnt schon wieder so balladenmäßig...Aber is alles andere als eine Ballade. Eine harte Nummer - zumindest im Refrain - eher schon im Downtempo-Bereich anzusiedeln, mit einem wirklich starken Refrain, der auch ziemlich ins Ohr geht, und das soll jetzt nicht heißen, dass der Song zu einfach gestrickt ist. Matt Barlows Gesangleistung speziell bei Minute 2:20 herum ist hier einfach umwerfend.
Mit 1776 folgt jetzt ein Instrumentalstück. Und ja, es ist genial. Erinnert etwas an Iron Maiden, nur vom Härtegrad ein wenig nach oben geschraubt. Wer auf geile Gitarrenarbeit steht, unbedingt anhören!
Mit Blessed Are You erwartet uns zumindest nochmal eine Halbballade, die wie gewohnt sehr ruhig beginnt und dies in den Strophen auch bleibt, zumindest die Refrains sind aber etwas stärker und bleiben auch im Ohr hängen. Der Song klingt auch sehr nice aus.
Mit "Prophecy" beginnt jetzt die "Something Wicked" Trilogie. Auch eher ruhig und langsam beginnt der Einstieg in diese Trilogie. Erst nach fast 3 Minuten offenbart der Song seinen wahren Charakter. Es ist Zeit zum Headbangen! Schnelles Riffing trifft auf aggressiven Gesang der Marke Barlow, gefolgt von einem obligatorischen Gitarrensolo und einer überzeugenden Rhythmusgitarre. Gegen Ende hin verliert der Song allerdings wieder etwas an Power und wird etwas melancholischer, ein sehr passendes Ende für den ersten Teil, wie ich finde.
"Birth of the Wicked" ist wohl einer der kraftvollsten Songs der ganzen Platte, mit einem mächtigen Riff startet ein absoluter Killersong, dessen Refrain man so schnell nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Verglichen mit anderen Krachern des Albums ist der Song aber unglaublich melodisch, schon fast auf Blind Guardian Niveau, allerdings nur fast. Auf jeden Fall eins der Highlights des Albums.
Aber das beste hebt man sich ja normalerweise immer für den Schluss auf. "The Coming Curse" ist ein absolut perfekter Song, angefangen mit einem göttlichen Piano-Intro erschlägt uns eine fette Wand von Riffs, gepaart mit absolut geilem Bassspiel und einem Drumming, das man sonst nur von Mike Portnoy und Konsorten kennt. Das Riff geht so dermaßen ab, dass ich am liebsten vor meinem PC headbangen würde, allerdings würd ich dabei vermutlich meine Tastatur zerschlagen, was vielleicht nicht ganz so optimal wäre. Der Song ist ein absolut würdiger Abschluss für das Album, absolut göttlicher Gesang von Matt Barlow, speziell das Interludium zum letzten Refrain verleiht mir sogar vorm PC Gänsehaut, ich will ja nicht grundlos alles in den Himmel loben, aber dieser Song ist ein verdammtes Meisterwerk.
Alles in allem hätte dieses Album eigentlich die Höchstpunktzahl verdient, wenn da nicht die übermäßig hohe Zahl an Balladen und Halbballaden wäre. Trotzdem ist "Something Wicked This Way Comes" für mich mit viel Abstand das beste Iced Earth Album und ich bezweifle, dass sie je wieder an dieses Meisterwerk rankommen werden. Was thrashigen Power Metal angeht, macht ihnen auf jeden Fall so schnell niemand was vor.
Bewertung: 99 von 100 Punkten



Jetzt ist wohl mal wieder ein paar Wochen Ruhe mit Reviews, aber ich hab immerhin meine 3 Reviews, die ich mir vorm Nova Rock vorgenommen hab, geschafft ;) Voller Vorfreude freu ich mich jetzt also aufs Nova Rock bei absolut geilem Wetter, wird wohl der totale Gegenpart zum Metalfest.

Rock on! \m/
Murli

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