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Wie am Namen unschwer zu erkennen, weiche ich mittlerweile von meiner ursprünglichen Leidenschaft für Metal ein wenig ab. Ich werde hier zwar immer noch viele Metal-Releases vorstellen, aber der Fokus wird in erster Linie auf Post-Rock liegen. Enjoy!

Montag, 18. Oktober 2010

Konzertbericht: Where Death Is Most Alive Tour Pt. II - Dark Tranquillity + Insomnium

Am Freitag war es endlich so weit: Dark Tranquillity und Insomnium zusammen auf einer Tour! Selten ist es der Fall, dass der Supportact das Geld genauso wert ist, wie die Hauptband des Abends. Als lokaler Support waren noch die Slowenen (ok, so lokal waren die wohl nicht, wenn sie von Slowenien nach Wien reisen) von Inmate anwesend, die wir allerdings verpasst haben.
Laut Ticket sollte das Konzert um 20:00 beginnen und das muss echt das erste Mal seit Ewigkeiten gewesen sein, dass wenn am Ticket "Beginn: 20:00" steht, das ganze auch wirklich um 20:00 beginnt. Als wir um ca. 20:30 eintrudelten, war die Szene eigentlich schon sehr gut gefüllt. Fast zu gut. Noch schnell die Sachen bei der Garderobe abgegeben und so schnell wie möglich ein Bier geholt, denn um 20:45 sollten Insomnium auch schon anfangen. War ich von den 2 Festivalshows von Insomnium, die ich im Sommer gesehen habe, eher enttäuscht, hoffte ich, dass sie in der Halle besser klingen.
Und ziemlich pünktlich ging es dann auch gewohnt mit "Equivalence", das auch direkt in "Down With The Sun" überging, los. Und schon hier wusste ich, dass sich etwas ganz Großes anbahnte. Die Truppe rund um Bassist und Sänger Niilo Sevänen war sichtlich gut gelaunt, wieder in Wien spielen zu dürfen und die Ansagen waren größtenteils auch in teils sehr gutem Deutsch gehalten. Als dritter Song wurde dann konsequent der 3. Song von "Across the Dark", nämlich "Where The Last Wave Broke", angestimmt, damit auch mal Gitarrist Ville seine cleanen Vocals auspacken durfte. Die Setlist bestand größtenteils aus denselben Songs wie im auch auf der Festivaltour im Sommer, neben bereits genannten sind auch "The Harrowing Years", "The Gale" + "Mortal Share" und "Weighed Down With Sorrow" Dauergäste auf der Setlist von Insomnium. Auch der neue Song "Weather The Storm" wurde gespielt, allerdings ohne Mikael Stanne, obwohl dieser anwesend war. Zu meiner Überraschung wurde die Setlist während der Tour verändert. So bekamen wir nicht wie der erste Teil der Tour "Drawn To Black" zu hören, sondern durften den Klängen von "Devoid of Caring" lauschen, das sie im Sommer nicht gespielt haben. Man merkte, dass die Stimmung schon am Kochen war, teilweise war die halbe Halle, inklusive mir, am Dauerheadbangen, man sah eine Pommesgabel nach der anderen und der Applaus wollte teilweise kein Ende mehr nehmen. Der Sound passte absolut perfekt, man konnte fast jeden einzelnen Ton hören, so überzeugend hatte ich Insomnium bis jetzt nicht in Erinnerung. Als "Weighed Down With Sorrow", schon seit längerem immer der letzte Song der Setlist, angestimmt wurde, hab ich allerdings die paar Minuten des Songs genutzt, um schnell eine Toilette aufzusuchen, in der Pause wären mir die nämlich zu überfüllt gewesen. Leider scheinen mehrere auf diese Idee gekommen zu sein, weswegen ich leider den ganzen Song sowie die Verabschiedung verpasst habe. Trotzdem war das der mit Abstand beste Insomnium Auftritt, den ich je gesehen habe, wenn sie jetzt noch die Setlist ein wenig variieren und vielleicht auch ein paar ältere Songs miteinbinden, könnten sie für mich überraschenderweise doch noch zu einer meiner Lieblingslivebands werden. Nach Insomnium war ich auf jeden Fall mehr als nur aufgewärmt für Dark Tranquillity.

Die Pause hab ich genutzt, um mir noch schnell ein frisches Bier zu holen, da mein altes eigentlich schon nach dem ersten Song von Insomnium leer war. Das neue Bier hab ich allerdings sicherheitshalber auch vor Dark Tranquillity geleert, damit ich den Becher nicht das ganze Konzert in der Hand haben muss. Nach knapp einer halbstündigen Pause begann dann auch endlich die heiß ersehnte Show. Mit "A Point of Ignition" wählte man einen sehr passenden Opener und schon hier war klar: Die Masse war am Toben! Der sympathische Frontman Mikael Stanne bedankte sich während des ganzen Konzerts bestimmt tausend Mal für den geilen Abend. Doch wieder zurück zum Anfang, gleich beim ersten Song wurden die Mähnen geschwungen und die Band durch Zurufe begeistert empfangen. Mit "The Fatalist" wurde gleich ein weiterer, schneller Song nachgelegt. Beim dritten Song forderte Mikael das Publikum auf, den Songtitel zu vervollständigen. Nachdem er das erste Wort gesagt hatte, war sofort klar, was jetzt kommt. "Damage"! Und die Masse antwortete prompt "Done"! Es war Zeit für "Damage Done"! Dark Tranquillity hatten mit Abstand eine der besten Setlists, die ich in letzter Zeit gesehen hab. Sowohl neuere Fans wurden mit "Focus Shift", "Icipher", "Shadow In Our Blood" und "Dream Oblivion" bedient, als auch ältere Fans kamen dank "The Gallery", "Haven", "Punish My Heaven" und "The Wonders At Your Feet" voll auf ihre Kosten. Selten so eine abwechslungsreiche Setlist gesehen. Mein persönlicher Höhepunkt der Setlist war, obwohl ich den Song schon 2 Mal live gehört hab, wieder mal "Iridium". Es ist einfach unglaublich, welch Atmosphäre von diesem einzigen Song ausgeht. Es ist genauso unglaublich, wie schnell ihr reguläres Set aus war, obwohl Mikael teilweise fast die Kontrolle über das Publikum verloren hat, als das Publikum gar nicht mehr aufhören wollte mit den Zurufen. "Am I allowed to talk?", fragte er ganz begeistert von dem Publikum, bei dem er sich noch hunderttausende Male bedankte, wenn auch teilweise fast schon ein bisschen zu dick aufgetragen. Mit "Punish My Heaven" erreichten wir auch schon das Ende der regulären Setlist, aber das Publikum forderte natürlich prompt eine Zugabe. Das sollte es auch bekommen. Als Draufgabe gab es noch "Final Resistance", "ThereIn" und der obligatorische, für die Tour namensgebende Song "Terminus (Where Death Is Most Alive)", mit dem das Publikum in die Nacht entlassen wurde. Soundtechnisch waren Dark Tranquillity nicht ganz so gut unterwegs, manchmal ist das Keyboard leider ein wenig untergegangen, manchmal war's auch zu laut, dafür war die Stimmung einfach ein Wahnsinn. Definitiv eins der Highlights des Konzerteherbsts 2010, und das Geld mehr als nur wert!

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